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ANLAGENTECHNIK

Mehr intelligente Automation im Gewerbe

Anforderung an Smart-Building-Systeme aus Sicht der Anwender. (Quelle: trend:research) - trend:research - © trend:research
Anforderung an Smart-Building-Systeme aus Sicht der Anwender. (Quelle: trend:research) - trend:research
Eine intelligente Gebäudeautomatisierung bietet den Nutzern Verbesserungen in Komfort, Sicherheit und beim Energiebedarf. Für gewerblich genutzte Gebäude ist insbesondere letzteres ein entscheidender Faktor, denn durch zunehmende Vernetzung, Automation und Digitalisierung der Gebäudetechnik können in Gewerbe- und Industriegebäuden hohe Energieeinsparungen realisiert und somit Kosten reduziert werden.

Während der Einsatz intelligenter Gebäudeautomatisierung im Bereich der Privatanwender seit einiger Zeit deutliche Zuwächse zu verzeichnen hat, ist der Einsatz in gewerblich genutzten Gebäuden (Smart Buildings) weniger bekannt. Bis 2025 ist jedoch mit einem großen Nachfragezuwachs zu rechnen, insbesondere aufgrund der gesetzlichen Vorgaben zur Energieeffizienz. Die aktuell erstellte Studie „Smart Building – Intelligente Gewerbe- und Industriegebäudeautomation in Deutschland bis 2025“ von trend:research zeigt Wachstumspotenziale in drei Szenarien, die derzeit bestehenden Unsicherheiten sowie die Anforderungen und bisherigen Erfahrungen bei den Anwendern auf.

Hohe Preise aktuell noch Hemmnis

Auch wenn die Vorteile einer intelligenten Vernetzung der Gebäudetechnik deutlich sind, schrecken aktuell noch viele Unternehmen vor den hohen Investitionskosten zurück. Diese Einschätzung spiegelt sich in der durchgeführten Expertenbefragungen wider: Gut zwei Drittel der befragten Anbieter sehen die teilweise noch sehr hohen Kosten für Installation, Montage und Wartung als wesentliches Hemmnis für den Ausbau der Gebäudeautomation. Insbesondere für kleinere Unternehmen ist die Finanzierung schwer zu bewältigen. Als weitere Markthemmnisse werden u.a. die Messbarkeit des Nutzens, der Mangel an Fachpersonal sowie politischem Willen benannt, allerdings mit einer deutlich geringeren Bedeutung (20 % bzw. 18 % der Nennungen).

Effizienzsteigerung und Funktionsfähigkeit gefordert

Über 30 % der befragten Anwender (Befragtengruppe: Industrieunternehmen / produzierendes Gewerbe und Facility Management) erwarten durch den Einsatz von Smart-Building-Systemen eine Optimierung und Steigerung der Effizienz, wobei dies sowohl die Energieeffizienz als auch die Prozesseffizienz umfasst. Funktionsfähigkeit stellen 24 % der Befragten als Anforderung, jeweils 21 % der Anwender erwarten eine einfache Installation und Bedienbarkeit bzw. eine hohe Verfügbarkeit und geringe Störanfälligkeit beim Systemeinsatz

Differenziert nach Befragungsgruppen zeigt sich, dass für 90 % der Industrieunternehmen die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Geräte und Vernetzung an erster Stelle bei den Anforderungen steht. Weitere Kriterien, die überwiegend als „sehr wichtig“ (von 60 % und mehr der Befragten) bewertet wurden, sind beispielsweise „niedrige jährliche Betriebskosten“, „Einsparungen im Energieverbrauch“, „Erhöhung der Energieeffizienz“ und „geringer Wartungsaufwand“. In der Befragtengruppe Facility Manager werden diese Anforderungen ebenfalls genannt, allerdings werden die Aspekte „niedrige jährliche Betriebskosten“, „geringer Wartungsaufwand“, „Zuverlässigkeit / Langlebigkeit der Geräte und der Vernetzung“ als gleichrangig (89 % sehr wichtig) eingeschätzt.

Auffallend ist, dass beide Befragtengruppen dem Design der sichtbaren Module und der Benutzeroberfläche eine nachrangige Bedeutung beimessen.

Zunehmenden Bedarf an Smart-Building-Produkten

In den kommenden zehn Jahren ist – so eines der Kernergebnisse der Studie – mit einem stark zunehmenden Bedarf an Smart-Building-Produkten zu rechnen. 90 % der befragten Anbieter schätzen diesen im Bereich „Energie“ bis 2025 als „hoch“ oder „sehr hoch“ ein, auch im Bereich „Sicherheit“ wird der Bedarf von 89 % der befragten Anbieter in dieser Höhe eingeschätzt.

Die im Rahmen der Studie befragten Marktteilnehmer gehen vor allem von steigenden Energiepreisen im Gewerbe aus, weshalb eine Verbesserung des Energieverbrauchs und der Energieeffizienz als wesentlicher Treiber für die Nachfrage nach intelligenten Technologien und Gebäudeautomationslösungen gesehen wird. Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen und politischen Entscheidungen sind weitere wesentliche Markttreiber.
Aus Sicht der befragten Anbieter besteht die größte Nachfrage im Bereich der Industriehallen und öffentlichen Gebäude (jeweils 32 % der Nennungen), gefolgt von Büro-/Verwaltungsgebäuden (30 % der Nennungen).

Auch die Marktprognose bis 2025 zeigt eine stark steigende Nachfrage in den verschiedenen Zielgruppen im Referenzszenario – der am wahrscheinlichsten eintretenden Situation – werden bereits im Jahr 2025 durch Sanierungen und Neubauten ca. die Hälfte der beheizten Gebäude in Industrie- und Gewerbe mit Smart-Building-Elementen ausgestattet sein. Die Gesamtzahl der Smart Buildings steigt von 407.000 im Jahr 2013 auf rund 1,11 Mio. im Jahr 2025. Den größten Anteil macht dabei die Ausbaustufe A (vgl. Abbildung) aus, aber auch die Ausbaustufen B und C nehmen um das Doppelte zu. Die meisten Smart Buildings entstehen durch Sanierungen und Umbau (ca. 394.000) bestehender Gebäude, ca. 300.000 entstehen durch Neubauten. Das kumulierte Marktvolumen nimmt dementsprechend bis 2025 kontinuierlich zu und generiert über den gesamten Zeitraum einen Umsatz von rund 9,9 Mrd. Euro.

trend:research setzt verschiedene Field und Desk Research Methoden ein. Neben umfangreichen Intra- und Internet-Datenbank-Analysen (inkl. Zeitschriften, Publikationen, Konferenzen, Geschäftsberichte usw.) flossen in die Potenzialstudie 80 strukturierte Interviews mit Gebäudeautomatisierern, Herstellern und Anbietern von Gebäudeautomation, Ingenieurbüros / Architekten / Planern, Energieversorgungsunternehmen, Industriebetrieben, Gewerbeunternehmen sowie Energieversorgungsunternehmen / Energiedienstleister und weiteren Experten (u.a. Facility Manager, etc.) ein. Die 573 Seiten umfassende Studie kann für 4900 Euro bei trend:research bezogen werden. ■