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Referenzprojekt Brötje

Gemeindehaus setzt auf Wärmepumpe

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■ Mit einer Sole/Wasser-Wärmepumpe hat sich die Kirchengemeinde Sankt Georg heiztechnisch für die Zukunft gut gerüstet.
■ Eine Eigenstromversorgung mit Photovoltaik-Anlage ist vorgeplant, wegen der starken Verschattung des Dachs aber bisher nicht realisiert.
■ Durch den niedrigen Geräuschpegel der Wärmepumpe werden auch die häufigen stillen Beschäftigungen und Lesungen nicht beeinträchtigt.


Das alte Gemeindehaus aus dem Jahr 1961 war nicht nur energetisch nicht mehr auf dem aktuellen Stand, es war inzwischen auch viel zu groß geworden. Als es vor 60 Jahren gebaut wurde, bestand die Gemeinde noch aus ca. 10 000 Mitgliedern. Inzwischen ist sie auf weniger als 2500 geschrumpft.

Bei den Überlegungen der Gemeinde, das Gebäude zu sanieren, stellte sich zudem schnell heraus, dass dieser Schritt unwirtschaftlich wäre. Außenwände und Dach waren so gut wie nicht gedämmt. Die Fassade hätte komplett saniert und sämtliche Fenster hätten erneuert werden müssen. Zudem gab es Probleme mit dem Brandschutz. Abriss und Neubau lagen auf der Hand. Diesen Schritt befürwortete auch die Bremische Evangelische Kirche, die die Kosten für das Bauvorhaben übernahm.

Bild 2 Ein schmückendes Detail: Das Sankt-Georgs-Relief des alten Gemeindehauses wurde in die neue Fassade integriert.

Brötje

Bild 2 Ein schmückendes Detail: Das Sankt-Georgs-Relief des alten Gemeindehauses wurde in die neue Fassade integriert.

Nachdem zunächst eine Neuplanung mit nur der Hälfte der alten Grundfläche vorgesehen war, entschied man sich schließlich doch für ein größeres Gebäude, in dem auch die Servicebüros der beiden Nachbargemeinden Sankt Lukas und Dietrich-Bonhoeffer untergebracht werden sollten. Im März 2018 wurde das alte Gemeindehaus abgebrochen. Auf nahezu gleicher Grundfläche entstand ab August dann das neue Gemeindezentrum (Bild 1).

Für die Außenwände kam großformatiges Mauerwerk zum Einsatz, das mit einer dunkelroten Klinkerfassade verblendet wurde. Schmückende Details sind Klinkerbänderungen sowie ein altes Relief von Sankt Georg mit dem Drachen, das schon die Fassade des alten Gemeindezentrums zierte (Bild 2).

Die Innenwände wurden in Trockenbauweise errichtet. Nachdem der Rohbau fertiggestellt war, wurde auf dem Betonboden eine ca. 16 cm starke Isolierschicht aufgebracht. Sie diente auch als Untergrund für die Fußbodenheizung. Nach Verlegung der Heizleitungen erfolgte die Einbringung eines Spezialestrichs.

Ressourcenschonend heizen

Während der Planungsarbeiten stand schon frühzeitig die Frage der Beheizung der Räumlichkeiten im Raum. Angestrebt wurde eine möglichst nachhaltige Lösung, die der Gemeinde in diesem Punkt eine weitreichende Autarkie sichern sollte. Zunächst wünschte man sich eine Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaik. Ein idealer Ansatz, da mit dem selbst erzeugten Strom die Wärmepumpe zumindest bilanziell betrieben werden kann.

Bild 3 Blick in den Gemeindesaal ....

Brötje

Bild 3 Blick in den Gemeindesaal ....

Diese Lösung konnte unter anderem aus denkmalschutztechnischen Gründen mit der benachbarten Kirche allerdings nicht realisiert werden. Susanne Fleischmann, Klimaschutzmanagerin der evangelischen Gemeinden in Bremen: „Auf dem Dach des neuen Gemeindehauses wäre genug Platz für Solarpaneele. Da die Lage jedoch relativ verschattet ist, haben wir auf die Installation zunächst verzichtet. Vielleicht findet sich in der Zukunft noch eine Lösung. Das Dach ist jedenfalls für die Aufnahme einer Solaranlage vorbereitet.“

Zur Realisierung einer Wärmepumpenlösung gab es jedoch grünes Licht, ein Gasanschluss wurde nicht vorgesehen. Die Gemeinde entschied sich für eine Sole/Wasser-Wärmepumpe vom Typ BSW NEO 20 von Brötje in Kombination mit einem 500-l-Pufferspeicher (Bild 4). Dieser speist mit einer Auslegungsvorlauftemperatur von 40 °C die Fußbodenheizung.

Als Wärmequelle wurden vier Erdwärmesonden mit einer Teufe von jeweils 99 m erstellt. So war keine bergrechtliche Genehmigung erforderlich, die erst ab einer Bohrtiefe von 100 m einzuholen ist. Die Wärmeleistung beträgt 6 kW pro Sonde. Günter Dantz, Kirchenvorstand mit großem persönlichem Interesse an der eingesetzten Haustechnik zu der nun realisierten Lösung: „Wir sind sehr froh, dass wir eine Sole/Wasser-Wärmepumpe einbauen konnten. Sie ist schon ein Schritt mehr als üblich und erlaubt uns auch gestalterisch mehr Freiheiten, da im Außenbereich kein großer Luft/Wasser-Wärmeübertrager ‚versteckt‘ werden muss.“

Bild 4 …und in die Heizzentrale mit der Sole/Wasser-Wärmepumpe.

Brötje

Bild 4 …und in die Heizzentrale mit der Sole/Wasser-Wärmepumpe.

BSW NEO 20

Die Sole/Wasser-Wärmepumpe BSW NEO bietet zahlreiche Vorteile. Durch ihre Ausstattung mit einem vollmodulierenden Kompressor passt sie ihre Leistung dem tatsächlichen Bedarf an. Drei Modelle decken das Leistungsspektrum von 3,3 bis 21,3 kW ab. Hervorzuheben ist auch das Verbundsystem, in dem zwei Wärmeübertrager für mehr Effizienz und eine hohe Leistungszahl (COP) von über 5,1 sorgen.

Die hohe maximale Vorlauftemperatur von 62 °C prädestiniert die neueste Generation dieser Sole/Wasser-Wärmepumpe gleichermaßen für Neubauten mit kombinierter Trinkwassererwärmung und die Heizungsmodernisierung.

Auf dem Grundstück des Gemeindehauses Sankt Georg wurde die Ausführung BSW NEO 20 mit einer Heizleistung von 7,2 bis 21,3 kW im ebenerdigen Technikraum installiert. Mit den Abmessungen 1600 × 600 × 600 mm (HBT) war eine komfortable Einbringung möglich.

Mit einem maximalen Schallleistungspegel von 47 dB(A) arbeitet die Anlage außergewöhnlich leise. Das hebt auch Kirchenvorstand Dantz hervor: „Bei der Aufstellung im Gebäude war für uns wichtig, dass beim Betrieb der Anlage keine störenden Schallemissionen entstehen. Hier findet häufig stille Beschäftigung statt und auch Lesungen, Chor- und Orchesterproben sollen nicht beeinträchtigt werden. Die Anlage ist seit Oktober 2019 in Betrieb, bislang haben wir nur gute Erfahrungen gemacht.“

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