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Kostenfreie Wetterdaten und Gradtagzahlen

Für Berechnungen, etwa Klimabereinigungen, werden oft historische Wetterdaten benötigt. Hier gibt es die besten Tipps, wo man sie kostenfrei erhält.

sharply_done / E+ / Getty Images

Für Berechnungen, etwa Klimabereinigungen, werden oft historische Wetterdaten benötigt. Hier gibt es die besten Tipps, wo man sie kostenfrei erhält.

Für Berechnungen in der technischen Gebäudeausrüstung TGA und die Energieberatung werden oft Wetterdaten, wie Gradtagzahlen, Heizgradtage, Heiztage und Zeitreihen für Temperatur, Sonnenscheindauer und Luftfeuchte benötigt. Hier gibt es sie kostenfrei:

● Für mehr als 8000 Postleitzahlen bietet der Deutsche Wetterdienst Klimafaktoren zur Witterungsbereinigung für Verbrauchsenergieausweise an. www.dwd.de/DE/leistungen/klimafaktoren/klimafaktoren.html

● Für alle Stationen des DWD-Messnetzes stehen monatliche Gradtage (VDI 3807, Blatt 1) zum kostenfreien Download zur Verfügung. www.dwd.de/DE/leistungen/gtz_kostenfrei/gtz_kostenfrei.html

● Zeitreihen (u. a. Temperatur, Sonnenscheindauer, Luftfeuchte) stellt der Deutsche Wetterdienst (DWD) für 76 Beobachtungsstationen zur Verfügung. www.dwd.de/DE/leistungen/klimadatendeutschland/klimadatendeutschland.html

● Eine praktische Aufbereitung für 44 DWD-Datensätze bietet die Gesellschaft für Energieplanung und Systemanalyse (ages) an: Die Gradtagzahlen können für individuelle Heizgrenz- und Innen­temperaturen berechnet werden. klimadaten.ages-gmbh.de

● Das Institut Wohnen und Umwelt (IWU) bietet ein kostenfreies Excel-Tool an, das für verschiedene Standorte in Deutschland – auch als gewichtetes Mittel aus den Messdaten der drei geographisch nächsten Stationen – monatliche Temperatur-Mittelwerte, Heiztage, Gradtagzahlen bzw. Heizgradtage sowie Werte der Globalstrahlung für unterschiedliche Orientierungen und Neigungen zur Verfügung stellt. Zum Excel-Tool Gradtagzahlen-Deutschland

● Die Klimakarte des Bundesverbands Wärmepumpe visualisiert postleitzahlenscharf wahlweise die Jahresmittel- oder die Norm-Außentemperaturen entsprechend der DIN/TS 12831-1 vom April 2020.

 Gradtagzahl

Die Gradtagzahl (mitunter auch Gradtagszahl, GTZ, Gt) wird zur Berechnung des Heizwärmebedarfs eines Gebäudes während der Heizperiode herangezogen. Sie stellt den Zusammenhang zwischen der angenommenen Raumtemperatur und der Außenlufttemperatur für die Heiztage eines Bemessungszeitraums dar. Sie ist somit ein Hilfsmittel zur Bestimmung der Heizkosten und des Brennstoffbedarfs bzw. des Energieeinsatzes.

Gradtagzahlen werden aber auch auf eine Heizperiode oder einen Kalendermonat bezogen und sind dann für die saisonalen Schwankungen aussagekräftig. Es gibt jeweils einen Wert für das langjährige klimatische Mittel, und einen Wert für das aktuelle Wetter (meteorologische Messung).

Bezugswerte sind die Raumtemperatur und die Heizgrenze. Für die Bezugswerte gibt es verschiedene Gebräuche. Nach VDI 2067 und DIN 4108 Teil 6 wird eine Innentemperatur von 20 °C und eine Heizgrenze von 15 °C angenommen, man gibt dann GTZ20/15 an. Für die Außentemperatur werden die vom DWD ermittelten Werte zugrunde gelegt. Für individuelle Heizgrenz- und Innentemperaturen bietet ages für 46 DWD-Stationen ein Berechnungs-Tool an, siehe oben.