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ZDB / HDB

Bauprognose: + 3 % in 2020 und 2021 Null-Wachstum

Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) gehen in ihrer gemeinsamen Prognose davon aus, dass die baugewerblichen Umsätze im Bauhauptgewerbe im Jahr 2020 nominal um 3,0 % zulegen. Bei einer erwarteten Preissteigerung von 2,5 % verbleibe damit ein reales Plus von 0,5 %.

Für 2021 erwartet die Branche eine nominale Stagnation der baugewerblichen Umsätze auf dem Niveau des Jahres 2020, unter Berücksichtigung der Preisentwicklung ergibt sich ein reales Minus von 2 %.

Wohnungsbau

Die Bauspitzenverbände erwarten, dass der Wohnungsbau von allen Bausektoren am besten durch die Coronavirus-Krise kommt und 2020 ein nominales Umsatzwachstum von 4 % erreicht, welches 2021 mit 3 % nur geringfügig niedriger ausfallen dürfte. Mit einem Umsatz von 52,6 Mrd. Euro wird der Wohnungsbau auch 2021 die wichtigste Bausparte bleiben.

HDB-Präsident Peter Hübner: „Der Druck auf die Wohnungsmärkte in den Ballungsgebieten hat sich nicht abgeschwächt. Aufgrund des durch Corona gestärkten Trends zum Homeoffice scheint eine eigene Immobilie noch erstrebenswerter. Hinzu kommt, dass die Haupttriebfeder der Wohnungsbauaktivitäten in den vergangenen Jahren, nämlich das äußerst niedrige Zinsniveau, auch weiterhin Bestand haben wird. Die Attraktivität von Investitionen im Wohnungsbau bleibt also ungebrochen.“

Coronavirus-Krise verringert Gewerbebauvolumen

In den Jahren 2020 und 2021 wird der Bau für gewerbliche Investoren am deutlichsten unter den Folgen der Coronavirus-Krise leiden. Hier sprechen die Vorlaufindikatoren eine klare Sprache. Der schwache Wirtschaftshochbau wird dazu führen, dass die Umsätze im Wirtschaftsbau 2020 nominal nur um 1,0 % zulegen und im kommenden Jahr um 2,0 % zurückgehen werden. Das Volumen wird 2021 bei 48,7 Mrd. Euro liegen.

ZDB-Präsident Reinhard Quast: „Die großen Branchen des Verarbeitenden Gewerbes erwarten für das laufende Jahr einen Umsatzrückgang, der bis zu 15 % erreichen soll. Noch stärker betroffen sind viele Dienstleistungsbereiche, die auf direkten Kundenkontakt angewiesen sind. Ihre Investitionsfähigkeit und -bereitschaft hat einen starken Dämpfer erlitten, der sich vermutlich vor allem im kommenden Jahr zeigen wird.“

Öffentlicher Bau rutscht ab

Für die Umsatzentwicklung im öffentlichen Bau erwarten die Verbände im laufenden Jahr noch ein ansehnliches Plus von nominal 3,0 %, das sich allerdings 2021 in ein Minus von 2,0 % umkehren wird. Das Umsatzvolumen in dieser Sparte wird im nächsten Jahr voraussichtlich 29,5 Mrd. Euro erreichen, wobei der öffentliche Hochbau besser durch die Krise kommen dürfte als der Tiefbau.

ZDB und HDB appellieren an die öffentliche Hand, ihre Investitionen weiterhin mindestens beizubehalten und mehr in die Infrastruktur zu investieren. Sie befürchten „aus leidvoller Erfahrung“, dass Investitionen auf den Prüfstand gestellt werden, wenn nach der Pandemie gespart werden muss. Einen ähnlichen Appell hatte bereits der Verband Beratender Ingenieure (VBI) an die Politik gerichtet: VBI: Investitionen nicht kürzen!