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ENERGIEKONZEPT

Sofortprogramm für mehr Energieeffizienz

Der Verband der Chemischen Industrie ( VCI ) hat in einer neuen Studie sieben politische Maßnahmen vorgeschlagen, um die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern. Die Maßnahmen, darunter eine verringerte Mehrwertsteuer für Sanierungen und ein Effizienzfonds, wurden vom Beratungsunternehmen Ecofys in Hinblick auf die Klimaziele Deutschlands und der EU entwickelt und wären sofort umsetzbar. VCI-Präsident Dr. Klaus Engel beklagt, dass die chemische Industrie zwar Lösungen anbietet und liefert, um die Energieeffizienz von Gebäuden deutlich zu verbessern, aber zu wenige Häuser energetisch saniert werden. Mit dem Vorgeschlagenen Maßnahmenkatalog soll der Modernisierungsstau aufgelöst werden.

Drei Maßnahmen im Zentrum der Studie


Die Studie mit dem Titel „Innovative Politikmaßnahmen für mehr Energieeffizienz“ schließt aus Sicht des VCI eine Lücke im Energiekonzept der Bundesregierung. Darin spielen Gebäudesanierung und energieeffizientes Bauen eine wichtige Rolle, konkrete Schritte fehlen aber, so Engel: „In der Wärmedämmung von Gebäuden steckt ein riesiges Potential zur Verminderung von Treibhausgasen. Die Studie zeigt aber, dass Bauherren viele Hürden überwinden müssen, bevor sie eine energiesparende Sanierung angehen können.“ Im Zentrum der Studie stehen drei Maßnahmen, die bei ambitionierter Umsetzung bis 2020 bis zu 18 Mio. t an Treibhausgasen vermeiden könnten:

  • Eine Mehrwertsteuersenkung von 19 auf 7 % für Handwerksleistungen, die zur energetischen Sanierung dienen.
  • Ein Fonds für Gebäudeeffizienz, dessen Mittel nicht mehr von Haushaltsplanungen abhängen.
  • Die Förderung von Energiesparcontracting, wenn Hausbesitzer ihre Energieversorgung und Effizienzmaßnahmen am Gebäude an Dritte abgeben.

Effizienzkriterien in die HOAI integrieren


Diesen Hauptmaßnahmen stehen vier begleitende Maßnahmen zur Seite, deren Einsparpotential nicht berechnet wurde: Ein ökologischer Mietspiegel, eine Energieausweispflicht inklusive einem Energiekataster, die Gründung von Energieeffizienzzentren, damit Sanierer alle Informationen aus einer Hand bekommen können und die Kopplung der Planer-Honorare an Kriterien für Energieeffizienz. Um Energieeffizienz bereits im Planungsprozess zu berücksichtigen und die Transparenz für Bauherren zu erhöhen, schlägt die Studie vor, Effizienzkriterien direkt in die HOAI zu integrieren. Planern soll es zudem ermöglicht werden, bei hohen Effizienzstandards einen Honorarbonus abzurechnen, um ihnen einen Anreiz für energieeffiziente Planung zu bieten. Nach aktuellem Stand sei es nur bedingt attraktiv sehr energieeffiziente Gebäude zu planen.

„Die Maßnahmen sind nicht kostenlos“


Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Maßnahmen teilweise selbst finanzieren. So sollen laut Ecofys zum Beispiel die Mindereinnahmen bei der Mehrwertsteuer durch mehr Beschäftigung und Produktnachfrage ausgeglichen werden. Engel stellte aber auch klar: „Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind nicht kostenlos, denn Klimaschutz kostet immer Geld.“■

Download der Studie
Inhalt der Studie in Kürze
Daten und Fakten zur Studie