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Referenzprojekt Condair Systems

Luftbefeuchtung gegen Elektrostatik

Bild 1 Albrecht Dürer Airport Nürnberg.

Condair Systems

Bild 1 Albrecht Dürer Airport Nürnberg.

Eine Direkt-Raumluftbefeuchtung im Bereich der Sicherheitskontrolle eines Flughafens sorgt für eine optimale Luftfeuchte. Das zusätzlich zur Kanalbefeuchtung eingesetzte System schützt Mitarbeiter und Passagiere vor elektrostatischen Entladungen. Willkommen ist auch der adiabatische Kühleffekt der Kaltwasser-Verdunstung.

Kompakt zusammengefasst
Mit der Inbetriebnahme der neuen zentralen Sicherheitskontrolle im Albrecht Dürer Airport Nürnberg entstanden bisher unbekannte Probleme mit elektrostatischen Entladungen. Ausschlaggebend war eine zu geringe Raumluftfeuchte.
Das zusätzliche Luftbefeuchtungssystem sollte eine hohe Energieeffizienz aufweisen, mit geringem Aufwand nachzurüsten sein und das Raumklima verbessern.
■ Erfüllt wurden die Anforderungen mit 37 von der Hallendecke abgehängten Direktraumbefeuchtern mit Hochdruckdüsen. Neben dem geringen Energieaufwand für die mikrofeine Vernebelung trägt der adiabatische Kühleffekt der Kaltwasser-Verdunstung in dem Bereich mit hohen Wärmelasten zur Energieeinsparung und zu einem angenehmen Raumklima bei.
 

Der Albrecht Dürer Airport Nürnberg (Bild 1) zählt zu den Top 10 der internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland. Bis zu 4,5 Mio. Passagiere jährlich (2018) schätzen die gute Erreichbarkeit, die kurzen Wege und den persönlichen Service des mittelgroßen Flughafens für Urlaubs- und Geschäftsreisen. So wie sein Namensgeber Albrecht Dürer (1471 – 1524), der als Maler und berühmtester Sohn Nürnbergs mit seinen Initialen und Selbstbildnissen sowohl die erste Marke als auch das Selfie erfunden haben soll, versteht sich der Airport als Vorreiter und Pionier.

„Dabei zeichnet uns besonders der familiäre Zusammenhalt und das Engagement unserer Kolleginnen und Kollegen aus. Wir sind sehr agil und innovativ, wenn es darum geht, neue Lösungen zu finden, um die Servicequalität für unsere Kunden weiter zu verbessern“, sagt Thomas Harrer (Bild 3), Leiter Betriebstechnik bei der Flughafen Nürnberg GmbH. Ein Beispiel dafür ist die Sicherheitskontrolle, die 2016 in einem neuen Gebäude für alle Terminals zentralisiert wurde, um die Schnelligkeit und den Komfort für die Passagiere zu erhöhen.

Bild2 Mit der Inbetriebnahme der neuen zentralen Sicherheitskontrolle entstanden bisher unbekannte Probleme mit elektrostatischen Entladungen.

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Bild2 Mit der Inbetriebnahme der neuen zentralen Sicherheitskontrolle entstanden bisher unbekannte Probleme mit elektrostatischen Entladungen.

Elektrostatik im Neubau

Mit der Inbetriebnahme der neuen zentralen Sicherheitskontrolle (Bild 3) entstanden allerdings bisher unbekannte Probleme mit elektrostatischen Entladungen. Insbesondere an den Rollentischen für die Gepäckbeförderung beschwerten sich die Mitarbeiter massiv über unangenehme Stromschläge.

Nach intensiver Analyse möglicher Ursachen wurde eine zu geringe Luftfeuchte im neuen Gebäude als ausschlaggebender Grund festgestellt. Messungen ergaben, dass die Dampf-Luftbefeuchtung in der Zuluft der raumlufttechnischen Anlage mit geregelten 30 % relativer Luftfeuchte nicht ausreicht: Erst bei einer konstanten relativen Luftfeuchtigkeit ab 40 % bildet sich ein natürlicher, leitender Feuchtigkeitsfilm auf schwer leitenden Materialien wie Gummi oder Kunststoff.

Dadurch werden auch die isolierenden Oberflächen der Rollentische leitfähiger. Bei Reibungskontakten durch die Gepäckbeförderung und anschließender Trennung ist dann ein vollständiger Ladungsaustausch zwischen den Materialien möglich, ohne dass es zu gefährlichen Aufladungen und schmerzhaften Stromschlägen kommt.

„Nachdem wir wussten, wie wir die Elektrostatik-Probleme lösen können, haben wir uns 2018 entschieden, eine zusätzliche Luftbefeuchtung nachzurüsten. Die positiven Effekte auf das Wohlbefinden und die Gesundheit waren weitere Argumente dafür“, fasst Harrer die damalige Ausgangslage zusammen.

Weniger Energiekosten

Bild 3 Thomas Harrer, Leiter Betriebstechnik bei der Flughafen Nürnberg GmbH: „Nicht zuletzt auch aufgrund der Energiekosten haben wir uns gegen eine erneute Dampf-Befeuchtung und für eine adiabatische Direkt-Raumluftbefeuchtung mit Hochdruckdüsen entschieden.“

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Bild 3 Thomas Harrer, Leiter Betriebstechnik bei der Flughafen Nürnberg GmbH: „Nicht zuletzt auch aufgrund der Energiekosten haben wir uns gegen eine erneute Dampf-Befeuchtung und für eine adiabatische Direkt-Raumluftbefeuchtung mit Hochdruckdüsen entschieden.“

Für die Betriebstechnik der Flughafen Nürnberg GmbH sollte das zusätzliche Luftbefeuchtungssystem zwingend drei Eigenschaften erfüllen: Neben einer möglichst hohen Energieeffizienz sollte auch der Aufwand für den nachträglichen Einbau gering und die Nachrüstung technisch einfach sein. Aufgrund der hohen Abwärme der Kontrollgeräte und der Passagierdichte in der Sicherheitskontrolle war es zusätzlich gewünscht, die Wärmelasten spürbar zu senken und ein angenehmes Raumklima zu schaffen.

Die bestehende Elektroden-Dampfbefeuchtung im Luftkanal sollte als Fallback-Lösung betriebsbereit bleiben. Ein Ausbau kam deshalb für Harrer nicht infrage: „Nicht zuletzt auch aufgrund der Energiekosten haben wir uns jedoch gegen eine erneute Dampf-Befeuchtung und für eine adiabatische Direkt-Raumluftbefeuchtung mit Hochdruckdüsen entschieden. Durch bereits bestehende Geschäftsbeziehungen zur Condair GmbH und überzeugende Referenzbesuche in Nürnberg ist unsere Wahl auf ein Draabe-Hochdrucksystem der Schwesterfirma Condair Systems gefallen.“

Zusatznutzen Kühlung

Seit 2019 sind in der Sicherheitskontrolle des Albrecht Dürer Airport Nürnberg 37 Hochdruckdüsen-Luftbefeuchter vom Typ TurboFog im Einsatz. Die von der Hallendecke abgehängten Direktraumbefeuchter sind individuell über dem Anstellbereich und der Gepäckbeförderung positioniert (Bild 4).

Die mikrofeine Vernebelung mit einer Tröpfchengröße von unter 15 μm wird durch eine Hochdrucktechnologie erreicht, die das Wasser mit einem Betriebsdruck von bis zu 85 bar durch Hochleistungsdüsen presst. Im Vergleich zu druckluftbetriebenen Düsen- oder Dampf-Luftbefeuchtern ist dafür nur ein Bruchteil des Energieaufwands erforderlich.

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Bild 4 Hauptursache der Elektrostatik-Probleme war eine zu geringe Raumluftfeuchte. Gelöst wurden die Probleme durch die Nachrüstung von 37 Hochdruckdüsen-Luftbefeuchtern über dem Anstellbereich und der Gepäckbeförderung.

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Bild 4 Hauptursache der Elektrostatik-Probleme war eine zu geringe Raumluftfeuchte. Gelöst wurden die Probleme durch die Nachrüstung von 37 Hochdruckdüsen-Luftbefeuchtern über dem Anstellbereich und der Gepäckbeförderung.

Zusätzlich sorgt der adiabatische Kühleffekt der Kaltwasser-Verdunstung für ein angenehmes Raumklima: 100 l mit einer Hochdruckdüsen-Luftbefeuchtung in die Raumluft eingebrachtes Wasser absorbiert rund 70 kWh Wärme bei nur 0,6 kWh elektrischem Energieaufwand.

Die gewünschte Mindestluftfeuchte von 40 % wird über Raumsensoren geregelt, die permanent die Klimasituation im Bereich der Sicherheitskontrolle überwachen und ein gleichbleibend konstantes Feuchteniveau sicherstellen. Die Aktivierung der Hochdruck-Luftbefeuchter erfolgt punktgenau nach Unterschreitung des eingestellten Sollwerts. Das neue System wurde über Modbus auf die BACnet-Gebäudeleittechnik aufgeschaltet, sodass alle Betriebszustände jederzeit überwacht und die Luftfeuchten aufgezeichnet werden können.

Wartungskonzept überzeugt

Unverzichtbare Anforderung für die Betriebstechnik des Flughafens ist die hygienische und sichere Funktion der Luftbefeuchtung. Garant für die Qualität und die Hygiene der Direkt-Raumluftbefeuchtung ist dabei die mehrstufige Wasseraufbereitung bestehend aus Enthärter, Filterstufen, einer zentralen Umkehrosmose und einer zusätzlicher UV-C-Entkeimung.

Um präventiv vor einer Verkeimung wasserführender Elemente geschützt zu sein, sind regelmäßige Kontrollen, Desinfektionen und der Austausch von stark beanspruchten Systembauteilen erforderlich. Sowohl die systemeigene Wasseraufbereitung als auch die Hochdruckpumpe des Systems sind dafür in tragbare Kleincontainer eingebaut, die zur Wartung ausgetauscht werden (Bild 5).

Der Flughafen Nürnberg erhält im Rahmen eines automatisierten Wartungsplans alle sechs Monate komplett gewartete und desinfizierte Austauschgeräte, die außerhalb des Sicherheitsbereiches in einer Technikzentrale installiert und einfach zugänglich sind. „Dieser Container-Austausch ist neben der adiabatischen High-End-Hochdrucktechnik eines der Alleinstellungsmerkmale bei Condair Systems. Für uns bedeutet dieser Service große Sicherheit, einfaches Handling und wenig Aufwand“, erläutert Harrer.

Bild 5 Die mehrstufige Wasseraufbereitung für die Direkt-Raumluftbefeuchtung befindet sich in mobilen Kleincontainern, die regelmäßig zur Wartung ausgetauscht werden.

Condair Systems

Bild 5 Die mehrstufige Wasseraufbereitung für die Direkt-Raumluftbefeuchtung befindet sich in mobilen Kleincontainern, die regelmäßig zur Wartung ausgetauscht werden.

Dass die Anlage auch im laufenden Betrieb hygienisch funktioniert und dem Stand der Technik entspricht, wird außerdem einmal jährlich durch VDI-geprüfte Fachingenieure bestätigt. Da das Draabe-System nach der VDI 6022 Blatt 6 zertifiziert ist, gehört diese jährliche Vor-Ort-Prüfung ebenfalls zum Regelservice des Herstellers.

Ziele erreicht

Nach über zwei Jahren Erfahrung ist der Albrecht Dürer Airport Nürnberg zufrieden mit der Direkt-Raumluftbefeuchtung: „Wir hatten anfangs zwar etwas Probleme, das System in unsere Gebäudeleittechnik einzubinden. Das konnte aber mithilfe der kompetenten Ansprechpartner des Herstellers gut gelöst werden. Die Anlage läuft zuverlässig ohne Probleme – ich höre nichts Gegenteiliges und das ist immer das beste Zeichen“, freut sich Harrer.

Aufgrund der hohen Zuverlässigkeit des neuen Luftbefeuchtungssystems wurde die vorhandene Dampfbefeuchtung seither nicht mehr benötigt. Beschwerden der Mitarbeiter über Elektrostatik gibt es ebenfalls keine mehr. „Unser wichtigstes Ziel haben wir damit erreicht“, so Harrer: „Gleichzeitig leistet die zusätzliche Luftbefeuchtung einen wertvollen Beitrag für ein höheres Wohlbefinden und ein gesunderhaltendes Raumklima. Die Raumluft in der Sicherheitskontrolle wird generell frischer und angenehmer für die Atemwege, die Haut und die Augen wahrgenommen.“

Weitere Informationen zur Direkt-Raumluftbefeuchtung mit Praxisbeispielen und einer Checkliste für die technische Gebäudeplanung können hier kostenfrei bestellt werden: www.condair-systems.de/tga

Condair Systems …

… gehört zur Condair Group, die mit über 750 Mitarbeitenden der weltweit führende Hersteller im Bereich kommerzieller industrieller Luftbefeuchtung, Entfeuchtung und Verdunstungskühlung ist. Mit der Hauptmarke Draabe bietet Condair Systems komplette Systeme für die Luftbefeuchtung direkt im Raum an. Das Leistungsspektrum reicht von der Beratung, technischen Planung über die Installation bis hin zu umfangreichen Wartungs- und Serviceleistungen aus einer Hand. Zur Condair Group gehören Vertriebs- und Serviceorganisationen in 22 Ländern, Produktionsstandorte in Europa, Nordamerika und China sowie internationale Vertriebspartner an mehr als 50 Standorten.
 

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Dominic Giesel
ist Mitglied im Deutsches Netzwerk Büro (DNB) und seit 2003 Leiter Marketing und Öffentlichkeitsarbeit bei der Condair Systems GmbH, 22848 Norderstedt. Zusätzlich engagiert er sich als Sprecher der Initiative „Wohlfühlarbeit“ (www.wohlfühlarbeit.de) für gesunde und stimulierende Büroarbeitsplätze und ist Mitglied der Arbeitsgruppe Luftbefeuchtung beim Fachverband Gebäude-Klima (FGK). www.condair-systems.de

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