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Objekt des Monats 2023-01

Luft/Luft-Wärmepumpen und Monsterfans

Nur 3 K darf die Differenz zwischen der tiefsten und höchsten Temperatur innerhalb desselben Lagerbereichs betragen.

Michael Bäter

Nur 3 K darf die Differenz zwischen der tiefsten und höchsten Temperatur innerhalb desselben Lagerbereichs betragen.

In Holzwickede hat NextPharma Anfang 2022 einen neuen Logistikstandort bezogen. Gelagert werden in dem 7900 m2 großen Lager überwiegend temperatursensible Arzneimittel für die Human- und Tiermedizin. Dabei müssen für die Lagerung und Distribution der Produkte die GDP-Leitlinien (Good Distribution Practice of Medicial Products for Human Use) eingehalten werden.

Immer wenn es um sensible, leicht verderbliche Produkte geht, ist die Raumtemperatur die kritische Größe im Lagerprozess und eine der größten Herausforderungen, die an die Heizungs- und Klimatechnik gestellt wird. Als Vorgaben definierte der Logistiker eine Solltemperatur von minimal 19 °C und maximal 23 °C. Nur 3 K darf die Differenz zwischen der gemessenen tiefsten Temperatur zu der zum selben Zeitpunkt ermittelten höchsten Temperatur innerhalb desselben Lagerbereichs betragen. Bei einer Hallenhöhe von rund 11 m ist das durchaus eine klimatische Herausforderung.

High-Volume-Low-Speed-Ventilatoren

Auf dem Dach wurden 17 Luft/Luft-Wärmepumpen zum Heizen und Kühlen installiert.

Michael Bäter

Auf dem Dach wurden 17 Luft/Luft-Wärmepumpen zum Heizen und Kühlen installiert.

Schwank erstellte für das Lager ein Konzept auf Basis von Wärmepumpen in Kombination mit HVLS-Ventilatoren (HVLS: High Volume Low Speed = Großes Volumen bei geringer Geschwindigkeit). Die Idee dahinter: Auf dem Dach installierte Luft/Luft-Wärmepumpen sollen die Kühl- und Heizaufgaben übernehmen und die konditionierte Luft über Kanäle verteilt in den Raum einbringen. Um Temperaturschichtungen unter dem Hallendach und Kältezonen in den Regalreihen oder Randbereichen zu vermeiden, sollen die HVLS-Ventilatoren eine gleichmäßige Durchmischung der Raumluft bewirken. Ähnliche Konzepte hat Schwank bereits in anderen Logistikkomplexen erfolgreich realisiert, was letztlich auch den Zuschlag des Projekts begünstigte.

Installiert wurden 17 Luft/Luft-Wärmepumpen von Panasonic mit einer Nennkühlleistung von 23 kW und einer Nennheizleistung von 28 kW. Die eingesetzten Modelle der PACi-Serie sind mit kompakten Abmessungen und einem geringen Gewicht gut für den Einsatz auf Dächern geeignet. Die Innengeräte mit geringem Gewicht bei gleichzeitig hoher Pressung passen ideal zu den Anforderungen hoher Hallen. Die Luftverteilung erfolgt über 20 m lange textile Luftkanäle.

Monsterfans sorgen für Gleichmäßigkeit

Die mit den Inneneinheiten konditionierte Luft wird über Textilschläuche verteilt, HVLS-Ventilatoren vom Typ Schwank MonsterFan verhindert eine Temperaturschichtung.

Michael Bäter

Die mit den Inneneinheiten konditionierte Luft wird über Textilschläuche verteilt, HVLS-Ventilatoren vom Typ Schwank MonsterFan verhindert eine Temperaturschichtung.

13 HVLS-Ventilatoren vom Typ Schwank MonsterFans sind für die gleichmäßige Luftverteilung zuständig. Sven Burghardt, Vice President Klimatechnik bei Schwank: „Gerade wenn die Halle durch verschiedene Einbauten, wie Regale, Büroflächen, Förderbänder oder Kommissionierbereiche keine homogene Aufteilung ergibt, haben sich HVLS-Ventilatoren bewährt. Fast unmerklich durchmischen sie die Luftschichten. So erreichen wir, dass auch wirklich jeder Regal- oder Stellplatz die gleiche Temperatur aufweist.“

Verbaut wurden acht HVLS-Ventilatoren mit 4,9 m und fünf mit 3,6 m Flügeldurchmesser Durchmesser. Die Ventilatoren werden zentral gesteuert und in Abhängigkeit der Temperaturdifferenzen von Boden zu Hallendecke automatisch drehzahlgeregelt. Die Einhaltung der gleichmäßigen Temperaturverteilung bewirkt außerdem, dass deutlich weniger Wärme- und Kälteenergie eingebracht werden muss.

Die Steuerung der Wärmepumpen übernimmt ein zentrales Bedienpanel, das an die Gebäudeleittechnik angebunden ist. Jede Unter- bzw. Überschreitung der Raumtemperaturen, Einschalt- und Ausschaltzeiten sowie Störungen werden direkt an die Leitstelle gemeldet. Wird eine Temperaturdifferenz von 3 K unter- bzw. überschritten, eskaliert die GLT an den Gebäudemanager. Dieser ist angewiesen, innerhalb weniger Minuten entsprechende Schritte einzuleiten.

www.schwank.de  www.monsterfans.com/de