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Forschung

Biomimetische Rotorblätter auch für die Lüf­tungs­tech­nik

Hochschule Rhein-Waal und Colt International GmbH schließen Lizenzvereinbarung über biomimetische Rotorblätter.

Colt International

Hochschule Rhein-Waal und Colt International GmbH schließen Lizenzvereinbarung über biomimetische Rotorblätter.

Die Hochschule Rhein-Waal und die Colt International GmbH haben eine Lizenzvereinbarung über biomimetische Rotorblätter geschlossen. Diese Entwicklung soll dazu beitragen, die Effizienz von Windkraftanlagen, Ventilatoren und Gebäudelüftungen zu steigern, während gleichzeitig Geräusche und Herstellungskosten gesenkt werden.

Die Grundlage dieser Entwicklung bildet die Forschungsarbeit von Prof. Dr.-Ing. Joachim Gebel und Sawkat Hossain, M. Sc. an der Hochschule Rhein-Waal, die das neue Rotorblattdesign konzipierten und zur Patentierung führten. Ziel der Forschenden war es, die Energieausbeute insbesondere bei niedrigen Windgeschwindigkeiten zu erhöhen, den Geräuschpegel zu reduzieren und die Herstellungskosten zu optimieren.

Die Colt International GmbH, ein auf technische Gebäudeausrüstung spezialisiertes Unternehmen mit Fokus auf Brandschutz, Klimatechnik sowie Tageslicht- und Sonnenschutzsysteme, sieht in den biomimetischen Rotorblättern Potenzial für Anwendungen.

Lukas Verlage, Geschäftsführer der Colt International, unterstreicht die Relevanz: „Die biomimetischen Rotorblätter passen hervorragend zu unserem Anspruch, technische Innovationen mit Nachhaltigkeit und Effizienz zu verbinden. Wir freuen uns, diese vielversprechende Entwicklung aus der Hochschule Rhein-Waal in unsere Produktwelt zu integrieren.“

Inspiriert von der Natur

Die Rotorblätter sind nach dem Vorbild von Ahornsamen gestaltet. Diese erzeugen beim Fallen einen Wirbel, der ein langsames, weites Abgleiten ermöglicht. Übertragen auf die Rotorblätter sorgt ein ähnlicher Wirbel an der Vorderkante für den notwendigen Auftrieb. Dadurch wird eine effiziente Nutzung der Windenergie bereits bei Geschwindigkeiten unter 5 m/s erzielt.

Die Konstruktion ist bewusst einfach gehalten, um eine kostengünstige Herstellung zu ermöglichen. Dabei können handelsübliche Materialien wie Kunststoffe oder Metalle zum Einsatz kommen. Dies eröffnet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, bei denen die Rotorblätter ihre Vorteile – hoher Wirkungsgrad, niedrige Produktionskosten und ein breites Anwendungsfeld – gut zum Tragen kommen.

Nachhaltigkeit im Fokus

Ein weiterer Vorteil der biomimetischen Rotorblätter liegt in ihrem Beitrag zur Nachhaltigkeit. Während klassische Rotorblätter aus Glasfaser- oder kohlefaserverstärkten Kunststoffen aufgrund ihrer schwierigen Recyclingfähigkeit eine erhebliche Entsorgungsproblematik darstellen, kann der Einsatz von recycelbaren Metallen wie Aluminium dieses Problem minimieren. Dies fördert eine nachhaltigere Ressourcennutzung in der Branche.

Die erfolgreiche Überführung der Forschungsergebnisse in die industrielle Anwendung wurde von PROvendis begleitet, dem zentralen Dienstleister des Hochschulverbunds innovation2business.nrw, der vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert wird. ■
Quelle: PROvendis / fl