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Küchenabluft

UV-Strahlen neutralisieren Gerüche

Geruchsbeladene Küchenabluft kann in Ballungsgebieten schnell zur anerkannten Belästigung werden und in der Folge die Betriebs­erlaubnis für die Anlage aufheben. Um den Luftstrom von problematischen Stoffen zu befreien, empfehlen Lüftungsplaner vermehrt die UV-Technik. Dabei werden den in Dunstabzugshauben und Lüftungsdecken installierten Fettabscheidern spezielle UV-Röhren nachgeschaltet. Durch Ozonbildung neutralisiert die UV-Strahlung organische Geruchsträger wie Fettpartikel und Aromaten durch Oxidation (Kaltverbrennung).

Hauptsächlich dort, wo fettreich gekocht und frittiert wird – in Fastfood- und China-Restaurants, in Großküchen, bei der industriellen Produktion von Fisch- und Fleischgerichten – ist die Geruchsneutralisation durch die UV-Technik sinnvoll. Voraussetzung ist, dass eine wirkungsvolle Vorabscheidung der Fettaerosole stattfindet! Diese Bedingung verschweigt die Werbung vieler Hersteller in der Regel, kritisiert Rentschler Reven ­Lüftungssysteme aus dem schwäbischen Sersheim: „Für die Geruchsneutralisation ungefilterter Schmutzluft reicht die Ozonbildung eines UV-Systems bei weitem nicht aus.“

Zur hochwirksamen Vorabscheidung hat die Industrie kombinierte Fettnebel- und Geruchs­abscheider für den Einbau in (waagrechte) Abluftkanäle entwickelt. Bewährt hat sich eine drei­stufige Ausführung. Sie umfasst einen mechanischen Zyklon-Abscheider zum Abfangen feinster Fettnebel, ferner ein UV-System mit nachgeschaltetem Edelstahlkatalysator zur Eliminierung von Geruchsstoffen. Die Abscheideleistung ist bei ­einigen Fabrikaten in Stufen regelbar, was die Standzeit der Kombination erhöht.

Durch die Verwendung von Amalgam anstelle des üblichen Quecksilbers und einem synthetischen Quarz für die Herstellung der Röhren, kommen ferner immer leistungsfähigere UV-Röhren mit hoher Ozonerzeugung auf den Markt. Ihre Standzeit beträgt bis zu 20000 Betriebsstunden; erst danach müssen sie herausgenommen und gereinigt werden. Bei der Auswahl von Systemen und Röhren sollten Planer auf DIN 18869-71) achten.

Vitali Lai, Projektmanager für die Küchenlüftung bei Rentschler Reven: „Mehrere Hersteller behaupten, dass ihre UV-Systeme auch Fette und Öle kalt verbrennen oder gar in Asche umwandeln. Diese Aussagen sind nicht korrekt, denn die ‚fettfreien‘ Kanäle sind eher auf die hohen Betriebstemperaturen der UV-Röhren zurückzuführen, was zum Verdampfen der Aerosole führt – aber die Haltbarkeit der Röhren herabsetzt.“

Zu warnen sei ferner vor Systemen, die mit „normalen“ UV-C-Röhren arbeiten, denn deren Strahlung mit einer Wellenlänge von ca. 260 nm (Optimum für Entkeimung: 253,7 nm) ist zwar keimtötend aber nicht ozonbildend. Eine Oxidation der Geruchsstoffe ist aber nur mithilfe von Ozon gegeben und dazu ist eine UV-Strahlung mit einer Wellenlänge kleiner als 200 nm, optimal von 185 nm – erforderlich. UV-C-Anlagen werden z.B. im Krankenhaus zur Desinfektion von OP-Besteck eingesetzt. Laut Rentschler Reven taugen sie aber nicht für die Geruchsneutralisation von Küchen­abluft. Da sich das Spektrum von UV-C-Licht auf einen Bereich von 110 bis 280 nm erstreckt, die technische Nutzbarkeit aber von der Röhrenkons­truktion insgesamt abhängt, ist eine kritische ­Prüfung der Leistungsmerkmale der Röhren stets angebracht. DR

1) DIN 18869-7 Großküchengeräte – Einrichtungen zur Be- und Entlüftung von gewerblichen Küchen – Teil 7: Anlagen zur Aerosol- und Aerosolatnachbehandlung, Anforderungen und Prüfung, Juni 2006, siehe auch: DIN 18869-7/A1 (Entwurf), Dezember 2006

Kontakt zum Anbieter

Rentschler Reven

74372 Sersheim

Telefon (0 70 42) 37 30

info@reven.de

https://www.reven.de/

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