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BDEW /ZSW

2021: Erneuerbare decken 42 % des Stromverbrauchs

Bis 2030 will die Ampel-Koalition den Erneuerbaren-Anteil bei gleichzeitig steigendem Stromverbrauch auf 80 % erhöhen. Dafür müssen deutlich schneller als zuletzt Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen zugebaut werden.

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Bis 2030 will die Ampel-Koalition den Erneuerbaren-Anteil bei gleichzeitig steigendem Stromverbrauch auf 80 % erhöhen. Dafür müssen deutlich schneller als zuletzt Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen zugebaut werden.
Anteile der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung und am Stromverbrauch.

BDEW

Anteile der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung und am Stromverbrauch.

Gut 42 % des in Deutschland verbrauchten Stroms stammte im Jahr 2021 aus erneuerbaren Energien. Das zeigen vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) für das Gesamtjahr 2021.

Der Anteil der erneuerbaren Energien liegt damit 2021 niedriger als im Vorjahr. Im Jahr 2020 deckten sie fast 46 % eines deutlich niedrigeren Stromverbrauchs. Auch die Witterungsverhältnisse trugen maßgeblich zum Rückgang des Anteils der Erneuerbaren bei. Zwar nahm die Stromerzeugung aus Solarenergie um fast 5 % zu, aber insbesondere die erste Jahreshälfte war deutlich windärmer als im Vorjahr. Zudem stieg der Stromverbrauch infolge der konjunkturellen Erholung im Jahr 2021 wieder an, was sich zusätzlich dämpfend auf den Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch ausgewirkt hat.

Die Erzeugungszahlen im Einzelnen

Insgesamt wurden im Jahr 2021 über 582 TWh (Mrd. kWh) Strom erzeugt – fast 3 % mehr als im Jahr 2020 (2020: 567 TWh). Davon stammten 238 TWh aus erneuerbaren Energien (2020: 250 TWh).

Windkraftanlagen an Land machten mit 92 TWh den größten Anteil der regenerativen Stromerzeugung aus (2020: gut 105 TWh). Photovoltaik-Anlagen lieferten gut 51 TWh (2020: 49 TWh), dicht gefolgt von Biomasse (einschließlich dem biogenen Anteil der Siedlungsabfälle) mit knapp 50 TWh (2020: gut 50 TWh). Gut 25 TWh Strom stammten aus Windenergieanlagen auf See (2020: gut 27 TWh). Wasserkraftanlagen lieferten knapp 20 TWh (2020: knapp 19 TWh).

Ökostromanteil: Zwei Berechnungsmöglichkeiten

Den Ökostromanteil am Bruttostromverbrauch zu bemessen, ist die gängige Berechnungsgrundlage. Sie geht zurück auf europäische Vorgaben und steht im Einklang mit den Zieldefinitionen der Bundesregierung zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Der Bruttostromverbrauch bildet das gesamte Stromsystem eines Landes ab und beträgt nach vorläufigen Berechnungen 2021 knapp 562 TWh (2020: 546 TWh).

Eine andere Möglichkeit ist, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung zu messen. Sie umfasst die gesamte in Deutschland erzeugte Strommenge, also auch die exportierten Strommengen. Der Anteil erneuerbarer Energien im Jahr 2021 auf Basis der Bruttostromerzeugung beträgt knapp 41 % (2020: 44 %). ■

Exkurs

Die Summe aus Nettostromerzeugung und Stromimporten ergibt das Stromaufkommen. Abzüglich der Stromexporte und des Pumpstromverbrauchs für Pumpspeicherkraftwerke erhält man den Bruttostromverbrauch. Werden hiervon noch die im Stromnetz anfallenden Übertragungsverluste (Leitungsverluste, Verluste im Umspannwerk etc.) abgezogen erhält man den Nettostromverbrauch (auch Endenergieverbrauch). Die Nettostromerzeugung errechnet sich aus der Bruttostromerzeugung („Generatorklemme“) abzüglich Kraftwerkseigenverbrauch.
 

Der Artikel gehört zur TGA-Themenseite TGA-Marktdaten