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BIngK

Baustoffmangel: Zunehmend Probleme auf Baustellen

Preissteigerungen, Lieferengpässe, Baustoffmangel, Engpässe bei Vorprodukten – und keine schnelle Besserung und schon gar nicht in allen Bereichen in Sicht. Die Baubranche wird trotz hoher Nachfrage ausgebremst.

Die Bundesingenieurkammer (BIngK) zeigt sich angesichts des zunehmenden Baustoffmangels besorgt. Auch aus den Ingenieurbüros mehren sich die Rückmeldungen, dass auf den Baustellen wegen Baustoffmangels nicht mehr so gearbeitet werden kann, wie es eigentlich sein sollte.

Dies betreffe sowohl die Verfügbarkeit von Kies, Sand, Zement und Beton, aber auch von Stahl, Holz und Dämmstoffen. Dazu kommen die stark gestiegenen Preis für Roh- und Baustoffe. So lagen beispielsweise die Preise für Dachlatten, Bauholz oder Konstruktionsvollholz laut Statistischem Bundesamt im März 2021 um 20,6 % höher als im März 2020. Zudem gibt es ungewöhnliche lange Lieferzeiten, Mitte April waren zwei bis drei Monate vom Dachdeckerverband gemeldet worden.

„Baustoffproduktion wieder verstärkt nach Deutschland holen“

Aus Sicht der Bundesingenieurkammer ist es deshalb dringend geboten, die Baustoffproduktion zukünftig wieder verstärkt nach Deutschland zu holen bzw. da, wo es möglich ist, kurzfristig zu erhöhen. Langfristig müsse es jedoch darum gehen, Recycling von Baumaterial stärker zu fördern.

Darüber hinaus appellierte die Bundesingenieurkammer an die Bauherren, den Planenden ausreichend Zeit für ihre Arbeit zuzugestehen und diese auch entsprechend zu honorieren. Denn nur so können sie die bestmöglichen Lösungen anbieten. Dazu gehöre auch, baustoffsparender zu planen und zu bauen und so den Einsatz von Baustoffen zu reduzieren. Dies wäre auch ein sinnvoller Beitrag zum Klimaschutz und für mehr Nachhaltigkeit.

Gebäudetechnik: Preissteigerungen, Lieferengpässe, Terminverschiebungen

Nicht nur die oben genannten Baustoffe sind knapp. Auch in der Gebäudetechnik gibt es inzwischen erhebliche Probleme, insbesondere Preissteigerungen. Aber auch die Verfügbarkeit von Vorprodukten führt bei im Handel schnell umgeschlagenen Produkten teilweise zu langen Lieferzeiten. Und selbst Holzpalletten für den Transport stehen mitunter nur zeitverzögert zur Verfügung.

Auch von Hamsterkäufen wird berichtet, wobei es sich hier auch oft um Bestellungen für existierende Aufträge ohne Preisgleitklauseln handeln dürfte, um sich vor weiteren Preissteigerungen und Lieferengpässen zu schützen. Engpässe bei Kunststoffrohren, Kabeln und elektronischen Bauteilen sind allgemein bekannt, aber auch bestimmte Feinbleche sind inzwischen Mangelware. Zudem ist die gesamte Lieferkette im Metallbereich von steilen Preissteigerungen und teilweise auch deutlichen Preisausschlägen betroffen.

Als Ausbaugewerke werden Heizungs-, Sanitär- und Lüftungstechnik aber schon bald zusätzlich die Schwierigkeiten der Rohbaugewerke spüren: Zunächst wird es Terminverschiebungen geben. Die verzögerte Baufreigabe wird dann wohl gleich mit einem komprimierten Ausführungszeitraum eingehen. ■

Siehe auch:
Armacell – Außerordentlicher Teuerungszuschlag von 7,3 %
ZVEI – Lieferengpässe in der Kabelindustrie spitzen sich zu
ABVB – Auf Lieferengpässe beim Baumaterial folgt Kurzarbeit
BFW – Lieferengpässe: Auf vielen Baustellen droht Stillstand
KVR – Kunststoffrohre: Besorgnis wegen Rohstoffengpässen
ZVSHK – Exorbitante Preissteigerungen: Es reicht!
ZVEH – Lieferengpässe: Elektro-Handwerken droht Stillstand
HDB – Deutliche Preissteigerungen bei Baumaterialien
ZVDH – Dachdeckerverband warnt: Energiewende in Gefahr
ZDB – Materialengpässe und Preissteigerungen befürchtet