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EWE baut Test-Kaverne für 100 % Wasserstoff

EWE baut ab Februar 2021 in 1000 m Tiefe eine Test-Kaverne zur Speicherung von Wasserstoff.

EWE / C3 Visual Lab

EWE baut ab Februar 2021 in 1000 m Tiefe eine Test-Kaverne zur Speicherung von Wasserstoff.

Der Energiedienstleister EWE baut im brandenburgischen Rüdersdorf bei Berlin in rund 1000 m Tiefe einen Kavernenspeicher im Salzgestein, um dort erstmalig 100 % Wasserstoff einzuspeichern. Mit dem Bau soll bereits im Februar 2021 begonnen werden.

Mit dem Forschungsprojekt zur sicheren Speicherung von Wasserstoff nimmt EWE laut EWE-Chef Stefan Dohler eine Vorreiterrolle in Europa ein. Der Bau der 500 m3 großen Testkaverne dauert voraussichtlich 18 Monate.

Reinheitsgrad des Wasserstoffs nach dem Ausspeichern im Fokus

Stefan Dohler: „Wasserstoffspeichern kommt eine besondere Bedeutung zu, da sie unerlässlich sind, um Wasserstoff als Energieträger bedarfsgerecht zur Verfügung stellen zu können.“

Mohssen Assanimoghaddam

Stefan Dohler: „Wasserstoffspeichern kommt eine besondere Bedeutung zu, da sie unerlässlich sind, um Wasserstoff als Energieträger bedarfsgerecht zur Verfügung stellen zu können.“

Dohler: „Wir erhoffen uns in der zweiten Jahreshälfte 2022 insbesondere Erkenntnisse darüber, welchen Reinheitsgrad der Wasserstoff nach dem Ausspeichern aus der Kaverne hat. Dieses Kriterium ist besonders wichtig für die Wasserstoffanwendung im Mobilitätssektor.“

Bei dem Projekt kooperiert EWE mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Das DLR-Institut für Vernetzte Energiesysteme in Oldenburg untersucht unter anderem die Qualität des Wasserstoffs während des Speicherns und nach der Entnahme aus der Kaverne.

Das Investitionsvolumen des Projektes mit dem Namen HyCAVmobil beläuft sich auf rund 10 Mio. Euro – 4 Mio. Euro davon sind EWE-eigene Mittel. Die restliche Summe erhalten EWE und das DLR im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie als Förderung vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.

Wasserstoffspeicher sind unerlässlich

Paul Schneider: „Die Erkenntnisse, die die Forschungskaverne liefert sind problemlos auf Kavernen mit dem 1000-fachen Volumen übertragbar.“

Mohssen Assanimoghaddam

Paul Schneider: „Die Erkenntnisse, die die Forschungskaverne liefert sind problemlos auf Kavernen mit dem 1000-fachen Volumen übertragbar.“

Der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft ist Dohler zufolge ein zwingend notwendiger Schritt hin zu einem nachhaltigen und klimaschonenden Energiesystem: „Wasserstoffspeichern kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, da sie unerlässlich sind, um Wasserstoff als Energieträger bedarfsgerecht zur Verfügung stellen zu können.“

„EWE-Wasserstoffbotschafter“ Paul Schneider: „Die Erkenntnisse, die die Forschungskaverne liefert – sie hat mit 500 m3 etwa das Volumen eines Einfamilienhauses – sind problemlos auf Kavernen mit dem 1000-fachen Volumen übertragbar. Ziel ist es, in Zukunft Kavernen mit Volumina von 500 000 m3 – in denen der Eiffelturm Platz fände – zur Wasserstoffspeicherung zu nutzen.“

In Rüdersdorf besitzt EWE bereits Kavernen und speichert dort seit 2007 Erdgas. Wie alle Kavernen, die in unterirdischem Salzgestein angelegt werden, entsteht auch der Hohlraum der Testkaverne durch Ausspülen des Salzgesteins mit Frischwasser.

Dohler: „Potenzielle Nutzer von Wasserstoff sind alle Unternehmen, die sich die Frage stellen, wie sie ihre Geschäftstätigkeit klimaneutral machen können. Als Energiedienstleister sieht EWE sich dabei in besonderer Verantwortung. Die Energiewirtschaft muss der Industrie und anderen privaten wie gewerblichen Verbrauchern alternative und möglichst CO2-freie Energie anbieten.“

Als Energieversorger ist EWE unter anderem im Bereich der Energieerzeugung sowie der großtechnischen Erdgasspeicher- und Transportinfrastruktur aktiv. Auch in Nordwestdeutschland verfügt EWE über Salzkavernen, die sich perspektivisch zur Speicherung von Wasserstoff eignen könnten. ■