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Baumarkt

Fertigstellung von Büro­ge­bäu­den: In zehn Jahren fast halbiert

hanohiki – stock.adobe.com (Symbolbild)

Im Jahr 2022 sind 1563 neue Büro­ge­bäude fertig­gestellt worden. Weniger wurden nur 2010 gebaut. Auch bei neuen Handels­ge­bäuden  markiert 2022 einen Tiefst­stand.

Homeoffice, Baukrise und Onlinehandel stellen mittlerweile auch den Markt für Gewerbeimmobilien wie Büro- und Handelsgebäude vor Herausforderungen. Die Zahl der neu gebauten Büroimmobilien ist im Jahr 2022 auf 1563 Gebäude gesunken. Das waren 13,6 % weniger fertiggestellte Büro- und Verwaltungsgebäude als im Vor-Corona-Jahr 2019 (1810) und 46,0 % weniger als im Jahr 2002 (2897). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden weniger Bürogebäude seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1993 nur im Jahr 2010 fertiggestellt (1533).

Dagegen lag die Nutzfläche der fertiggestellten Büroimmobilien 2022 mit 2,88 Mio. m2 in etwa auf dem Vor-Corona-Niveau (2019: 2,86 Mio. m2). Im langfristigen Vergleich kamen jedoch 43,3 % weniger neue Büroflächen hinzu als 20 Jahre zuvor (2002: 5,08 Mio. m). Gleichzeitig sind die veranschlagten Kosten pro Kubikmeter umbauten Raum über die Jahre gestiegen: auf 346 Euro/m3 im Jahr 2022. Das waren 6,2 % höhere Kosten als vor Pandemieausbruch im Jahr 2019 (325 Euro/m3) und 44,0 % höhere als im Jahr 2002 (240 Euro/m3).

Fertigstellungen neu errichteter Büro- und Verwaltungsgebäude, jährliche Daten von 1993 bis 2022.

Statistisches Bundesamt

Fertigstellungen neu errichteter Büro- und Verwaltungsgebäude, jährliche Daten von 1993 bis 2022.

Trend setzt sich bei Baugenehmigungen fort

Der Rückgang beim Neubau von Bürogebäuden setzte sich nach vorläufigen Ergebnissen zu den Baugenehmigungen im Jahr 2023 fort. So wurde im Jahr 2023 der Bau von 1665 Büro- und Verwaltungsgebäuden genehmigt. Das waren 16,6 % weniger als 2022 mit 1996 genehmigten Bürogebäuden. Bereits im Jahr 2022 waren gut 7,5 % weniger Büroimmobilien genehmigt worden als 2021 (2159). Die Zahl der Baugenehmigungen ist ein wichtiger Frühindikator für die zukünftige Bautätigkeit, da Baugenehmigungen geplante Bauvorhaben darstellen.

Noch stärker Einbruch bei Handelsgebäuden

Ein stärkerer Rückgang als beim Neubau von Büroimmobilien zeigt sich bei Handelsgebäuden, also Gebäuden mit Ausstellungs- und Verkaufsflächen. Dort ist im Jahr 2022 die Zahl der Fertigstellungen um 25,8 % gegenüber dem Vor-Corona-Niveau (2019) gesunken und hat einen neuen Tiefststand erreicht: 887 Handelsgebäude wurden 2022 neu gebaut, im Jahr 2019 waren es noch 1196.

Auch die entsprechenden Handelsflächen gingen im selben Zeitraum zurück – um 32,9 % auf 1,47 Mio. m3. 2019 kamen noch 2,19 Mio. m neugebaute Handelsflächen hinzu. Gleichzeitig haben die veranschlagten Kosten mit 169 Euro/m3 umbauten Raum einen neuen Höchststand erreicht. Der Neubau von Handelsraum kostete im Jahr 2022 demnach 18,1 % mehr als im Jahr 2019 (143 Euro/m3).

Baupreisindex für Bürogebäude, 1. Quartal 2013 bis 4. Quartal 2023.

Statistisches Bundesamt

Baupreisindex für Bürogebäude, 1. Quartal 2013 bis 4. Quartal 2023.

Baupreise für Bürogebäude stiegen zuletzt moderater

Nachdem die Baupreise im Jahr 2022 auch für Büroimmobilien besonders stark gestiegen waren, fielen die Preisanstiege zuletzt wieder etwas moderater aus. Im 4. Quartal 2023 stiegen die Preise für den Neubau von Bürogebäuden um 4,3 % gegenüber dem 4. Quartal 2022. Im Jahresdurchschnitt waren die Baupreise für Bürogebäude 2023 noch 8,6 % höher als im Jahr 2022, nachdem sie 2022 um 17,6 % gegenüber 2021 zugelegt hatten. ■
Quelle: Statistisches Bundesamt / jv

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