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Anlagentechnik

TRwS 791-2: Das müssen Fachbetriebe wissen

© IWO
Die kürzlich veröffentlichte „Technische Regel wassergefährdender Stoffe (TRwS 791) – Heizölverbraucheranlagen – Teil 2: Anforderungen an bestehende Heizölverbraucheranlagen“ (TRwS 791-2) bringt Änderungen für Fachbetriebe mit sich. Darauf weist das Institut für Wärme und Oeltechnik ( IWO ) hin.

TRwS 791-2 konkretisiert die technischen und betrieblichen Anforderungen für Heizölverbraucheranlagen, die vor Februar 2015 errichtet wurden. Sie zeigt alternative Maßnahmen und Anforderungen für Bestandsanlagen, die die Anforderungen aus Teil 1 der TRwS 791 – Errichtung, betriebliche Anforderungen und Stilllegung von Heizölverbraucheranlagen – nicht erfüllen beziehungsweise nicht erfüllen können.

Beispiel Blockaufstellung 5 × 5

Seit Februar 2015 sind die einzuhaltenden Abstände der Tankanlage zu umfassenden Wänden und der Decke beispielsweise von der Bauart des Tanks, der Rückhalteeinrichtung und der Art der Sicherheitseinrichtung gegen Überfüllen abhängig. Für Heizölverbraucheranlagen, die vor Februar 2015 errichtet wurden, galten je nach Zeitpunkt der Errichtung teils sehr unterschiedliche Anforderungen mit in der Regel deutlich geringeren Abstandanforderungen. Eine, wenn auch selten anzutreffende, Aufstellvariante von Batterietanks war die Blockaufstellung mit 5 × 5 = 25 Einzelbehältern. Eine solche Bestandsanlage darf auch weiterhin betrieben werden, wenn sie den zum Zeitpunkt der Errichtung geltenden Anforderungen entspricht. Eine solche Aufstellung bei einer Neuanlage ist aufgrund der mangelnden Einsehbarkeit und schwierigen Füllstandskontrolle der Einzelbehälter heute dagegen nicht mehr zulässig.

Wann und wie kommt die TRwS 791-2 im vorgenannten Beispiel zur Anwendung? Werden wesentliche bauliche Teile oder Sicherheitseinrichtungen einer Heizölverbraucheranlage, die vor Februar 2015 errichtet wurde, geändert, so gelten grundsätzlich für diese Teile oder Sicherheitseinrichtungen die Anforderungen aus TRwS 791-1. Wird nun die vorgenannte Batterietankanlage durch neue Behälter anderer Bauart ersetzt, gelten grundsätzlich zunächst die neuen Abstandsregelungen. Können aber diese Abstandsregelungen aufgrund der baulichen Gegebenheiten bei der Bestandsanlage nicht eingehalten werden, ermöglicht die TRwS die Installation eines Systems zur Leckageerkennung als Alternative. Dabei muss die Rückhalteeinrichtung früher, wie heute und in Zukunft natürlich immer schon mängelfrei sein.

Mindestanforderungen statt Standsicherheitsnachweis

Ein anderer Aspekt sind Beurteilungskriterien zur Standsicherheit der Wände von gemauerten Rückhalteinrichtungen. Soweit heute überhaupt noch eine Rückhalteeinrichtung gemauert würde, wäre bei einer Neuerrichtung nach TRwS 791-1 ein rechnerischer Nachweis zur Standsicherheit nichttragender Wände zu erbringen. Die ist bei Bestandsanlagen nachträglich fast unmöglich. In der TRwS 791-2 werden deshalb Mindestanforderungen an die Bauausführung beschrieben, die einen nachträglichen Nachweis der Standsicherheit verzichtbar machen. Dies bedeutet aber auch, dass ein Fachbetrieb im eigenen Interesse den Betreiber auf die mangelnde Standsicherheit hinweisen muss, wenn beispielsweise die Auffangwanne mit nur fünf Zentimeter starken Ytongsteinen geklebt sein sollte. Nach welchen Kriterien eine gemauerte Auffangwanne zu beurteilen und ggf. zu sanieren ist, wird in der TRÖl 2.0 des IWO detailliert beschrieben. ■