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ZVSHK / Stathers Statement

Wahlkampf darf Sanierung nicht bremsen

Manfred Stather, Präsident des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), befürchtet in Sachen Energiewende und insbesondere beim Thema energetische Gebäudesanierung Stillstand bis nach der Bundestagswahl – in Berlin und bei den verunsicherten Kunden des SHK-Handwerks.

Stather appelliert deswegen an die Politik, die kommenden Monate nicht ungenutzt verstreichen zu lassen:

Stathers Statement: „Motivation statt Verunsicherung“


„Die Parteien formieren sich zum Bundestagswahlkampf. Konstruktive Entscheidungen zum Thema Energiewende werden wir deshalb vorerst nicht mehr erleben. Still ruht der See. Aller Voraussicht nach werden erst Koalitionsverhandlungen im Herbst wieder Bewegung in die Sache bringen – unabhängig davon, welches politische Farbschema die neue Regierung aufweisen wird.

Bis dahin werden die Bürgerinnen und Bürger von der Politik allein gelassen bei ihren Überlegungen zur Ausgestaltung einer persönlichen Energiewende. Saniere ich mein Eigenheim? Nutze ich Frühling und Sommer, um endlich die veraltete Heizungsanlage durch neue Technik zu ersetzen? Was kann ich tun, um meine Energiekosten zu senken?

Die Fachbetriebe des Heizungsbauerhandwerks sind für diese Fragen der mit weitem Abstand bevorzugte Ansprechpartner der Eigenheimbesitzer. Sie spüren unmittelbar, welche Tendenzen und Entwicklungen den Markt für Gebäudetechnik aktuell bestimmen. Sie merken: die Menschen sind durchaus bereit, in die energetische Sanierung ihrer Immobilien zu investieren, nicht zuletzt aus Gründen des Werterhalts oder der Wertsteigerung. Aber sie merken auch, welche tiefgreifende Verunsicherung die Menschen erfasst, wenn sie Monat für Monat mit widersprüchlichen Botschaften konfrontiert werden.

Wenn die Politik sich schon nicht dazu durchringen kann, umfassende Anreize für eine Energiewende im Wärmemarkt zu geben, sollte sie zumindest die Bürgerinnen und Bürger motivieren, ihre persönliche Energiewende anzugehen. Stattdessen geistert jetzt die Botschaft durch das Land: „Energetische Sanierung von Gebäuden lohnt sich nicht“. Die bundesweite Berichterstattung hierzu basierte auf der fehlerhaften Ergebnisinterpretation einer Studie im Auftrag der staatlichen Förderbank KfW.

Solche Kommunikationspannen müssen unsere Betriebe vor Ort ausbaden – wie schon im Fall der steuerlichen Absetzbarkeit energetischer Sanierungsmaßnahmen oder der Frage einer Abwrackprämie für alte Heizkessel.

Aufklärung, Information, Motivation! Das ist das Gebot der Stunde für eine Politik, die ihre eigenen energiepolitischen Zielvorgaben ernst nimmt. Dies zu erkennen und entsprechend zu handeln, duldet keinen Aufschub bis zur Bundestagswahl.“ ■