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Grün wohnen, grün heizen

Als die neuen Besitzer das 1956 errichtete Forsthaus in Rinzenberg gekauft haben, stand fest: In Sachen Energieeffizienz musste hier einiges geschehen. Die vierköpfige Familie wollte nicht nur im Grünen wohnen, sondern auch ökologisch heizen. Vor einem Jahr wurde der Vorsatz in die Tat umgesetzt. Mit einer großen Solaranlage und einem Kombiheizkessel für Holzpellets und Stückholz.

„Natürlich lässt sich bei dem ungedämmten Altbau aus den 1950er-Jahren nicht so einfach ein solarer Deckungsgrad über 50 % erreichen“, berichtet Rainer Gaukler von Wiga-Energietechnik, der die Anlage geplant hat. Ein Sonnenhaus ist laut Sonnenhaus-Institut ein Gebäude, das mindestens 50 % der Wärme mit Solarthermie erzeugt. „Aber wir wollten die Prinzipien eines Sonnenhauses so gut wie möglich umsetzen, um Holz zu sparen.“

Basis für das Heizen mit Sonnenenergie ist eine große, relativ steile Kollektorfläche mit Südausrichtung. Sie ermöglicht bei tief stehender Wintersonne einen hohen Ertrag und bietet Schnee kaum Haftgrund. In diesem Fall wurde ein 14 m2 großer Flächenkollektor von varmeco auf dem Nebengebäude installiert. Bedingung für einen hohen solaren Deckungsgrad ist außerdem ein großzügig dimensionierter Schichtspeicher. Der 3000-l-Speicher kann auf unterschiedlichen Temperaturniveaus geladen werden, die Regelung ist für eine maximale Speicherreichweite optimiert. Der Perhofer-Kombibrenner stand so den ganzen Sommer über bis Ende September still. Füllt er den Speicher, speist er in den obersten Bereich ein, von dem auch der varmeco-Frischwassererwärmer FWE20 bedient wird.

Eine Besonderheit ist die Rücklauf-Anbindung der Holzheizung. Sie erwartet einen Rücklauf bei etwa 55 °C, um Kondensatbildung und Korrosionsschäden zu unterbinden. „Normalerweise erzeugt der Brenner diese Wärme selbst“, berichtet Gaukler. „Das bedeutet jedoch interne Verluste und ein verzögertes Bereitstellen nutzbarer Wärme.“ Er wählte deshalb eine andere Lösung: Der Rücklauf der Holzheizung ist mit dem mittleren Teil des Speichers gekoppelt. Dadurch kann auch Sonnenwärme genutzt werden, um den Rücklauf auf die passende Temperatur zu bringen. Das spart Brennstoff und verkürzt die Reaktionszeit.

Herzstück der kleinen Technikzentrale im Nebengebäude ist die selbstlernende varmeco-Regelung VarCon 380 Pro. Sie lässt sich auch aus der Ferne einsehen und programmieren. Alle 42 cm sind im Speicher Temperaturfühler installiert, um die Ladezustände nachzuvollziehen. Das war besonders in den ersten Herbst- und Winterwochen hilfreich, in denen Gaukler das Ansprechverhalten der Holzheizung optimiert hat. Nach einem Jahr Betrieb stand fest: Der hohe technische Aufwand hat sich gelohnt. Welchem Standard das jetzt entspricht, ist für die Eigentümer sekundär. Zehn bis zwölf Festmeter Brennholz sind in Aufwand und Kosten gut zu handhaben. Den Rest macht die Sonne. www.varmeco.de