Passivhaus-Abend: Einfamilienhaus von 1928 energetisch sanieren

Passivhaus Institut

In Darmstadt wandelt sich gerade ein charmantes Häuschen Baujahr 1928 zum hoch energieeffizienten Musterhaus. Bei der Sanierung vom Keller bis zum Dach werden Passivhaus-Komponenten verwendet, die Bauarbeiten sind aktuell noch in vollem Gange. Dieses umfassende Sanierungsprojekt steht beim Passivhaus-Abend am 20. März 2024 im Fokus. Die Veranstaltung findet als Webinar statt, die Teilnahme ist gebührenfrei.

Für die Baufamilie stand fest, dass das gemütliche, aber energetisch unzureichend ausgestattete Einfamilienhaus aus dem Jahr 1928 kernsaniert werden sollte:  Zum einen wünschte sich die Familie ein zukunftsfähiges Gebäude mit einem geringen Energiebedarf und gleichzeitig ein Zuhause mit einem hohen Wohnkomfort. Beim Passivhaus-Abend „Sanieren mit Konzept“ berichten Passivhaus Institut, Architekt und die Baufamilie selbst von diesem Projekt, das sich aktuell noch in der Bauphase befindet. Darüber hinaus geben die Fachreferenten bei diesem Webinar Hinweise für die gute Sanierungspraxis.

Die Sanierungsmaßnahmen

Die Sanierung des Darmstädter Hauses mit Passivhaus-Komponenten erstreckt sich über vier Etagen: Die Dämmarbeiten an den Kellerwänden sowie den Außenwänden sind abgeschlossen und die alten Fenster bereits gegen dreifach verglaste ausgetauscht. Auch das Dach erhielt einen umfassenden Wärmeschutz. Zudem wurden die Luftdichtheit des Gebäudes deutlich verbessert und Wärmebrücken reduziert. Eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 12 kW-Peak wird noch installiert.

Dort, wo im Keller der Gaskessel stand, befindet sich nun eine Wärmepumpe mit Pufferspeicher für Warmwasser. Da der Heizbedarf aufgrund der energetischen Sanierung deutlich sinken wird, reichen fürs Heizen der rund 135 m² Wohnfläche in Zukunft drei Klima-Splitgeräte aus. Mit diesen kann bei Bedarf auch gekühlt werden. Die neue Lüftungsanlage sorgt für gleichbleibend frische Raumluft, darüber hinaus trägt sie durch die Wärmerückgewinnung in der kalten Jahreszeit zur Erwärmung der Raumluft bei. Die Leitungen für die Lüftungsanlage werden dort installiert, wo früher der Schacht für den Kamin verlief. Das Lüftungsgerät wird demnächst installiert und in Betrieb genommen. Die Sanierung betrifft auch den großen Wintergarten mit Blick ins Grüne: Wärmegedämmt und damit energieeffizient wird er in die Gebäudehülle integriert.

Passivhaus-Abend „Sanieren mit Konzept – Details und Hinweise zur guten Praxis anhand der Sanierung eines Einfamilienhauses in Darmstadt“

Passivhaus Institut

Wann: 20. März 2024, 19 bis 20.30 Uhr
Wo: an Ihrem Endgerät

Referenten:
● Dr. Berthold Kaufmann, Passivhaus Institut
● Georg Zielke, Architekt
● die Baufamilie

Moderation:
● Sabine Stillfried, IG Passivhaus

Informieren und anmelden

Energetisch sanieren und Charme erhalten

„Der Charme des Gebäudes sollte auf jeden Fall erhalten bleiben. Nach der Sanierung kann die Familie jedoch ein Zuhause mit einem richtig guten Wohnkomfort genießen, in dem die Energiekosten vergleichsweise gering sein werden. Darauf freuen sich natürlich schon alle“, erklärt Berthold Kaufmann vom Passivhaus Institut. Das Darmstädter Forschungsinstitut begleitet die Bauarbeiten im Rahmen von outPHit. Das EU-Projekt unterstützt tiefgreifende und kosteneffiziente Sanierungen nach Passivhaus-Prinzipien. Mit zahlreichen Modellprojekten in Europa zeigt outPHit, wie energetische Sanierungen zuverlässig umgesetzt werden können. ■
Quelle: Passivhaus Institut / ml