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Mit Lehmheizung Feuchte in antikem Gebäude regulieren

Argillatherm

Bild 1 Schlangenhaus im Luisium.

KsDW, Bildarchiv, Foto: Heinz Fräßdorf

Bild 1 Schlangenhaus im Luisium.

Das Schlangenhaus (Bild 1) ist ein neugotischer Gartenpavillon im östlichen Dessauer Ortsteil Waldersee. Es gehört zum Luisium – einer Gartenanlage mit Schloss – und zum Unesco-Welterbe. Das Backsteinhaus wurde 1790 nach englischen Vorbildern erbaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das ursprünglich als Gästehaus genutzte Gebäude dem Verfall preisgegeben. Nach umfangreicher Sanierung wird es seit 1996 als Ferienwohnung genutzt.

Lehmheizung von Argillatherm für das „Schlangenhaus“

2019 sollte die veraltete Radiatoren-Heizung komplett erneuert werden. Unter dem Blechdach befand sich eine Dämmung aus Glaswolle. Hier kam es in der Vergangenheit zu Feuchtigkeitsproblemen und Schimmelbildung. Die mit der Sanierung beauftragten Architekten von 3Raumplanung, Dessau, suchten deshalb nach einer Lösung zur optimalen Feuchteregulierung. Sie entschieden sich für das esystem (Bild 2) von ArgillaTherm.

Bild 2  esystem von ArgillaTherm

Bild: ArgillaTherm

Bild 2  esystem von ArgillaTherm

Das sind die 5 Funktionen des Lehm-Klima-Systems

·          Heizen,

·          Feuchteregulierung,

·          Luftreinigung sowie

·          angenehme Akustik.

·          Und bei der Desorption gibt es einen Kühleffekt.

Das Lehmklima-System neutralisiert zudem Luftschadstoffe und absorbiert Gerüche.

Was können die Lehmmodule außerdem?

Die Lehmmodule aus überwiegend dreischichtigen Tonmineralien haben eine extreme hohe Sorptionsfähigkeit. Innerhalb von 12 h können über 100 g/m2 Feuchtigkeit aufgenommen werden, nach 24 h steigt dieser Wert auf über 200 g/m2 und endet absolut bei über 500 g/m2, gemessen und zertifiziert von der Materialforschungs- und -prüfanstalt (MFPA) an der Bauhaus-Universität Weimar.

Bild 3  Die kompletten Deckenflächen des Schlangenhauses wurden mit den Lehmmodulen belegt. 

Bild: ArgillaTherm

Bild 3  Die kompletten Deckenflächen des Schlangenhauses wurden mit den Lehmmodulen belegt.
 
Bild 4  Die Oberflächenbeschichtung wurde mit 5 mm Lehmputz und weißer Lehmfarbe hergestellt. 

Bild: ArgillaTherm

Bild 4  Die Oberflächenbeschichtung wurde mit 5 mm Lehmputz und weißer Lehmfarbe hergestellt.
 

Modulares System auf ungewöhnliche Räume zuschneiden

Wegen der einzigartigen Raum- bzw. Deckenzuschnitte kam nur ein modulares System infrage, das individuell zugeschnitten werden konnte (Bild 3). Die kompletten Deckenflächen wurden auf ca. 70 m2 mit den Lehmmodulen belegt. Sie wurden auf einer abgehängten Holzlattenkonstruktion (Kreuzlattung) befestigt. Die Aufbauhöhe ab Unterkonstruktion beträgt 3 cm. Die Oberflächenbeschichtung wurde mit 5 mm Lehmputz und weißer Lehmfarbe hergestellt (Bild 4). Die gesamte Installation dauerte nur drei Tage.

Stabile Raumluftfeuchte im Winter – natürliche Raumkühlung im Sommer

Das System hat bereits im ersten Winter gezeigt, dass alle Anforderungen erfüllt wurden. Die Raumluftfeuchte liegt stabil bei ca. 50 % (vorher 70 bis 90 %). Die geforderten Raumtemperaturen bei Nichtnutzung von 17 °C und bei Nutzung von 22 °C werden erreicht. Die Solltemperaturen werden mit einer Abweichung von ± 0,5 °C konstant gehalten. Im Tagesrhythmus schaltet sich die Elektro-Direktheizung etwa zehnmal für 20 bis 30 min ein. Die Energiekosten betragen rund 2,6 Euro pro Heiztag, etwa 30 % weniger als zuvor.

Im Sommer sorgen die Lehmmodule für eine natürliche Raumkühlung. Dann geben sie bei trockener Luft Feuchtigkeit in die Raumluft ab. Die Verdunstungskälte bei einem 25 m2 großen Raum entspricht laut Anbieter einer Kühlleistung von rund 1 kW.

www.argillatherm.de

Dieser Artikel erschien zuerst in der Heftausgabe 07-2020 des TGA Fachplaners als Objekt des Monats unter dem Titel „Lehm-Direktheizung für Schlangenhaus“. 

 

Weitere Objekte des Monats:

Firmenzentrale SHK-Betrieb Opländer: Erste BIM-basierte Baugenehmigung
Powerhouse Telemark: Bürogebäude und Solarkraftwerk
Stadtwerke Augsburg: eXergiemaschine optimiert Fernwärme