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Energiewende

CO2-Emissionsfaktor im Strom­mix steigt 2022 auf 434 g/kWh

Entwicklung der spezifischen Emissionen des deutschen Strommix 1990 bis 2021 und erste Schätzungen 2022 im Vergleich zu Emissionen der Stromerzeugung.

Umweltbundesamt

Entwicklung der spezifischen Emissionen des deutschen Strommix 1990 bis 2021 und erste Schätzungen 2022 im Vergleich zu Emissionen der Stromerzeugung.

Im Strommix sind 2022 die spezifischen Treibhaus­gas­emissionen insbesondere durch den Switch zu Kohle, den Atomausstieg und höhere Stromexporte gestiegen.

Nach Berechnungen des Umweltbundesamts (UBA) verursachte die Erzeugung einer Kilowattstunde Strom im deutschen Strommix im Jahr 2022 durchschnittlich 434 g CO2. Im Jahr 2021 lag dieser Wert bei 410 gCO2/kWh und im Pandemiejahr 2020 bei nur 369 gCO2/kWh. Generell wirkte sich der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien positiv auf die Emissionsentwicklung der Stromerzeugung aus und trug wesentlich zur Senkung der spezifischen Emissionsfaktoren im Strommix bei.

Von der Pandemie in die Gaskrise

Die wirtschaftliche Erholung nach 2020 und die witterungsbedingte geringere Windenergieerzeugung führten zu einer vermehrten Nutzung emissionsintensiver Kohle zur Verstromung, wodurch sich die spezifischen Emissionsfaktoren im Jahr 2021 erhöhten. Diese Trendwende setzte sich im Jahr 2022 durch den verminderten Einsatz von emissionsärmeren Brennstoffen für die Stromproduktion, ausgelöst durch den Krieg gegen die Ukraine und die damit verbundene Gaskrise, und dem dadurch gestiegenen Anteil von Kohle fort.

Durch Stromexporte (vor allem nach Frankreich) stieg das Stromhandelssaldo von ca. 18 TWh (Mrd. kWh) in 2021 auf ca. 28 TWh in 2022, wodurch etwa 12 Mio. t an CO2-Emissionen für Strom entstanden, der nicht in Deutschland verbraucht wurde. Das sind 4,7 % der Emissionen aus der ⁠Bruttostromerzeugung⁠. Insgesamt lagen die CO2-Emissionen der Stromerzeugung im Jahr 2022 mit 223 Mio. t (geschätzt) auf dem Niveau des Jahres 2019 mit ebenfalls 223 Mio. t.

Entwicklung des Stromverbrauchs

Der Stromverbrauch stieg von 1990 von 479 auf 582 TWh in 2017. Seit 2018 ist erstmalig eine Verringerung des Stromverbrauchs auf 572 TWh zu verzeichnen. Mit 511 TWh für 2020 wurde ein Tiefstand erreicht. In 2021 ist ein Anstieg des Stromverbrauchs infolge der wirtschaftlichen Erholung nach dem ersten Pandemiejahr auf 523 TWh zu verzeichnen. Um in 2022 wieder auf 513 TWh zu sinken.

Die Ergebnisse der Emissionen in Deutschland leiten sich aus der Emissionsberichterstattung des Umweltbundesamts für Deutschland, Daten der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik, Daten der Arbeitsgemeinschaft für Energiebilanzen auf der Grundlage amtlicher Statistiken und eigenen Berechnungen des Umweltbundesamtes für die Jahre 1990 bis 2020 ab. Für das Jahr 2021 liegen vorläufige Daten vor. 2022 wurde geschätzt. ■
Quelle: Umweltbundesamt / jv

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Entwicklung der spezifischen Emissionen des deutschen Strommix 1990 bis 2021 und erste Schätzungen 2022 im Vergleich zu Emissionen der Stromerzeugung.

Umweltbundesamt

Entwicklung der spezifischen Emissionen des deutschen Strommix 1990 bis 2021 und erste Schätzungen 2022 im Vergleich zu Emissionen der Stromerzeugung.