VDMA
Der VDMA Sanitärtechnik und -design hat eine neue Branchenstatistik zu Auftragseingang und Umsatz seiner Mitgliedsunternehmen vorgestellt.
Zusätzlich zu den bereits bestehenden Segmenten Sanitärarmaturen und Technische Gebäudearmaturen erhebt der Marktmonitor dafür seit Januar 2025 im Monatstakt die Industrieumsätze nun auch für die Bereiche Sanitärerzeugnisse sowie Installationskomponenten für das Bad. Damit liefert er einen fundierten und breiten Einblick in die aktuelle Marktlage „vor und hinter der Wand“. Weil das neue Branchenbarometer außerdem auch den Auftragseingang in allen vier Segmenten erfasst, erlaubt es darüber hinaus eine verlässliche Vorausschau auf die kommenden Monate.
Leichtes nominales Wachstum in 2025
Die ersten Ergebnisse präsentierte das Bündnis jetzt anlässlich seiner vierten Mitgliederversammlung. Demnach blickt die Branche auf ein durchwachsenes Jahr 2025 zurück. Nach einem soliden Start blieb die erhoffte Trendwende aus; weder der Regierungswechsel noch der angekündigte „Bau-Turbo“ konnten eine nachhaltige Erholung der Baukonjunktur herbeiführen.
Dennoch verzeichnete die Branche im Zeitraum Januar bis September 2025 in fast allen Segmenten ein leichtes nominales Wachstum. So legten die Umsätze im Inland zu, im Bereich Sanitärarmaturen und -erzeugnisse um 5 % und bei den Installationskomponenten für das Bad um 3 % Nur das Segment der Technischen Gebäudearmaturen stagnierte.
Im Ausland zeigte sich ein differenziertes Bild: Während der Umsatz mit Sanitärarmaturen aufgrund schwächerer Geschäfte in Nicht-Euro-Ländern um 4 % sank, legten Sanitärerzeugnisse um 7 % zu. Hinter der Wand entwickelten sich Technische Gebäudearmaturen mit einem Plus von 7 % besser als die Installationstechnik (plus 2 %). Die Gesamtzahlen zeigen für den Bereich Sanitärarmaturen ein leichtes Minus von 1 %, während bei den Sanitärerzeugnissen ein Plus von 5 % sowie in den Bereichen Installationskomponenten und Technische Gebäudearmaturen ein leichtes Plus von jeweils 2 % zu verzeichnen war.
Vorsichtige Signale einer Trendwende
„Auch wenn wir keine Begeisterung empfinden, können wir gegenüber dem schwachen Vorjahr eine leichte Verbesserung sehen“, kommentiert Thilo C. Pahl, Vorsitzender des VDMA Sanitärtechnik und -design sowie Geschäftsführender Gesellschafter der Bette GmbH & Co. KG. „Die Mehrheit unserer Mitglieder bewertet die aktuelle Lage zwar nur als befriedigend, aber wir erkennen gleichzeitig, dass sich die Stimmung etwas aufhellt.“ Zudem beginne die Sanitärwirtschaft, sich nach einer längeren Phase der Zurückhaltung langsam zu beleben – auch wenn Verbraucher und Investoren angesichts der geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten weiterhin vorsichtig agieren. Pahl betont: „Jetzt ist die Politik in Berlin und Brüssel gefragt. Mehr Planungssicherheit ist entscheidend, um das Vertrauen in eine nachhaltige Erholung der Baukonjunktur zu stärken – gerade auch mit Blick auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit europäischer Hersteller.
Eine aktuelle Mitgliederumfrage des VDMA Sanitärtechnik und -design bestätigt die fragile Zuversicht der Branche. Für das kommende Jahr rechnen 72 % der Mitglieder mit leicht steigenden Umsätzen. Zwar seien vom Wohnungsbau in den kommenden Monaten weiterhin nur begrenzte Impulse zu erwarten. Doch insbesondere vom Infrastrukturpaket der Bundesregierung erhoffen sich viele Unternehmen eine Belebung des öffentlichen Baugeschäfts. „Erste Signale einer Trendwende sind bereits in der Branche spürbar, beispielsweise die endlich wieder steigende Zahl an Baugenehmigungen“, bestätigt Dr. Laura Dorfer, Geschäftsführerin VDMA Sanitärtechnik und -design. „Jetzt gilt es, diese Dynamik zu verstetigen und die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Branche wieder auf Wachstumskurs zu führen.“ ■
Quelle: VDMA / ml
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