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Lichtsteuerung

Beleuchtungskonzept optimiert Diagnose bei Sehschwächen

Bild 1 Diagnostikraum im LBZB mit Prüfgeräten zur Visusermittlung.

Glamox

Bild 1 Diagnostikraum im LBZB mit Prüfgeräten zur Visusermittlung.

Der Artikel kompakt zusammengefasst
■ Ein Diagnostikraum im Landesbildungszentrum für Blinde (LBZB) in Hannover kann dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen zu verbessern.
■ Das Labor ist mit tuneable white Leuchten ausgestattet, die über ein Lichtmanagementsystem gesteuert werden, um optimale Lichtverhältnisse für Menschen mit Einschränkungen des Sehvermögens zu diagnostizieren, zu testen und zu schaffen.
■ Sobald diese präzisen Lichtbedingungen festgelegt sind, können Arbeitgeber sie am Arbeitsplatz reproduzieren.

Der neu gestaltete Diagnostikraum im Landesbildungszentrum für Blinde (LBZB) in Hannover bietet durch ein erstmalig umgesetztes Beleuchtungskonzept und Lichtmanagementsystem optimale Bedingungen für die diagnostische Abklärung des funktionalen Sehens bei Menschen mit Sehbeeinträchtigungen.

Das Beleuchtungskonzept für den Diagnostikraum im Landesbildungszentrum für Blinde (LBZB) wurde gemeinsam mit Glamox entwickelt und orientiert sich stark an den Vorteilen des Tageslichts. Studien zeigen, dass Tageslichtbedingungen das Fortschreiten von Myopie (Kurzsichtigkeit) begrenzen können und generell positive Effekte auf die visuelle und kognitive Leistungsfähigkeit haben. Eine Beobachtung, die Claas Proske, Koordinator Diagnostik des funktionalen Sehens und Hilfsmittelberatung am LBZB, in der Praxis bestätigen kann:

Bild 2 Steuerung von Dimmung und Farbtemperatur auf dem Tablet-PC.

Glamox

Bild 2 Steuerung von Dimmung und Farbtemperatur auf dem Tablet-PC.

„Vielfach ist es so, dass wir feststellen, dass gerade viele Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung oder Seheinschränkung sehr von einer höheren Beleuchtungsstärke profitieren. Und auch, was die Lichtfarbe anbelangt, eher […] der Bereich des neutralweißen oder kaltweißen Lichtes angenehmer empfunden wird.“

Im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen wurde dazu eine Wand zwischen zwei Räumen entfernt, um ausreichend Platz für die neue Diagnostikfläche zu schaffen.

Die Beleuchtung im Diagnostikraum kann mit dem neuen Lichtmanagementsystem bis zu 2400 Lux über flache C95-Interieurleuchten erreichen, was über den üblichen Beleuchtungsstärken liegt und somit Helligkeits- und Farbkontraste verstärkt, die Ermüdung reduziert und die Aufmerksamkeit verlängert.

Lichtmanagementsystem für eine präzise Steuerung

Bild 3 Kaltweißes Licht im Diagnostikraum.

Glamox

Bild 3 Kaltweißes Licht im Diagnostikraum.
Bild 4 Warmweißes Licht im Diagnostikraum.

Glamox

Bild 4 Warmweißes Licht im Diagnostikraum.

Das Lichtmanagementsystem ermöglicht dabei eine flexible und präzise Steuerung der Beleuchtungsbedingungen. Über einen Tablet-PC können die Beleuchtungsstärke und die Lichtfarbe individuell angepasst werden, wobei die Steuerung über eine speziell konfigurierte Weboberfläche erfolgt, die über WLAN zugänglich ist.

Die Beleuchtungsstärke lässt sich als prozentualer Dimmwert eingeben und reicht bis zu 2400 Lux, während die Lichtfarbe zwischen 2700 K (warmweiß) und 6500 K (kaltweiß) variieren kann.

Diese Anpassungen sind entscheidend, da verschiedene Lichtfarben unterschiedliche visuelle und psychologische Wirkungen haben. Wie Berichte von der Klientel des LBZB zeigen, steigert kaltweißes Licht (über 5300 K) die Lese- und Konzentrationsfähigkeit und wird tagsüber als aktivierend empfunden.
 

Die individuelle Anpassung der Beleuchtungsbedingungen hat aber auch für Menschen ohne Seheinschränkungen vielfältige positive Effekte. Eine verbesserte Beleuchtungsstärke und optimal abgestimmte Lichtfarbe können die visuelle Wahrnehmung erheblich verbessern, Ermüdung verringern und Kopfschmerzen reduzieren.

Zudem wirkt sich eine angepasste Beleuchtung positiv auf den circadianen Rhythmus (Biorhythmus) aus, indem sie die Melatoninproduktion steuert und somit den Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflusst.

Dies ist besonders wichtig, da blaues Licht mit hoher Farbtemperatur die Produktion von Melatonin unterdrückt und somit die Wachheit erhöht.

Diagnostische Abklärung unter optimierten Bedingungen

Der Diagnostikraum im LBZB erlaubt es, die individuellen visuellen und visuell-kognitiven Funktionen der Patienten unter variierenden Lichtbedingungen zu testen. Mithilfe spezifischer Testverfahren, wie dem Preferential Looking oder den Lea-Hyvärinen-Tests, sowie informellen Beobachtungen, können detaillierte Einschätzungen zur Nutzung visueller, auditiver und haptischer Strategien gewonnen werden.

Durch die Möglichkeit, Beleuchtungsbedingungen individuell anzupassen, können im LBZB auch spezifische Sehfunktionen, wie die Kontrastsensitivität, unter verschiedenen Lichtverhältnissen getestet werden. „Diese Informationen sind für uns sehr viel wert, um sie weitergeben zu können, damit das am entsprechenden Arbeitsplatz der Person bestmöglich umgesetzt werden kann“, so Claas Proske vom LBZB. Insgesamt zeigt die Umsetzung dieses Beleuchtungskonzepts im LBZB, wie bedeutend eine optimierte künstliche Beleuchtung für die Diagnostik und Förderung von Menschen mit Sehbeeinträchtigungen sein kann.

Bild 5 Claas Proske mit einer Patientin.

Glamox

Bild 5 Claas Proske mit einer Patientin.

Kontakt
Glamox
31135 Hildesheim
Telefon (0 51 21) 70 60 0
office.de@glamox.com
www.glamox.de

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