Der ZVEI fordert die zügige Umsetzung des geplanten Gebäudemodernisierungsgesetzes und warnt davor, die Transformation des Gebäudesektors durch eine reine Umbenennung des GEG zu verzögern.
Der Koalitionsausschuss hat sich darauf geeinigt Eckpunkte für ein Gebäudemodernisierungsgesetz bis Ende Januar zu erarbeiten. Die Gesetzesnovelle soll Ende Februar vorliegen. Sie soll offensichtlich das Gebäudeenergiegesetz (GEG) ablösen.
Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung, drängt auf eine schnelle Einigung:
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„Die gesetzlichen Regeln zur Transformation des Gebäudesektors dürfen nicht weiter verzögert werden. Denn das würde erneute Unsicherheit für Industrie, Eigentümer und Investoren nach sich ziehen – von Unklarheiten beim Klimaschutz ganz zu schweigen. Der Investitionsbedarf im Gebäudesektor ist bereits jetzt sehr hoch. Gerade in den letzten Monaten ist der Einbau hocheffizienter Wärmepumpen vorangekommen – auch durch die zunehmende Klärung der kommunalen Wärmeplanung. Das darf jetzt nicht alles wieder auf null gesetzt werden, nur um einen neuen Namen für das GEG zu rechtfertigen. Vielmehr müssen wir das erreichte Tempo der Modernisierung und Sanierung des veralteten Gebäudebestands in Deutschland jetzt weiter beschleunigen. Dafür braucht es jedoch Verlässlichkeit und Planbarkeit. Besonders Haushalte mit geringem Einkommen werden sonst mit steigenden Energie- und CO2-Preisen zu kämpfen haben.“
Vorteile moderner Gebäudetechnik
Das Gesetz ist wichtig, um die Sanierung des Gebäudebestands voranzutreiben. Es schafft die Grundlage für einen klimaeffizienten Betrieb, die Einbindung von Gebäuden in das Energiesystem und trägt zu einer höheren Resilienz durch Dezentralisierung bei. Mehr erneuerbare Energie zu nutzen, heißt auch, unabhängiger werden von fossilen Brennstoffimporten. Ein wichtiges volkswirtschaftliches, sicherheitspolitisches und umweltpolitisches Ziel muss es sein, zu verhindern, dass Wertschöpfung ins Ausland abwandert. Produktion, Installation und Wartung moderner Gebäudetechnik haben das Potenzial, zehntausende Arbeitsplätze in Deutschland zu schaffen.
Ergebnisse Koalitionsausschuss 10.12.2025 (Auszug)
Moderne Gebäudetechnik muss bereits in den zu erarbeitenden Eckpunkten Niederschlag finden, denn sie reduziert Energieverbrauch, CO2-Emissionen und Betriebskosten über den gesamten Lebenszyklus. Wer nur auf Baukosten blickt, vergisst die immer weiter steigende „zweite“ Miete in Form von Heiz- und Betriebskosten. Gebäude werden über Jahrzehnte genutzt. Ohne zukunftsfähige Ausstattung steigen die Kosten für Betreiber und Nutzer langfristig.
65-Prozent-Anforderung beibehalten
„Aus unserer Sicht ist es wichtig, dass sowohl die Anforderung zum Einsatz von 65 % erneuerbaren Energien bei neuen Heizungen als auch die pauschalen Erfüllungsoptionen dazu erhalten bleiben. Die kommenden Monate sind entscheidend für die Zukunft des Gebäudesektors. Wer jetzt auf Verzögerung oder vermeintliche Technologieoffenheit setzt, riskiert Stillstand, einen Verlust an regionaler Wertschöpfung und steigende Kosten. Planungssicherheit und Mut zur Innovation sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Gebäudewende und für eine starke Industrie“, so Weber.
Quelle: ZVEI / fl