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Objekt des Monats 2021-11

Hüftschwung mit Wohnungsstationen

Zwischen der 15. und der 22. Etage bricht der 190 m hohe Omniturm aus seiner vertikalen Ausrichtung aus. „Hüftschwung“ nennen die Architekten diesen Mittelteil.

BIG – Bjarke Ingels Group / Nils Koenning

Zwischen der 15. und der 22. Etage bricht der 190 m hohe Omniturm aus seiner vertikalen Ausrichtung aus. „Hüftschwung“ nennen die Architekten diesen Mittelteil.

Es reicht ein Blick, um festzustellen: Der Omniturm im Frankfurter Bankenviertel ist alles andere als gewöhnlich: Zwischen der 15. und der 22. Etage bricht das 190 m hohe Gebäude aus seiner vertikalen Ausrichtung aus. „Hüftschwung“ nennen die Architekten der dänischen Bjarke Ingels Group den Mittelteil mit den hervorstehenden Terrassen (Bild 1). Hier sind Wohnungen untergebracht. Deren Mieter genießen nicht nur einen traumhaften Ausblick über die Bankenmetropole, sondern auch ihr individuelles Wohlfühlklima.

Tishman Speyer, einer der weltweit führenden Eigentümer, Entwickler, Betreiber und Fondsmanager von Immobilien, hat mit dem Omniturm einen extravaganten und funktionalen Wolkenkratzer geschaffen. Er ist der erste in Deutschland mit echter Mischnutzung: Neben öffentlich zugänglichen Bereichen mit Gastronomie, Co-Working-Spaces und Event-Flächen in den unteren Stockwerken bietet der Turm reichlich Platz für Büros und privaten Wohnraum.

Die Gebäudetechnik des Turms ist komplett auf Nachhaltigkeit ausgerichtet: So kommt beispielsweise eine energiesparende LED-Beleuchtung zum Einsatz, die Aufzüge werden mit intelligenter Technik gesteuert. Für solche und andere Maßnahmen hat das Gebäude die LEED-Zertifizierung in der höchsten Stufe Platinum des U.S. Green Building Councils erhalten.

Blick in eine der Omniturm-Wohnungen im Mittelteil des Gebäudes.

BIG – Bjarke Ingels Group / Nils Koenning

Blick in eine der Omniturm-Wohnungen im Mittelteil des Gebäudes.
Ingo Langner (rechts) mit Thomas Raadts an einer der KaMo-Wohnungsstationen.

Uponor

Ingo Langner (rechts) mit Thomas Raadts an einer der KaMo-Wohnungsstationen.

Temperatur ist subjektiv

In dieses Konzept musste sich auch die Technik für das Heizen und Kühlen der Wohnungen im Hüftschwung nahtlos einfügen. Insgesamt 147 Wohnungen (Bild 2) zwischen 25 und 150 m2 gibt es in den acht Stockwerken. Die Ansprüche der Mieter sind sehr individuell: „Schließlich ist das Wohlfühlklima ein sehr subjektives Empfinden“, so Ingo Langner (Bild 3, rechts), Technical Manager bei Tishman Speyer. „Es brauchte ein System, mit dem wir den Mietern maximale Flexibilität bei der Einstellung der gewünschten Raumtemperatur bieten konnten.“ Und die Technik musste schlank sein. Jeder Quadratmeter weniger bedeutet weniger Mieteinnahmen.

Die Uponor-Tochter KaMo stellte ein Konzept für kompakte Wohnungsstationen für die Wärme- und Kälteverteilung vor – und bekam den Zuschlag. Die Wohnungsstationen sind mit drei Wärmeübertragern zum Kühlen, zum Heizen und für die Trinkwassererwärmung im Durchlaufprinzip ausgestattet. Sechs-Wege-Kugelhähne verhindern eine Durchmischung der Heiz- und Kühlseite. Eine Fußbodenheizung übernimmt das Heizen und Kühlen. Die gewünschte Raumtemperatur lässt sich sehr einfach über einen Tastschalter anpassen, dasselbe gilt für den Wechsel vom Heiz- in den Kühlmodus, erläutert Thomas Raadts (Bild 3, links), Vice President Marketing und Entwicklung Building Solutions – Europe bei Uponor.

Einfache Installation und Wartung

Auch vom Einbau und der Wartung war der Kunde überzeugt: KaMo lieferte sämtliche Wohnungsstationen für die Unterputzmontage komplett vormontiert und mit fertig verdrahteter Regelungstechnik. Verantwortlich für die Installation war das Team um Tobias Schwarzer vom Heizungsfachbetrieb Klum in Bad Camberg. Die Stationen hatte KaMo jeweils gespiegelt aufgebaut, sodass sie wechselseitig vom Steigstrang aus angeschlossen werden konnten. Zugleich erfüllte KaMo mit den Wohnungsstationen den Wunsch nach maximaler Kompaktheit: Die Stationen sind 850 mm breit und 1800 mm hoch.

Bei der Wartung bieten dezentrale Systeme ebenfalls Vorteile, weil Fehler zügig identifiziert und schnell behoben werden können. „Allerdings gab es bisher keine nennenswerten Ausfälle“, weiß Ingo Langner. Die Wohnungsstationen laufen seit der Inbetriebnahme tadellos.

www.omniturm.de www.omniturm-living.de  www.kamo.de

Der Artikel gehört zur TGA-Themenseite mit Referenzprojekten