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BSW-Solar

2020: Zubau bei Stromspeichern steigt um 47 %

Im Jahr 2020 sind gegenüber dem Vorjahr bundesweit 47 % mehr Stromspeicher in Kombination mit Photovoltaik-Anlagen zugebaut worden. Damit wuchs auch der Heimspeicher-Bestand das dritte Jahr in Folge um rund 50 %, berichtet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar).

Zubau von Stromspeichern und Stromspeicher-Bestand von 2013 bis2020.

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Zubau von Stromspeichern und Stromspeicher-Bestand von 2013 bis2020.

2020 hat der Speichermarkt davon profitiert, dass sich doppelt so viele Eigenheimbesitzer eine Photovoltaik-Anlage als im Vorjahr angeschafft haben (2020: Rekordzubau bei Photovoltaik auf Eigenheimen). Rund jeder zweite von ihnen hat auch in einen Batteriespeicher investiert, um den selbst erzeugten Solarstrom rund um die Uhr nutzen zu können.

So sind allein im Eigenheimbereich im vergangenen Jahr nach BSW-Schätzungen rund 88 000 neue Stromspeicher in Deutschland neu installiert worden. Insgesamt erhöhte sich der Heimspeicher-Bestand damit auf rund 270  000.

Nachfrage wird weiter steigen

Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer von BSW-Solar, erwartet, dass Nachfrage nach Batteriespeichern weiter anziehen wird. Neben der energiepolitischen Notwendigkeit würden gesunkene Preise, eine wachsende Klimaschutz-Sensibilisierung sowie ein verstärktes Unabhängigkeitsbedürfnis der Verbraucher dazu beitragen.

Zur Umsetzung der Klimaziele, zur Sicherstellung einer bedarfsgerechten Bereitstellung von Ökostrom und den Ausgleich kurzfristiger witterungs- und tageszeitbedingter Erzeugungsschwankungen der Solar- und Windenergie muss die derzeitige Batteriespeicherkapazität nach Berechnungen von Marktforschern bis zum Jahr 2030 nahezu versiebenfacht werden, von derzeit 2,4 auf rund 18 GWh.

Nach Berechnungen von Marktforschern muss die Speicherkapazität bis 2030 nahezu versiebenfacht werden.

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Nach Berechnungen von Marktforschern muss die Speicherkapazität bis 2030 nahezu versiebenfacht werden.

In der Folge werde sich der jährliche Markt für stationäre Batteriespeicher bis 2025 verdoppeln, bis zum Ende des Jahrzehnts voraussichtlich sogar verfünffachen, so die BSW-Erwartung. Siehe auch: Strommix-Dekarbonisierung erfordert Stromspeicher.

„Sonnensteuer“-Freigrenze befeuert
Gewerbe-Stromspeicher

Auch Stromspeicher für Gewerbebetriebe werden zunehmend interessanter. Nach BSW-Angaben dürfte dazu beitragen, dass seit Anfang 2021 dreimal mehr Solarstrom selbst verbraucht werden darf, ohne dass Betreiber von Photovoltaik-Anlagen dafür eine EEG-Umlage abführen müssen. Im Sinne der Energiewende wurde die „Sonnensteuer“-Freigrenze auf Betreiben des Verbands zum Jahreswechsel 2020/21 vom Deutschen Bundestag von 10 auf 30 MWh/a angehoben.

Dies soll auch die Speichernachrüstung bei Photovoltaik-Anlagen, die nach 20 Jahren aus der EEG-Förderung fallen, erleichtern. Körnig: „Für Betreiber dieser ausgeförderten Ü20-Anlagen ist es am wirtschaftlichsten, möglichst viel vom Ertrag ihrer abgeschriebenen Solarstromanlagen selbst zu verbrauchen. Bis zum Jahr 2030 fallen rund 0,5 Mio. Photovoltaik aus der EEG-Förderung.“

Doppelbelastungen erschweren Bewirtschaftung von Speichern

Um eine weitere Beschleunigung des Zubaus von Speichern und die intelligente Nutzung dieser Speicherkapazitäten zur Stabilisierung des Stromnetzes zu erreichen, setzt sich BSW-Solar für weitere Gesetzesreformen ein. Dazu zählt unter anderem ein konsequenter Abbau wettbewerbsverzerrender Doppelbelastungen von ein- und wieder ausgespeichertem Netzstrom von Prosumern mit Entgelten, Umlagen und Abgaben. ■

Der Artikel gehört zur TGA-Themenseite TGA-Marktdaten