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Referenzprojekt Graf

Regenwasser nutzen und Betriebskosten deutlich senken: So gehts

Für das Graf Kompetenzzentrum Rohstoffe ist im Gewerbegebiet Herbolzheim auf einem 6,3 ha großen Gelände ein Gebäude mit 23 000 m2 Grundfläche errichtet worden. Die Graf Gruppe hat in den Standort rund 35 Mio. Euro investiert und seit dem Anlauf des Testbetriebs rund 40 Arbeitsplätze geschaffen. Im Februar 2020 fand die offizielle Eröffnung statt. Durch die Aufbereitung und Wiederverwertung von Kunststoff werden gegenüber der Verwendung von neuen Rohstoffen 100 000 t/a an CO2-Emissionen vermieden.

Durch Recycling nachhaltig und unabhängig vom Rohstoffmarkt produzieren

Der Standort verfolgt mehrfach den Nachhaltigkeitsgedanken: Das Recyclingmaterial aus Kunststoff, zumeist Verpackungen, wird in einem von Graf entwickelten Prozess zu einem hochwertigen Regranulat aufbereitet. Die Rohstoffe werden überwiegend an den nahen Standorten Teningen und Dachstein im Elsass verwendet. Gegenwärtig wird bei der Herstellung von Graf-Produkten bereits 70 % Regranulat verarbeitet. Dieser Anteil wird mittelfristig auf 85 % steigen.

Mit der eigenen Aufbereitung von Rohstoffen sichert sich das Unternehmen eine konstant hohe Qualität auf dem Niveau neuer Rohstoffe und macht sich unabhängiger vom Rohstoffmarkt.

Die Feuerwehrzufahrt wurde aus Schotter­rasen erstellt, damit bei Regen das Wasser direkt versickern kann.

Bild: Otto Graf GmbH

Die Feuerwehrzufahrt wurde aus Schotter­rasen erstellt, damit bei Regen das Wasser direkt versickern kann.
Die zwei Lösch­wasseranlagen mit einem Gesamt­volumen von 208 m3 bestehen aus jeweils 52-m3-Löschwasser­behälter vom Typ Graf Carat XXL. 

Bild: Otto Graf GmbH

Die zwei Lösch­wasseranlagen mit einem Gesamt­volumen von 208 m3 bestehen aus jeweils 52-m3-Löschwasser­behälter vom Typ Graf Carat XXL. 

Regenwasserbewirtschaftung

Wertvolle Ressource schonen und dabei Geld sparen

Als Marktführer von Produkten und Systemen zur Regenwasserbewirtschaftung war es ein selbstverständlicher Anspruch, alle möglichen Lösungen zur Sammlung, Nutzung und Versickerung von Regenwasser in das Gebäude- und Betriebskonzept zu integrieren. Dadurch wird nicht nur die öffentliche Entwässerung entlastet, auch die wertvolle Ressource Regenwasser wird bewirtschaftet und das Unternehmen spart Geld: Durch die Maßnahmen werden etwa 8000 Euro/a für den Bezug von Trinkwasser und etwa 10 000 Euro/a an Abwasser- und Niederschlagsgebühren gespart.

Regenwasser als Prozesswasser einspeisen

Vor dem Bürotrakt des Gebäudes wird in einem 52-m3-Erdtank vom Typ Graf Carat XXL das Niederschlagswasser von 2125 m2 Dachfläche gesammelt. Das Regenwasser wird in der Produktion als Prozesswasser in die Kühlkreisläufe für die Extruder und Spritzgießmaschinen eingespeist und als Kühlwasser zum Besprühen der Freikühler verwendet. Die Nutzung von kalkfreiem Regenwasser reduziert deutlich den Wartungsaufwand und den Einsatz von Additiven.

Zudem wird das Regenwasser für den Betrieb der Toilettenspülung und einer Waschmaschine genutzt. Um stets eine zuverlässige Wasserversorgung zu gewährleisten, wird bei Bedarf automatisch Trinkwasser nachgespeist.

… und zum Besprühen der Freikühler verwendet.

Bild: Otto Graf GmbH

… und zum Besprühen der Freikühler verwendet.
Regenwasser wird als Prozesswasser für die Kühlkreisläufe der Extruder und Spritzgießmaschinen …

Bild: Otto Graf GmbH

Regenwasser wird als Prozesswasser für die Kühlkreisläufe der Extruder und Spritzgießmaschinen …

 

Niederschlagswasser kontrolliert versickern

Das Niederschlagswasser von etwa 21 345 m2 Dachfläche und von 20 430 m2 Verkehrs- und Lagerflächen wird kontrolliert versickert. Die Versickerung wurde als Mulden-Rigolen-Versickerung ohne Überlauf mit einem Stauvolumen von 1570 m3 ausgeführt. Über 17 000 m2 wurden als Schotterfläche, Schotterrasen oder mit Ökopflaster zur direkten Versickerung der Niederschläge ausgeführt. Diese Maßnahmen sparen weitere 2000 Euro/a an Niederschlagswassergebühren ein.

Löschwasserbevorratung

Die Aufbereitung und Wiederverwertung von Kunststoff in Herbolzheim vermeidet 100 000 t/a an CO2-Emissionen gegenüber der Verwendung neuer Rohstoffe.

Bild: Otto Graf GmbH

Die Aufbereitung und Wiederverwertung von Kunststoff in Herbolzheim vermeidet 100 000 t/a an CO2-Emissionen gegenüber der Verwendung neuer Rohstoffe.

Erforderliches Volumen für Erstangriff der Feuerwehr bevorraten

Für das erforderliche Volumen bei einem Erstangriff bei einem Feuerwehreinsatz werden insgesamt 187,2 m3 Löschwasser in zwei Anlagen mit zusammen 208 m3 Behältervolumen bevorratet. Sie bestehen aus jeweils zwei 52-m3-Löschwasserbehältern vom Typ Graf Carat XXL.

Löschwasserbehälter anschlussfertig liefern

Die Löschwasserentnahme erfolgt über zwei Überflur-Löschwasser-Sauganschlüsse gemäß DIN 14 244. Die Carat-XXL-Löschwasserbehälter werden in der Regel projektspezifisch vormontiert und mit allem nach der Norm notwendigen Zubehör anschlussfertig geliefert. Zum Lieferumfang gehören dann neben einem Halter für ein Hinweisschild auf die Entnahmestelle ein eingeschweißtes Kunststoff-Saugrohr DN 125, ein Saugkorb aus Edelstahl mit Antiwirbelplatte, ein Löschwasser-Sauganschluss mit Peilstutzen und A-Festkupplung. Belüftet wird der Behälter mit einem brandsicheren Lüftungskamin DN 100 aus Edelstahl mit Haube und insektensicherem Sieb.

Löschwasser nachspeisen

Das Löschwasser wird beim Graf Kompetenzzentrum Rohstoffe, beispielsweise nach einer Übung oder einem Einsatz, automatisch über die Regenwassernutzungsanlage nachgespeist. Der Erdtank Carat XXL ist in 22 Größen mit Volumen von 16 bis 122 m3 in Pkw- und Lkw-befahrbaren Varianten erhältlich und wird als Regenwasserspeicher, Retentionszisterne, Löschwasserspeicher und Prozesswasserspeicher eingesetzt.

Kontakt zum Anbieter

Otto Graf
79331 Teningen
Telefon (0 76 41) 58 90
mail@graf.info
www.graf.info

Dieser Artikel ist eine Überarbeitung des Artikels „Regenwassernutzung im XXL-Format“, erschienen in TGA 09-2020.

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