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DEPV

Pellets 2011: Knapp ein Drittel exportiert

Auch im Jahr 2011 sind in Deutschland europaweit wieder die meisten Holzpellets produziert worden. Mit 1,86 Mio. t wurde ein neuer Produktionsrekord erreicht, wie der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) berichtet. Gegenüber 2010 (1,75 Mio. t) nahm die produzierte Menge um mehr als 100.000 t zu. Weltweit werden nur in Nordamerika (USA und Kanada) mehr Holzpellets hergestellt. Da am stockenden Heizungsmarkt in Deutschland nur wenige neue Pelletheizungen installiert werden, liegt der Verbrauch mit rund 1,3 Mio. t weiter deutlich unterhalb der Erzeugung. Damit musste auch 2011 – wie schon in den Vorjahren – knapp ein Drittel der deutschen Produktion exportiert werden. In Deutschland kosteten Holzpellets im Jahr 2011 durchschnittlich 233 Euro/t.

91 % der Holzpellets mit Koppelprodukten produziert


Bundesweit produzieren ca. 60 Pellethersteller an über 70 Standorten. Der Schwerpunkt liegt rohstoffbedingt in den Mittelgebirgen Bayerns und Baden-Württembergs, wo sich die meisten Sägewerke befinden. Vorrangiges Ausgangsmaterial der Produktion waren mit 91 % Sägeresthölzer, wie die bei der Schnittholzerzeugung in den Sägewerken anfallenden Holzspäne und Hackschnitzel genannt werden. „Damit verfügen Pellets über eine hervorragende Ökobilanz, denn sie werden fast ausschließlich aus Koppelprodukten hergestellt, die bis vor wenigen Jahren noch wie Abfall entsorgt werden mussten“, betont der geschäftsführende DEPV-Vorsitzende Martin Bentele. Weniger als 10 % der Pellets wurden aus nicht sägefähigen Rundholzsortimenten produziert. Noch keine nennenswerte Rolle für die Pelletproduktion spielten Hölzer aus landwirtschaftlichen Kurzumtriebsplantagen, wo schnellwachsende Baumarten wie Weiden und Pappeln angebaut werden.

Wärmemarkt schöpft das Potenzial von Holz nicht aus


Der DEPV sieht in der hohen Produktion eine gute Grundlage für einen weiteren Ausbau von Pelletheizungen. „Mit einem Bestand von 155.000 Pelletheizungen im Jahr 2011 werden am Wärmemarkt die Möglichkeiten des erneuerbaren Energieträgers Holz nicht ausreichend genutzt. Der Wärmesektor, auf dem ein Großteil der Klimaschutzziele umgesetzt werden müssen, kann sein Potenzial darum weiterhin nicht ausschöpfen“, sagt Bentele. Daran habe sich auch im Jahr 2011 nichts grundlegend geändert. Für 2012 geht der DEPV mit 2 Mio. t von einer Marktkonsolidierung bzw. einer leicht steigenden Produktionsmenge aus. Die Produktionskapazität wird sich in 2012 nach Einschätzung des Branchenverbands auf 2,9 Mio. t erhöhen. Schmerzhaft sei für die deutschen Pelletproduzenten der hohe Rohstoffpreis.

Weltweit über 15 Mio. t Holzpellets in 2011


Weltweit wird die Holzpellet-Produktion für 2011 vom DEPV auf über 15 Mio. t geschätzt, wobei mehr als die Hälfte in Europa produziert wird. In Nordamerika werden Pellets zu einem großen Teil auch zur Stromerzeugung hergestellt und hierfür nach Europa exportiert. In Deutschland produzierte Pellets sind vor allem für den Wärmemarkt vorgesehen. Der Holzpellet-Einsatz in Heizungen erfordert eine sehr hohe Qualität. Neben Deutschland werden in Schweden – mit einer ähnlich hohen Produktion – sowie mit deutlich geringeren Mengen in Russland und in Österreich die meisten Pellets produziert. Was den Verbrauch angeht, werden die meisten Holzpresslinge europaweit in Schweden (Stromerzeugung, Wärme), Italien (Wärme) sowie Dänemark und Holland (beide Stromerzeugung) verwendet. ■

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