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Das erste energieautarke Mehrfamilienhaus

Im schweizerischen Brütten bei Zürich ist kürzlich ein besonderes Mehrfamilienhaus 1 mit neun Mietwohnungen 2 eingeweiht worden. Es ist das erste vollständig energieautarke Mehrfamilienhaus und kommt ohne Anschluss an das Stromnetz und andere Energieträger aus. Der gesamte Bedarf an elektrischer und thermischer Energie wird aus der Solarstrahlung bezogen. Die Mietkosten sind dabei nicht höher als anderswo: Um gut 10 % lagen die Baukosten über denen eines vergleichbaren Mehrfamilienhauses mit konventioneller Technik. Im Gegenzug müssen die Bewohner aber kein Geld für Strom und Wärme ausgeben. Realisiert wurde das Gebäude von der Umwelt Arena Spreitenbach. Bei der Hülle, der Technik und dem Energiekonzept des Gebäudes wurden die höchsten Standards realisiert und zusätzlich die energieeffizientesten Küchen- und Haushaltsgeräte eingesetzt. So wurde der heute durchschnittliche Verbrauch einer Wohnung auf 2200 kWh/a ohne Komforteinbußen halbiert. Durch PV-Module als vollwertige Fassaden- und Dachelemente entstanden zwar Mehrkosten, diese rechnen sich gegenüber einer konventionellen Gebäudehülle aber durch die Stromproduktion. Für die Fassaden wurden nicht reflektierende Module verwendet. Ein Lithium-Eisen-Phosphat-Batteriespeicher kann den Strombedarf für etwa zwei bis drei Tage vorhalten (153 kWh Nettokapazität). Reicht dieser Puffer nicht aus, springt eine Brennstoffzelle ein. Sie wird mit Wasserstoff betrieben, der zuvor mit Überschussstrom produziert (PEM-Elektrolyse mit 8 kW) und in zwei Tanks 3 mit einem Gesamtvolumen von 120 m3 gespeichert wurde. Die nutzbare Reaktionswärme wird für die Trinkwassererwärmung und zum Heizen verwendet. Ein weiterer Teil des Solarstroms treibt eine Wärmepumpe an, die für die Trinkwassererwärmung, zum Heizen und zur Ladung der thermischen Kurz- und Langzeitspeicher (2 × 125 m3, drucklos) eingesetzt wird. Die Wasser/Wasser-Wärmepumpe Thermalia twin H19 4 von Hoval nutzt zwei Erdwärmesonden (jeweils 338 m), die während der Wasserstofferzeugung anfallende Wärme, die Abwärme der Wechselrichter und wenn es energetisch sinnvoll ist Außenluft als Wärmequelle; der Langzeitspeicher wird situationsbezogen mit einer maximalen Vorlauftemperatur von 67 °C geladen. Die Gebäudeheizung wurde mit einer Vorlauftemperatur von 28 °C ausgelegt.

www.umweltarena.ch

www.hoval.de