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Elektro-Installation

Eine Revolution bei Schutz­schalt­ge­räten

Bild 1 Elektronisches Schutzschaltgerät Sentron ECPD (Electronic Circuit Protection Device).

Siemens

Bild 1 Elektronisches Schutzschaltgerät Sentron ECPD (Electronic Circuit Protection Device).

Das elektronische Schutzschaltgerät Sentron ECPD ist eines der ersten Schutzschaltgeräte weltweit, das elektronisch schaltet. Es bietet eine flexible Parametrierbarkeit und einen großen Funktionsumfang. Das vereinfacht die Elektro-Planung, hilft Ressourcen zu sparen und unterstützt bei der Zustandsüberwachung und beim Energiemanagement.

Der Artikel kompakt zusammengefasst
■ Das elektronische Schutzschaltgerät Sentron ECPD ermöglicht komplett neue Ansätze in der Elektro-Planung, ein Höchstmaß an Sicherheit und Flexibilität.
■ Gegenüber konventionellen elektro-mechanischen Lösungen verringert das Sentron ECPD den Platzbedarf erheblich und unterstützt so eine kostengünstige Modernisierung.
■ Auf dem Sentron ECPD können neue Funktionen einfach aktiviert werden, ohne dass ein neues Gerät gekauft und funktional mit in den Stromkreis integriert werden muss.
■ Über funkbasierte Kommunikation bietet das Sentron ECPD volle Transparenz hinsichtlich der Energieverbräuche im Endstromkreis.
 

Siemens hat ein Schutzgerät mit modernster elektronischer Schalttechnik entwickelt. Das Sentron ECPD (Electronic Circuit Protection Device – elektronisches Schutzschaltgerät) schaltet Stromkreisfehler elektronisch ab und löst bei Bedarf den mechanischen Trennkontakt nachgelagert aus. Bisher wurde das Abschalten rein elektro-mechanisch gelöst. „Diese Innovation bringt eine Vielzahl von Vorteilen mit sich und hat das Potenzial, die heutige Schutzschalt-Welt zu revolutionieren“, sagt Andreas Matthé, CEO der Geschäftseinheit Electrical Products bei Siemens Smart Infrastructure.

Das Sentron ECPD ermöglicht komplett neue Ansätze in der Elektro-Planung, ein Höchstmaß an Sicherheit und Flexibilität sowie massive Platz- und Energieersparnisse gegenüber konventionellen Lösungen. Matthé: „Zum ersten Mal in der Geschichte der Schutzschalttechnik besteht nun die Möglichkeit, mehrere Funktionalitäten in einem Produkt zu nutzen und diese nach der individuellen Anforderung der Applikation zu aktivieren oder bei Bedarf anzupassen. Das Ganze ist mit einer Halbleiter-Schalttechnologie kombiniert, die ein bis zu tausend Mal schnelleres, verschleißfreies Schalten ermöglicht.“

Ultraschnell und ohne Verschleiß

Schutzschaltgeräte sind zentraler Bestandteil jeder elektrischen Installation. Werden bestimmte Grenzwerte beim Laststrom überschritten, schalten sie einzelne Verbraucher(kreise) frei, um Menschen und Anlagen vor Schäden zu bewahren. Bei einem Kurzschluss erfolgt zum Beispiel eine solche Abschaltung in handelsüblichen Leitungsschutzschaltern innerhalb von ca. 2 bis 3 Millisekunden.

Im Vergleich dazu schaltet das Sentron ECPD bis zu eintausend Mal schneller ab; dadurch wird die auftretende Kurzschlussenergie auf ein Minimum reduziert. Dies sorgt für ein Höchstmaß an Sicherheit für Mensch, Anlage und die elektrische Ausrüstung. Das Sentron ECPD schaltet hierbei ohne Verschleiß. Die Lebensdauer von Anlagen wird dadurch erhöht, und Instandhaltungs- und Reparaturkosten werden reduziert. Der integrierte zyklische Selbsttest (auch der integrierten FI-Funktion) hebt zudem den Aspekt Sicherheit auf ein neues Niveau, welches durch die heutigen Konzepte nicht abgedeckt ist.

„Zum ersten Mal in der Geschichte der Schutzschalttechnik besteht mit dem Sentron ECPD die Möglichkeit, mehrere Funktionalitäten in einem Produkt zu nutzen und diese nach der individuellen Anforderung der Applikation zu aktivieren oder bei Bedarf anzupassen.“ Andreas Matthé

Siemens

Multifunktional und parametrierbar

Das smarte Sentron ECPD bietet mehr Funktionalitäten in einem Gerät auf kompaktem Raum und spart dadurch Platz und Kosten. Der Funktionsumfang kann nach Bedarf angepasst werden. Auf dem Sentron ECPD können neue Funktionen einfach aktiviert werden, ohne dass ein neues Gerät gekauft und funktional mit in den Stromkreis integriert werden muss. Dies geschieht sehr einfach über die Sentron Powerconfig App.

Das Sentron ECPD lässt sich bedarfsspezifisch einstellen und passt sich der Anforderung der Applikation an – beispielsweise hinsichtlich Nennstrom, Auslösegrenzen oder -verhalten. Diese Eigenschaften haben große Planungs- und Kostenvorteile. So können zum Beispiel Schaltkreise einfach nach dem Nennstrom der Verbraucher ausgelegt werden, statt nach den deutlich höheren Einschaltstromspitzen, wie sie etwa bei bestimmten Lasttypen, beispielsweise LED-Leuchten, kurzfristig auftreten. Dies reduziert Komplexität und den Planungs- und Installationsaufwand und spart Material ein.

Transparenz beim Energieverbrauch

Das Sentron ECPD bietet durch funkbasierte Kommunikation mit den Gateways Sentron Powercenter 1000 und 3000 volle Transparenz hinsichtlich der Energieverbräuche im Endstromkreis. Dies ermöglicht Maßnahmen zur Optimierung von Anlagen und Prozessen, unter anderem im Rahmen des betrieblichen Energiemanagements gemäß ISO 50001. Energie- und Betriebskosten lassen sich so effizient senken.

Erstmals ist auch eine detaillierte Zustandsüberwachung der Applikationen auf Endstromkreis-Ebene möglich. Das trägt erheblich zur Steigerung der Verfügbarkeit und der Betriebssicherheit bei. Die Vielzahl von Messdaten ermöglicht die Erkennung von Unregelmäßigkeiten und Abweichungen und schafft eine sichere Planungsbasis für die vorbeugende Instandhaltung. Das Sentron ECPD lässt sich hierbei in übergelagerte Systeme durch die Verwendung des offenen Modbus-TCP-Standards sehr einfach integrieren.

Darüber hinaus sind Ferndiagnosen und ein Fernschalten im Normalbetrieb, aber auch im Fehlerfall möglich, was insbesondere bei abgelegenen Applikationen ohne direkte Betreuung vor Ort erhebliche Vorteile bringt. Auch lassen sich Fehler durch die Unterscheidung der Fehlerursache genau lokalisieren und leichter erkennen.

Bild 2 Das Sentron ECPD vereint zahlreiche Produktfunktionen in einem Gerät. Dadurch sind Einsparungen an Platz und Material möglich.

Siemens

Bild 2 Das Sentron ECPD vereint zahlreiche Produktfunktionen in einem Gerät. Dadurch sind Einsparungen an Platz und Material möglich.

Nachhaltig

Das Sentron ECPD vereint zahlreiche Produktfunktionen in einem Gerät. Je nach Applikation sind so Einsparungen von bis zu 80 % bei der Elektronik, 90 % bei Metall und 90 % beim Kunststoff möglich. Insgesamt spart das Sentron rund 90 % an Gewicht im Vergleich zu den sonst notwendigen Geräten ein. Auch die Verlustenergie ist gegenüber der Verwendung mehrerer Einfunktionsgeräte um bis zu 60 % geringer. Die angegebene Materialeinsparung erhöht sich noch einmal drastisch außerhalb der Produktgrenzen, weil das Konzept Einsparungen auch in anderen Bereichen der Elektro-Installation bewirkt.

Im Vergleich zu Lösungen mit heutiger konventioneller Technik benötigt das Sentron ECPD außerdem bis zu 80 % weniger Platz im Verteilersystem. Ein Funktionsumfang, der bisher 16 TE Modulbreite im Schaltschrank erforderte, lässt sich nun auf nur 2 TE Modulbreite realisieren. Insbesondere Retrofit-Lösungen werden so auch ohne teure bauliche Maßnahmen möglich.

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