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Durch den staatlichen Zuschuss von 6,5 Mrd. Euro zum Übertragungs-Netzentgelt sinken 2026 die Netznutzungsentgelte auch für Haushaltskunden fast bundesweit – jedoch sehr unterschiedlich.
Wie sich die Strom-Netznutzungsentgelte mit dem anstehenden Jahreswechsel 2025/26 verändern, zeigt ein Vergleich von 12 ausgedehnten Verteilnetzen sowie den Stromnetzen von Berlin, Hamburg, Köln und München für Standardlastprofil-Kunden. Basis sind die geltenden Preisblätter der Verteilnetzbetreiber für das Jahr 2025 und die noch vorläufigen Preisblätter für das Jahr 2026. Alle genannten Entgelte (ohne Messstellenbetrieb) beinhalten 19 % Umsatzsteuer.
B: Musterhaushalt
Der Sortierung erfolgt aufsteigend über einen Musterhaushalt (B) mit einer Netzentnahme von 3500 kWh/a und das voraussichtliche Netznutzungsentgelt im Jahr 2026. Die Länge der Pfeile steht für die Entlastung, die Pfeilspitze für das Jahr 2026 und der Startpunkt für das Jahr 2025.
In der Auswahl steigt nur bei N-Energie Netz das Netzentgelt: um 6 Euro/a. Die größte Entlastung gibt es im Verteilnetz von E.DIS Netz mit 132 Euro/a. Musterhaushalte in Köln (RheinNetz) können eine Entlastung von 95 Euro/a erwarten – in angrenzenden Gemeinden, die über das Verteilnetz von Westnetz mit Strom versorgt werden, ergibt sich eine Entlastung von nur 19 Euro/a. Im nicht gewichteten Mittel der 16 Verteilnetze sind es für den Musterhaushalt 86 Euro/a.
Die Kombination
● aus dem Zuschuss von 6,5 Mrd. Euro aus dem Bundeshaushalt zum Übertragungs-Netzentgelt,
● dem jeweiligen Anteil von Strom aus dem Übertragungsnetz,
● den jährlichen spezifischen Anpassungen für Betrieb, Unterhaltung, Ausbau und Eigenkapitalverzinsung sowie
● den Spielräumen der Netzbetreiber bei der Verteilung der Kosten auf die Anschlussnehmer [...]
führt zu deutlichen Unterschieden. In der getroffenen Verteilnetz-Auswahl zeigt sich eine Differenz von 138 Euro/a.
Änderung des Netznutzungsentgelts für Wärmepumpen: E und F
(E) und (F) zeigen, wie sich die Netznutzungsentgelte (additiv zum Haushalt) entwickeln, wenn der Haushalt eine Heizungs-Wärmepumpe im Modul 1 oder im Modul 2 mit einer Netzentnahme von 6200 kWh/a betreibt.
● Im Modul 1 variiert die Entlastung zwischen 27 und 206 Euro/a.
● Aufgrund der höheren systemische Reduzierung des Netzentgelt-Arbeitspreises im Modul 2 sind es hier nur zwischen 13 und 94 Euro/a.
Addiert man die Entlastung für Haushalt und Modul 1, sinkt das Netznutzungsentgelt bei N-Ergie Netz um 21 Euro/a und bei E.DIS Netz um 339 Euro/a. Hier ergeben sich auch die Maxima für den Haushalt und Modul 2 mit 6 und 126 Euro/a.
Bemerkenswerte ist auch die maximale Differenz für Modul 1, jeweils zwischen Hamburger Energienetze und EWE Netz im Jahr 2025 von 468 Euro und im Jahr 2026 von voraussichtlich 422 Euro/a. Die Bedingungen für die Wirtschaftlichkeit einer Heizungs-Wärmepumpe ändern sich bei den benachbarten Verteilnetzen innerhalb weniger Schritte grundlegend. ■
Quelle: vorläufige VNB-Preisblätter 2026: eigene Berechnungen/ jv