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Gebäudeenergiegesetz

E-Verbände: GEG-Debatte bremst Energie- und Wärmewende aus

KingDOM82 - stock.adobe.com

Die andauernde Debatte über das Gebäudeenergiegesetz bremst die Energie- und Wärmewende im Gebäudesektor aus: Die Nachfrage nach Wärmepumpen ist stark zurückgegangen, Hausbesitzer sind zurückhaltend, was klimafreundliche Investitionen angeht, Hersteller und Handwerk sind verunsichert. VDE, ZVEH und ZVEI fordern angesichts der anstehenden Entscheidung im Bundestag Klarheit und Planungssicherheit für alle Betroffenen. Die Dekarbonisierung des Gebäudesektors betrifft die breite Bevölkerung und muss daher genauso sozialverträglich wie ambitioniert umgesetzt werden. 

Zudem ist es nach Ansicht der Verbände wichtig, nicht nur die hohe Effizienz der Wärmepumpe im Fokus zu haben. Bedeutsam ist vor allem das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten – von der Energieerzeugung über die Speicherung und den Verbrauch, bis hin zum effizienten Verteilen der Energie. 

Technologien sind längst vorhanden

Technologien wie Photovoltaik-Anlage, Wärmepumpe und Speicher können dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken.

Ein integriertes Energiemanagementsystem, in das neben diesen Komponenten auch die Ladeinfrastruktur für das E-Fahrzeug, Haushaltsgeräte, Rollläden und Klimaanlage eingebunden sind, sorgt dafür, dass das E-Auto immer mit Solarstrom geladen und die Waschmaschine erst dann eingeschaltet wird, wenn noch genügend PV-Strom zur Verfügung steht oder der aus dem Stromnetz bezogene Strom gerade besonders günstig ist. Das intelligente System berücksichtigt dabei Wettereinflüsse – die Spülmaschine schaltet sich nur bei hohem Grad der PV-Erzeugung ein – sowie die Gewohnheiten und Anforderungen der im Haus lebenden Personen. 

All diese Technologien sind längst vorhanden. Die Politik sollte ihren Einsatz fördern, statt ihn auszubremsen. Denn letztlich tragen sie maßgeblich dazu bei, die politisch gesetzten Klimaziele zu erreichen.

Stimmen aus den Verbänden

„Der Consumer wird zum Prosumer, das ist ein wichtiges Element unseres künftigen Energiesystems. Es gibt viele Möglichkeiten, die Verbraucherinnen und Verbraucher mehr an der Energiewende zu beteiligen. Die technologischen Lösungen und Anwendungen gibt es, jetzt müssen sie nur zügig auch regulatorisch umgesetzt werden. Wir vom VDE arbeiten an vielen Stellen mit an dieser e-dialen Zukunft, indem wir Schutz und Sicherheit gewährleisten, ob durch Normung oder Prüfung und Zertifizierung“, sagt VDE-Chef Ansgar Hinz

„Die technischen Entwicklungen bringen Nutzen für die Menschen und sie sorgen für die Entstehung neuer Geschäftsfelder für Unternehmen. Komfort, Sicherheit und Gesundheit lassen sich mithilfe smarter Gebäude verbessern. Das Energiesystem bauen wir um und trimmen es so auf Nachhaltigkeit. Dafür werden hohe Investitionen und Transformationsanstrengungen nötig sein. Etwas anderes zu behaupten, ist Augenwischerei. Nichts zu tun, das beweisen insbesondere die aktuellen Krisen, kommt jedoch letztlich teurer und ist zudem schädlicher für Gesellschaft und Wirtschaft. Es gilt deshalb, die Chancen des Wandels in den Vordergrund zu stellen“, so ZVEH-Hauptgeschäftsführer Alexander Neuhäuser.

„Durch das clevere Zusammenspiel von Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung im Gebäudesektor können wir bis zu 65 % Primärenergie einsparen. Wenn wir elektrische Energie in Gebäuden und Quartieren clever erzeugen, nutzen, speichern und verteilen, dann reduzieren wir nicht nur dauerhaft die Betriebskosten, sondern tragen maßgeblich dazu bei, die Klimaziele zu erreichen. Das bedeutet aber auch, dass die elektrische Infrastruktur bei älteren Gebäuden ertüchtigt werden muss“, sagt Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung. ■
Quelle: VDE / ZVEH / ZVEI / fl

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