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DB Bank Research

25 Mrd. Euro für Geothermie bis 2030

Der Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien entwickelt sich für Bauindustrie und Baustoffhersteller zu einem Zukunftsmarkt mit großen Wachstumspotenzialen. Allein im Bereich der Geothermie ist bis 2030 für Wohnungsbau und Gewerbebau mit einem Bauvolumen von 25 Mrd. Euro zu rechnen. Das geht aus einem Gutachten hervor, das Deutsche Bank Research unter dem Titel „Geothermie – Chancen für die Bauwirtschaft im Lichte des Klimawandels und der absehbaren Energieknappheit“ für die Spitzenverbände der Deutschen Bauindustrie und der deutschen Baustoffhersteller erarbeitet hat.

Nachholbedarf im Gewerbebau
Im Wohnungsbau hat der Anteil neu errichteter Gebäude, die vorwiegend geothermisch beheizt werden, von weniger als 1 % im Jahr 2000 bereits auf 18,5 % im Jahre 2008 zugenommen. Im Vergleich dazu gibt es laut Hauptverband der Deutschen Bauindustrie im Bereich von Verwaltungsgebäuden, Fabrik- und Werkstattgebäuden noch großen Nachholbedarf. Hier liege der Anteil geothermisch beheizter Objekte derzeit bei knapp 5 %. Vorreiter der Geothermienutzung sind gewerbliche Hochhausbauten, die heute fast immer auf Energiepfählen aus Beton errichtet werden.

Investitionsschwerpunkt Wohngebäude
Das Gutachten von DB Research nennt für die direkte Geothermie bis 2030 eine kumuliertes Bauvolumen von knapp 11 Mrd. Euro für Ein- und Zweifamilienhäuser (Investitionen in Bestand und Neubau nahezu ausgeglichen), von 9 Mrd. Euro für Mehrfamilienhäuser (davon 7 Mrd. Euro im Bestand) und von gut 5 Mrd. Euro für Gewerbeobjekte (davon rund 3,5 Mrd. Euro für Neubauten).

Wirtschaftlichkeitsvergleich...
Zur Unterlegung der Wirtschaftlichkeit vergleicht das Gutachten für ein standardisiertes Einfamilienhaus mit 150 m2 Wohnfläche, einer Heizlast von 7,5 kW und einem Energiebedarf von 18.000 kWh/a die Konzeption Erdwärmesonde plus Wärmepumpe mit einer Öl- und einer Gas-Brennwertheizung. Danach amortisieren sich die Mehrkosten des Geothermiekonzepts gegenüber der Ölheizung (laut Gutachten von 5500 Euro) ohne Verzinsung innerhalb von knapp 5 Jahren, mit 6 % Verzinsung nach gut 5 Jahren. Gegenüber der Gas-Brennwertheizung kostet das Geothermiekonzept 9200 Euro mehr und refinanziert sich aus den geringeren Energiekosten ohne Verzinsung nach 9 Jahren und mit 6 % Verzinsung nach 13 Jahren (Download des Gutachtens).

...ist nur bedingt repräsentativ
Der Vergleich deckt sich zwar prinzipiell mit anderen Veröffentlichungen, bleibt aber für heutige Neubauten und Grundsanierungen weit hinter gesetzlichen Anforderungen bzw. der Bauwirklichkeit zurück. Danach wären für übliche Konzepte die Investitionskosten wegen der Nutzungspflicht erneuerbarer Energien höher, dafür wäre aber das Energiekosteneinsparpotenzial deutlich geringer. Ebenso blieben Fördermittel unberücksichtigt. Zudem ist zu erwarten, dass bei neu errichteten Ein- und Zweifamilienhäusern Geothermiekonzepte künftig viel stärker im Wettbewerb mit Luft/Wasser- und Luft/Luft-Wärmepumpen stehen werden, insbesondere wenn der Null-Energie-Gebäudestandard zunehmend wirtschaftlich und verbindlich wird. Die Ölheizung ist mit einem Anteil von 2,3 % im Neubau kein relevanter Vergleichsmaßstab. ToR

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