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Elektrifizierung

Primärenergiefaktor für Strom ist 2022 wieder gesunken

HEA 2023

Der nicht-erneuerbare kumulierte Energieverbrauch (KEVne) für lokal abgegebenen Netzstrom lag 2022 mit 1,34 kWhprimär/kWhel auf dem bisher niedrigsten Wert.

Seit 2010 untersucht das Internationale Institut für Nachhaltigkeitsanalysen und -strategien (IINAS), Darmstadt, im Auftrag der HEA die Ressourcennutzung und Umwelteffekte der deutschen Stromerzeugung auf Basis von Lebenswegdaten für Energie-, Stoff- und Transportsysteme. Im September 2023 wurden die Ergebnisse für das Basisjahr 2022 vorgelegt:

Für 2022 beträgt der nicht-erneuerbare kumulierte Energieverbrauch (KEVne) für die Abgabe aus dem lokalen Stromnetz 1,34 kWhprimär/kWhel. Die Treibhausgasemissionen für eine im Durchschnitt bereitgestellte Kilowattstunde geben die Gutachter mit einem CO2-Aquivalent (CO2e) von 439 g CO2e/kWhel an. Die Bilanzgrenze „lokales Stromnetz“ umfasst auch die Netz- und Verteilverluste. Mit der Bilanzgrenze „Kraftwerkspark“, also ohne Netz- und Verteilverluste, sind die beiden Werte etwas niedriger.

Der KEVne stellt das Verhältnis dar, welche Menge an Primärenergie aufzuwenden ist, um eine Kilowattstunde elektrische Energie an Endkunden zu liefern. Je mehr erneuerbare Energien im Strommix integriert sind und je geringer die Umwandlungs- und Verteilungsverluste in den Kraftwerken und Netzen sind, desto kleiner wird dieses Verhältnis. Im Jahr 2016 lag der KEVne noch bei über 1,9.

Tendenz sinkender KEVne-Werte setzt sich fort

Die Detailauswertung für das Jahr 2022 zeigt, dass sich die Tendenz des sinkenden Energieverbrauchs aufgrund zugebauter erneuerbarer Erzeugungskapazitäten sowie geringerer Anteile von Kernkraftwerken im Erzeugungsmix fortsetzt. Die Emissionen stiegen vor dem Hintergrund verstärkter Braun- und Steinkohleverstromung wieder an, blieben jedoch im vergangenen Jahr unter den Emissionswerten der Zeitreihe bis 2018.

Der KEV kann als Wert für die Festlegung der sogenannten Primärenergiefaktoren (PEF) herangezogen werden. Deren nicht-erneuerbarer Anteil (PEFne) wird zum Beispiel im Gebäudeenergiegesetz (GEG) oder in der DIN V 18599 für die energetische Bilanzierung herangezogen.

Die IINAS-Studie „Der nichterneuerbare kumulierte Energieverbrauch und THG-Emissionen des deutschen Strommix im Jahr 2022 sowie Ausblicke auf 2030 und 2050“ steht als PDF-Download zur Verfügung. ■
Quelle: HEA / jv

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