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Der Antrag der Länder auf Verschiebung der nationalen Umsetzung der europäischen Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) bei der Ministerpräsidentenkonferenz am 04.12.2025 stößt auf heftige Kritik der deutschen Hersteller von Dämmungen, Fenstern und weiteren Bauprodukten, vertreten durch den Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle e. V. (BuVEG) und den Verband Fenster + Fassade e. V. (VFF).
Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des BuVEG:
„Die Wärmewende im Gebäudebestand kommt nicht voran. Eine Verschiebung der EU-Gebäuderichtlinie wäre eine weitere Vollbremsung für die Zukunftsfähigkeit der Immobilien in Deutschland. Leidtragende sind nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner, die gerade im Winter hohen Energiepreisen ausgesetzt sind. Der heimischen Bau- und Bauproduktewirtschaft droht nun die einsetzende Deindustrialisierung. Denn nicht nur der Neubau lahmt, sondern auch der energetischen Sanierung soll nun damit der Garaus gemacht werden. Die Sanierungsquote ist schon jetzt auf einem historischen Tiefpunkt.“
Frank Lange, Geschäftsführer des VFF:
„Eine Verschiebung der EPBD-Umsetzung wäre ein folgenschwerer Fehler. Die Richtlinie setzt den notwendigen Rahmen, um die energetische Sanierung verlässlich, planbar und wirtschaftlich sinnvoll voranzubringen. Die Bauwirtschaft befindet sich in einer kritischen Phase – jede weitere Verunsicherung würde Investitionen zusätzlich bremsen. Die EPBD lässt den Mitgliedstaaten breite Spielräume und erfordert keine unnötigen Verschärfungen, bietet aber klare Leitplanken für eine moderne, bezahlbare und klimawirksame Gebäudepolitik. Deshalb brauchen wir eine fristgerechte 1:1-Umsetzung, damit Unternehmen, Eigentümer und öffentliche Hand endlich mit Stabilität arbeiten können.“
Hintergrund:
An der energetischen Gebäudesanierung hängen rund 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Die Wertschöpfung bei Produktion und Durchführung ist nahezu vollständig heimisch. Energieeffiziente Immobilien führen darüber hinaus zu einem Werterhalt bzw. einer Wertsteigerung von etwa 30 % gegenüber ineffizienten Gebäuden. Seit Jahren werden die Zwischenziele zur Emissionsminderung im Gebäudebestand verfehlt. Der Sektor verursacht knapp 40 Prozent der CO₂-Emissionen. Rund 30 % der Gebäude in Deutschland gehören zu den schlechtesten Effizienzklassen G und H. Die Sanierungsquote liegt derzeit nur bei etwa 0,7 % – nötig wären mehr als zwei Prozent jährlich, um die Klimaziele noch zu erreichen.
Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG)
Der BuVEG – Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle – repräsentiert alle an der Gebäudehülle beteiligten Gewerke. Dazu gehören Hersteller von Steinen, Fenstern, Türen, Fassaden, Putzsystemen und Dämmstoffen. Die effiziente Gebäudehülle ist für das Erreichen der Klimaschutzziele unabdingbar und spielt sowohl für den Werterhalt einer Immobilie als auch für Komfort und Gesundheit eine zentrale Rolle.
Verband Fenster + Fassade (VFF)
Der Verband Fenster + Fassade (VFF) mit Sitz in Frankfurt am Main ist die führende Interessenvertretung der deutschen Fenster-, Fassaden- und Haustürenbranche. Mit Wurzeln, die bis in die 1960er-Jahre zurückreichen, vertritt der VFF seit seiner offiziellen Gründung als Verband der Fenster- und Fassadenhersteller e. V. im Jahr 1978 die wirtschaftlichen, technischen und politischen Belange von Herstellern, Zulieferern und Fachbetrieben. Der Verband setzt sich für innovative Lösungen, hohe Qualitätsstandards und nachhaltige Bauweisen ein. Mit mehr als 450 Mitgliedsunternehmen aus ganz Deutschland fördert der VFF den Austausch von Fachwissen und unterstützt die Branche bei aktuellen Herausforderungen wie Energieeffizienz, Digitalisierung und Klimaschutz. ■
Quelle: BuVEG / ml
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