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Gebäudeentwässerung

Das Wichtigste zur Rückstauebene und zum Rückstauverschluss

Bild 1 Schäden durch die Überflutung tiefliegender Räume sollte und kann man durch einen fachgerechten Schutz vor zurückdrückendem Wasser aus der Kanalisation vermeiden. 

ACO Passavant

Bild 1 Schäden durch die Überflutung tiefliegender Räume sollte und kann man durch einen fachgerechten Schutz vor zurückdrückendem Wasser aus der Kanalisation vermeiden.
 

Ohne geeignete Schutzvorrichtungen können bei einem Rückstau in der öffentlichen Kanalisation tieferliegende Gebäudeteile durch die gleiche Flüssigkeitshöhe in kommunizierende Röhren geflutet werden. Um die Gefahr zu bannen, sind bei der Beratung sowie der Planung, Auslegung und Realisierung eines Rückstauverschlusses wichtige Punkte zu beachten.

Kompakt zusammengefasst
■ Bei einem Rückstau besteht nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren die Gefahr, dass Abwasser vom Kanal durch die Entwässerungsleitungen über Sanitärgegenstände unterhalb der Rückstauebene ins Gebäude eindringt.
■ Ein Rückstau in der öffentlichen Kanalisation kann bei starken Regenfällen und Hochwasser auftreten, besonders gefährdet sind deshalb Anschlüsse an Niederschlags- und Mischwasserkanäle.
■ Auch eine Leitungsverstopfung oder das regelmäßige Spülen von Leitungen durch die Netzbetreiber kann bei Trennsystemen im Schmutzwasserkanal zu einem Rückstau führen.
■ Angeschlossene Sanitärgegenstände und alle anderen Ablaufstellen unterhalb der Rückstauebene müssen durch eine Rückstausicherung geschützt werden.
■ Die maßgebende Rückstauebene muss vor Ort und bei Trennsystemen für Ab- und Niederschlagswasser separat und für jeden Anschlusspunkt mit großer Sorgfalt ermittelt werden.   

Die Ursachen sind vielfältig: Nicht nur Starkregenereignisse und Hochwasser, sondern auch Querschnittsverengungen durch Ablagerungen oder Verstopfungen im Kanalsystem, Rohrbrüche, Pumpenausfälle im öffentlichen Kanalsystem oder das unplanmäßige Einleiten großer Wassermengen, etwa bei einem Feuerwehreinsatz, können zu einem Rückstau in der öffentlichen Kanalisation führen.

Ab-, Misch- oder Niederschlagswasser kann dann nicht mehr so schnell wie erforderlich abfließen, staut ohne wirksame Gegenmaßnahmen in die Gebäudeentwässerung und fließt über Ablaufstellen unterhalb der Rückstauebene – Bodenabläufe, Waschbecken, WCs, Waschmaschinen und Duschen – ins Gebäude. Schnell entsteht dabei hoher Sachschaden, vom Ärger und unnötiger Arbeit ganz zu schweigen.

Wer haftet bei Schäden durch unwetterartige Regenfälle, wenn die Kanalisation das anfallende Wasser nicht ableiten kann?

Auf keinen Fall die Kommunen. Der Bundesgerichtshof urteilte, dass die Gemeinden zwar für einen sicheren Betrieb der Kanalisation zu sorgen haben und im Normalfall auch für verursachte Schäden haften, allerdings nicht bei einem „ganz ungewöhnlichen und seltenen Katastrophenregen“.

Da es keine feste Regengrenze gibt, schreiben die Kommunen den Hausbesitzern zum Beispiel in der Ortssatzung vor, dass die Verantwortung zum Schutz gegen Rückstau bei ihnen liegt. Somit ist ein umfassender Rückstauschutz Privatsache und liegt in der Verantwortung der Eigentümer, Bauherren oder Altbaumodernisierer. Die öffentliche Hand kann im Schadensfall nicht haftbar gemacht werden.

Welche Versicherung deckt Wasserschäden durch Starkregen ab?

Eine Hausrat- oder Gebäudeversicherung ist nicht ausreichend, sie deckt durch Rückstau von Wasser – gleich welcher Natur – verursachte Schäden nicht ab. Auch in einer Elementarschadenversicherung wird nicht automatisch das Rückstaurisiko abgedeckt. Sie bietet zwar Versicherungsschutz bei Schäden durch Naturgewalten, wie Überschwemmungen oder Erdrutsche. Doch die Abdeckung von Schäden durch Rückstau müssen selbst bei dieser Versicherungspolice gesondert abgeschlossen werden. Sie setzt aber voraus, dass funktionsbereite Sicherheitsvorkehrungen, wie Rückstauverschlüsse oder Hebeanlagen, unterhalb der Rückstauebene vorhanden sind.

Wie ist die Rückstauebene definiert?

Die Rückstauebene markiert den höchstmöglichen Stand des Abwassers an einer bestimmten Stelle in einem Kanalsystem. In DIN EN 12056-1:2000 (Schwerkraftentwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden) ist sie definiert als „die höchste Ebene, bis zu der das Wasser in einer Entwässerungsanlage ansteigen kann“.

Bild 2 Rückstau: Das Abwasser kann dann nicht mehr wie erforderlich abfließen und staut sich über die Ablaufstellen unterhalb der Rückstauebene. Ohne Rückstausicherungen kann dann Abwasser über Bodenabläufe, Waschbecken, …

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Bild 2 Rückstau: Das Abwasser kann dann nicht mehr wie erforderlich abfließen und staut sich über die Ablaufstellen unterhalb der Rückstauebene. Ohne Rückstausicherungen kann dann Abwasser über Bodenabläufe, Waschbecken, …
Bild 3 …WCs, Waschmaschinen und Duschen in das Gebäude zurückdrücken. Rückstausicherungen müssen an der richtigen Stelle eingebaut werden.

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Bild 3 …WCs, Waschmaschinen und Duschen in das Gebäude zurückdrücken. Rückstausicherungen müssen an der richtigen Stelle eingebaut werden.

Hier ist Vorsicht geboten: Als Rückstauebene gilt allgemein die „Straßenoberkante an der Anschlussstelle des Grundstücksentwässerungskanals“, wenn nichts anderes von den zuständigen Behörden festgelegt ist. Auf Anfrage und im Rahmen des Entwässerungsgenehmigungsverfahrens wird die jeweilige grundstücksbezogene Rückstauebene dem Anschlussberechtigten durch die Stadt oder Gemeinde mitgeteilt. Diese ist jedoch oft nicht die maßgebende Rückstau-Ebene.

Die Definition in DIN EN 12 056-1 ist zwar eindeutig, aber nur bedingt hilfreich, denn festgelegt werden muss „die höchste Ebene , bis zu der das Wasser in einer Entwässerungsanlage ansteigen kann …“ mit Sachverstand unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten. Die „Straßenoberkante an der Anschlussstelle“ deckt nicht jeden Fall ab. Es ist stets eine Einzelfallbetrachtung für jeden einzelnen Anschluss an die öffentliche Kanalisation erforderlich.

Die „Straßenoberkante an der Anschlussstelle“ kann bei einer Straße ohne Längsgefälle, einem langsamen Aufstau, der eine Entlastung ohne großen Druckunterschied über den / die Kanalabdeckungen ermöglicht und einer Verteilung des austretenden Abwassers ohne größeren Aufstau auf der Straße oder im angrenzenden Gelände ausreichend sein. Doch schon eine Bordsteinkante oder die Lage des wirksamen Entspannungspunkts in einer kaum wahrnehmbaren Senke können dazu führen, dass die maßgebende Rückstauebene mehrere Dezimeter höher angesetzt werden muss.

Auch mit der Festlegung Anschlussstelle ist Vorsicht geboten: Tritt eine Verstopfung in normaler Fließrichtung zwischen dem Anschlusspunkt und dem nächsten Kanalschacht auf, kann erst beim vorgelagerten Kanalschacht eine Entspannung auftreten. Je nach Topologie kann dessen Oberkannte aber deutlich höher als die „Straßenoberkante an der Anschlussstelle“ liegen.

Bei einem Rückstau in tieferliegende Gebäudeteile wird ein Großteil des Schadens an der Gebäudesubstanz schon von den ersten 100 l des austretenden Wassers verursacht. Ergo muss auch dieser Fall ausgeschlossen werden. Die maßgebende Rückstauebene ist dafür stets und für jeden Anschlusspunkt separat auf Basis der Topologie, der Hydraulik im öffentlichen Kanalnetz und zuzüglich einer Sicherheitshöhe zur Berücksichtigung des für die Entspannung erforderlichen Staudrucks und zuzüglich einer ingenieurtechnischen Sicherheitshöhe (Lebenserfahrung) festzulegen.

Wie unterscheiden sich aktive und passive Rückstausicherungen?

Aktiver Rückstauschutz erfolgt über normgerecht installierte Abwasser-Hebeanlagen, die die Entwässerungsgegenstände unterhalb der Rückstauebene gegen Rückstau sichern. Dabei ist zu beachten, dass die Sicherheitshöhe zur Vermeidung eines Saughebereffekts über die Rückstauschleife um mindestens 0,10 m bzw. dem 1,5-fachen Querschnitt der Druckleitung vergrößert werden muss.

Passiver Rückstauschutz erfolgt durch den Einsatz von Rückstauverschlüssen, die es für durchgehende Rohrleitungen (Sammelleitungen) und Entwässerungsanschlüsse und integriert in Bodenabläufe gibt.

Wann kann eine passive Rückstausicherung eingebaut werden?

Bild 4 Plötzlicher Starkregen birgt die Gefahr einer Überlastung der Kanalisation. Der Wasserspiegel steigt dann auch in allen Entwässerungsleitungen und kann ohne Rückstausicherungen in tiefliegende Teile der umliegenden Gebäude eindringen.

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Bild 4 Plötzlicher Starkregen birgt die Gefahr einer Überlastung der Kanalisation. Der Wasserspiegel steigt dann auch in allen Entwässerungsleitungen und kann ohne Rückstausicherungen in tiefliegende Teile der umliegenden Gebäude eindringen.
Bild 5 Passiver Rückstauschutz mittels Rückstauverschluss. Die Anforderungen an Rückstauverschlüsse für Gebäude sind in DIN EN 13 564 festgelegt.

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Bild 5 Passiver Rückstauschutz mittels Rückstauverschluss. Die Anforderungen an Rückstauverschlüsse für Gebäude sind in DIN EN 13 564 festgelegt.

Hinsichtlich Technik und Einbau gilt es bei der Auswahl der richtigen Rückstausicherung zwei grundsätzliche Aspekte zu berücksichtigen:

● Besteht ein Gefälle von der Entwässerungsebene zum Kanal oder liegt diese unterhalb der Rückstauebene?

● Kann auf die Ablaufstelle während eines Rückstaus verzichtet werden oder muss die Abwasserableitung durchgängig gewährleistet sein?

Besteht von der Entwässerungsebene aus Gefälle zum Kanal, kann unter Einhaltung aller folgenden Kriterien als Rückstausicherung ein Rückstauverschluss zum Einsatz kommen:

● Auf die Nutzung der Ablaufstelle muss bei Rückstau verzichtet werden können.

● Die zu sichernden Räume müssen von untergeordneter Nutzung sein, es dürfen keine wesentlichen Sachwerte bei einer Überflutung gefährdet werden.

● Eine Gesundheitsgefährdung von Bewohnern ist nicht gegeben.

● Der Benutzerkreis muss klein sein und ihm muss ein WC oberhalb der Rückstauebene zur Verfügung stehen.

Grundsätzlich gilt: Ein Gebäude darf nie komplett über einen Rückstauverschluss entwässert werden. Und: Baut der Handwerksbetrieb einen solchen ein, obwohl aufgrund der baulichen Voraussetzungen eine Abwasserhebeanlage notwendig gewesen wäre, haftet er für diesen Mangel. Er kann die Haftung auch nicht auf den Auftraggeber übertragen, selbst wenn dieser, z. B. aus Kostengründen, auf eine Lösung bestanden hat, die nicht den anerkannten Regeln der Technik entspricht. Pflicht des Bauunternehmers / Handwerksbetriebs ist es, für eine ordnungsgemäße und vertragsgerechte Beschaffenheit des Werks zum Zeitpunkt der Abnahme einzustehen.

Der Vertragsfreiheit werden schon durch die Bauordnungen (Muster-Bauordnung § 13 „Schutz gegen schädliche Einflüsse“) Grenzen gesetzt.

Welche Normen sind bei Rückstauverschlüssen zu beachten?

Planung und Ausführung von Rückstausystemen werden in DIN 1986-100 im Abschnitt 13 beschrieben. Maßgebend für den passiven Rückstauschutz ist DIN EN 13 564. Sie definiert im Teil 1 die Anforderungen an Rückstauverschlüsse für Gebäude: Sie müssen temperaturbeständig sein und dürfen unter Einfluss von häuslichem Abwasser keinen Verschleiß zeigen. Im Rückstaufall müssen Rückstauverschlüsse selbsttätig schließen und nach Ende des Rückstaus den ungehinderten Wasserablauf gewährleisten. Zudem dürfen die Klappen bei Rückstau nicht aufschwimmen.

Die allgemeinen Anforderungen variieren je nach Bauart der sechs Typen von Rückstauverschlüssen. Um der DIN EN 13 564 zu entsprechen, müssen Rückstauverschlüsse strenge Prüfverfahren durchlaufen.

Gibt es verschiedene Typen von Rückstauverschlüssen?

Eine grobe Unterteilung erfolgt in fäkalienfreies Abwasser (Grauwasser) und fäkalienhaltiges Abwasser (Schwarzwasser). Rückstauverschlüsse für Grauwasser gibt es in den Installationsarten Kellerablauf, für durchgehende Rohrleitungen (freiliegend oder im bauseitigen Schacht) und zum Einbau in die Bodenplatte. Rückstauverschlüsse für Schwarzwasser sind in den Installationsarten für durchgehende Rohrleitungen (freiliegend oder in einem Schacht) und zum Einbau in die Bodenplatte erhältlich.

DIN EN 13 564-1 ist die Produktnorm für Rückstauverschlüsse. Sie definiert sechs Typen, die sich in der Bauart (durchgehende Rohrleitung oder Bodenablauf), in Zahl der selbsttätigen Rückstauklappen und im Vorhandensein eines handverriegelbaren Notverschlusses oder einer Fremdenergiequelle unterscheiden. Diese Merkmale bestimmen den Einsatz für Regenwasser, fäkalienfreies Abwasser und fäkalienhaltiges Abwasser. In Deutschland sind für fäkalienfreies Abwasser nur die Typen 2, 3 und 5 und für fäkalienhaltiges Abwasser nur der Typ 3 mit Zusatzbezeichnung F zulässig.

Bild 6 Ändern sich aufgrund einer neuen Nutzung die Anforderungen an die Entwässerung vor Rückstau zu schützender Räume durch die Zusammensetzung des Abwassers, muss Problemen vorgebeugt werden. 

DTS

Bild 6 Ändern sich aufgrund einer neuen Nutzung die Anforderungen an die Entwässerung vor Rückstau zu schützender Räume durch die Zusammensetzung des Abwassers, muss Problemen vorgebeugt werden. 
Bild 7 Mit dem Einbau eines Rückstauverschlusses des Typs 3F (rechts) kam hier eine Lösung zum Einsatz, die alle aktuellen normativen, technischen und damit auch versicherungsrelevanten Anforderungen erfüllt.

DTS

Bild 7 Mit dem Einbau eines Rückstauverschlusses des Typs 3F (rechts) kam hier eine Lösung zum Einsatz, die alle aktuellen normativen, technischen und damit auch versicherungsrelevanten Anforderungen erfüllt.

Was ist bei Rückstauklappen älteren Baujahrs im Bestand zu beachten?

Grundsätzlich gilt Bestandsschutz, jedoch ist zu beachten: Bei Rückstauverschlüssen für fäkalienfreies Abwasser (Grauwasser) und Regenwasser werden Pendelklappen eingesetzt. Bei ganz alten Modellen müssen diese sogar dauerhaft verschlossen sein, dürfen nur zum Zweck der Entwässerung geöffnet werden und sind anschließend wieder zu verriegeln.

Sollten sich aufgrund von veränderten Nutzungsbedingungen die Anforderungen an die Entwässerung der zu schützenden Räume oder die Zusammensetzung des Abwassers geändert haben, können ungeahnte Probleme auftreten. Insbesondere dann, wenn fäkalienhaltiges Abwasser eine Rückstausicherung passiert, die dafür nicht konzipiert wurde. Aufgrund ihrer Eigenschaft, dass Pendelklappen in Ruhestellung geschlossen sind, treten an den sensiblen Stellen der Rückstausicherungen durch die Feststoffe im Schwarzwasser Verschmutzungen auf. Die können zur Verstopfung der Rohrleitung und somit zur Fehlfunktion der Rückstausicherung führen. Und: Rückstauverschlüsse vom Typ 0 bis 2 verfügen meistens nicht wie Rückstauverschlüsse des Typs 3F über eine selbsttätig schließende Klappe, eine Warneinrichtung sowie eine integrierte Selbsttestfunktion.

Bei Rückstauverschlüssen des Typs 3F sind die Klappen im normalen Betriebszustand geöffnet, sodass das Schwarzwasser ungehindert passieren kann. Im Rückstaufall schließt das Gerät automatisch, ebenso wird ein optischer und akustischer Alarm ausgegeben. Durch den automatischen Selbsttest wird die Funktionalität des Geräts in regelmäßigen Intervallen geprüft. Bei Feststellung einer Fehlfunktion wird ebenso ein optischer und akustischer Alarm ausgegeben.

Es droht somit Ärger, wenn trotz Rückstauverschluss bei einem Rückstau aus dem Kanal der Keller geflutet ist. Die Versicherung kann die Schadensregulierung – trotz Police – verweigern und auf eine nicht funktionsbereite, sprich ungeeignete und nicht vorschriftsmäßig gewartete Rückstausicherung verweisen. SHK-Fachleute sollten also aktiv werden und Hausbesitzer / Betreiber über die Folgen einer falschen / ungeeigneten Rückstausicherung informieren und ein Angebot für eine Lösung unterbreiten, die alle aktuellen normativen, technischen und damit auch versicherungsrelevanten Anforderungen erfüllt.

Bild 8 Rückstauautomaten für fäkalienhaltiges Abwasser Typ 3 nach DIN EN 13 564 schließen im Rückstaufall automatisch und es wird ein optischer und akustischer Alarm ausgegeben. Durch einen automatischen Selbsttest wird die Funktion des Geräts in regelmäßigen Intervallen geprüft.

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Bild 8 Rückstauautomaten für fäkalienhaltiges Abwasser Typ 3 nach DIN EN 13 564 schließen im Rückstaufall automatisch und es wird ein optischer und akustischer Alarm ausgegeben. Durch einen automatischen Selbsttest wird die Funktion des Geräts in regelmäßigen Intervallen geprüft.

Müssen Rückstauverschlüsse gewartet werden?

Sind Rückstauverschlüsse in das häusliche Entwässerungssystem integriert, müssen sie laut DIN EN 13 564 regelmäßig gewartet werden.

Zu den Wartungsarbeiten gehören unter anderem das Entfernen von Schmutz und Ablagerungen, die Prüfung und gegebenenfalls der Austausch von Dichtungen sowie eine Kontrolle der Abdichtmechanik.

Für Abläufe in Gebäuden mit Rückstauverschluss und Abläufe mit Leichtflüssigkeitssperren ist zudem DIN EN 1253 maßgebend.

Rückstauautomaten für fäkalienhaltiges Abwasser Typ 3F nach DIN EN 13 564-1 sind monatlich vom Betreiber in Augenschein zu nehmen, wobei der Notverschluss zu betätigen ist.

Die halbjährlich durchzuführende Wartung ist von einem Fachkundigen durchzuführen.

Als fachkundig gelten Mitarbeiter betreiberunabhängiger Betriebe, Sachverständige oder sonstige Institutionen, die nachweislich über die erforderlichen Fachkenntnisse für den Betrieb, die Wartung und die Überprüfungen der betreffenden Entwässerungsanlagen verfügen.
 

Die wesentlichen Punkte einer fachgerechten Gebäudeentwässerung:

Bild 9 Wenn sich ein WC, auf das bei einem Rückstauereignis verzichtet werden kann, unterhalb der Rückstauebene befindet, kann ein Rückstauautomat, hier freiliegend in der Rohrleitung verbaut, die Rückstausicherung übernehmen.

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Bild 9 Wenn sich ein WC, auf das bei einem Rückstauereignis verzichtet werden kann, unterhalb der Rückstauebene befindet, kann ein Rückstauautomat, hier freiliegend in der Rohrleitung verbaut, die Rückstausicherung übernehmen.

Entwässerungsgegenstände oberhalb der Rückstauebene sind mit natürlichem Gefälle nach dem Schwerkraftprinzip zu entwässern. Dieses Abwasser darf auf keinen Fall über Rückstausicherungen geführt werden. Anfallendes Oberflächenwasser ist vom Gebäude wegzuleiten und nicht ins Gebäude einzuleiten.

Ablaufstellen unterhalb der Rückstauebene sind unbedingt durch Rückstausicherungen (Hebeanlagen, Rückstauverschlüsse) gegen Rückstau aus dem Kanal zu schützen. Regenflächen unterhalb der dieser sind über separate Pumpstationen außerhalb des Gebäudes zu entwässern.

Bei Kellern ist ein umfassender Schutz gegen Wasserschäden erforderlich: Auch wenn die Rückstausicherung greift, bleibt zum Schutz vor Starkregen noch die Schwachstelle Kellerfenster. Um einen wasserdichten Keller zu gewährleisten, gibt es verschiedene Lösungen für eine ganzheitliche Kellerplanung. Dazu zählen druckwasserdichte Lichtschächte, hochwasserdichte Kellerfenster und Lösungen für eine wärmebrückenfreie und druckdichte Lichtschachtmontage auf einer Dämmung. Dazu gibt es auch spezielle Rückstausicherungen für Lichtschächte.

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Dietmar Stump
ist Baufachjournalist und Inhaber des Pressebüros DTS in Worms. dietmar.stump@t-online.de

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