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VHI

“Zuviel deutscher Wald wird verbrannt“

Mit Holz zu heizen hat Konjunktur – und das nicht erst seit diesem Extremwinter. Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik haben die Deutschen in den vergangenen Monaten mehr Holz verbrannt als stofflich für Produkte verarbeitet. Daran stößt sich massiv der Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI). Zum internationalen Tag des Waldes am 21. März vermeldet er: „Mit dieser Vergeudung seines wohl wichtigsten Rohstoffs hat sich Deutschland innerhalb weniger Jahre auf das Niveau von Entwicklungsländern herabgearbeitet, die ihr Holz ebenfalls überwiegend verbrennen.“

Industrie sorgt sich um Ressourcenversorgung
Der VHI moniert, dass wegen der steigenden Nachfrage der Brennholzbedarf nicht mehr allein aus Sägeresten oder Altholz gedeckt werden könne und immer mehr Holz direkt aus dem Wald zu Heizzwecken verwendet wird. Dem Verband zufolge bringen Pellets und Hackschnitzel, Scheitholz und Holzbriketts die Forstwirtschaft und somit den Wald an die Grenzen der Nachhaltigkeit. Gewichtiger sind aber wohl die Interessen der Industrie. Der Verband: „Zum anderen kappt das zunehmende Verheizen von verarbeitbarem Waldholz die Versorgung der Holzindustrie und gefährdet ihre globale Führungsposition, die Exporterfolge der letzten Jahre und die daran hängenden Arbeitsplätze.“

Bundesregierung soll Subventionierung stoppen
Der VHI hat die Bundesregierung aufgefordert, die Subventionierung (Marktanreizprogramm, reduzierter Mehrwertsteuersatz und Energiesteuerbefreiung) der Verbrennung stofflich nutzbarer Holzsortimente sofort zu stoppen. Die Interessenvertretung der Holzwerkstoffindustrie will erreichen, dass Holz vor der thermischen Nutzung so lange wie möglich im Wirtschaftssystem verwendet wird (Kaskadennutzung). Dr. Peter Sauerwein, VHI-Geschäftsführer: „Erst verheizen wir in Deutschland alles, was unseren Wäldern bis zur Schmerzgrenze abzuringen ist. Dann wird die durch das Energieholz verursachte Verknappung dazu führen, dass Wälder in anderen Teilen der Welt als Lieferanten für Deutschland herhalten müssen.“.

Deutschlands Waldfläche wächst
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) zum Internationalen Tag des Waldes am 21. März mitteilt, ist die Waldfläche in Deutschland zwischen 1992 und 2008 pro Jahr durchschnittlich um 176 km2 gewachsen; dies entspricht etwa der Fläche der Stadt Karlsruhe. Etwa 30 % der Bodenfläche Deutschlands (357.111 km2) sind mit Wald bedeckt. Den größten Anteil an der Bodenfläche Deutschlands hat mit knapp 53 % die Landwirtschaft – allerdings mit sinkender Tendenz. Dagegen nimmt die für Siedlungs- und Verkehrszwecke genutzte Fläche kontinuierlich zu und erreicht aktuell einen Anteil von gut 13 % an der Bodenfläche Deutschlands. Der Anteil der Waldfläche an der Bodenfläche Europas beträgt rund 36 %. Deutschland liegt mit seinem Waldanteil im unteren Mittelfeld einer Spanne, die von Finnland (rund 67 %) bis Malta reicht, das nur rund 1 % Waldflächen besitzt. ToR

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