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GEG-Reform

„EU-Gebäu­de­richt­linie kon­se­quent und rasch um­set­zen“

Symbiot - stock.adobe.com

Nach Analyse des Koalitionsvertrags fordert das VDMA Forum Gebäudetechnik die neue Bundesregierung auf, bei der geplanten Reform des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) die Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) nicht auf die lange Bank zu schieben.

„Wir freuen uns über die Einsicht der Koalitionäre, dass der Gebäudesektor für die Erreichung der Klimaziele eine zentrale Rolle spielt“, sagt Dr. Laura Dorfer, Geschäftsführerin VDMA Armaturen und VDMA Sanitärtechnik und -design. „Gerade deswegen ist es essenziell, die EPBD zügig im GEG umzusetzen.“ Denn nur so könne die Politik der gebäudetechnischen Industrie und dem Handwerk die erforderlichen stabilen Rahmenbedingungen verschaffen.

Robert Hild, Geschäftsführer VDMA Allgemeine Lufttechnik, bestätigt: „Das Bestreben nach Fristverlängerung sendet ein falsches Signal. Wir brauchen eine konsequente Umsetzung der EPBD, um den Gebäudesektor nachhaltig zu transformieren.“

Die EPBD legt unter anderem neue Mindeststandards für Energieeffizienz fest. Denn durch technische Maßnahmen wie den Austausch veralteter Thermostate und Umwälzpumpen, die Optimierung von Lüftungssystemen, die Implementierung moderner Gebäudeautomation oder den Einsatz wassersparender Armaturen lässt sich der Energieverbrauch im Gebäudesektor erheblich senken.

Dorfer betont: „Der Einsatz moderner Sanitär- und Installationstechnik bietet ein großes Potenzial, in Gebäuden weniger warmes Trinkwasser zu verbrauchen. Wir fordern, gerade diesen Hebel zur CO2-Einsparung endlich adäquat im GEG zu berücksichtigen.“ 

Gebäudetechnik wichtiger europäischer Standortfaktor

Zugleich befürwortet das VDMA Forum Gebäudetechnik die Aussage im Koalitionsvertrag, das neue GEG technologieoffener, flexibler und einfacher zu halten. „Eine unmissverständliche Ausgestaltung verspricht mehr Planungssicherheit, was Bau und Sanierung beleben und die Branche aus der Talsohle führen könnte“, sagt Hild und betont: „Die deutsche und europäische Gebäudetechnik ist Garant für höchste Energieeffizienz, Raumluft- und Trinkwasserqualität sowie für leistungsfähige Gebäudeautomation. Durch ihre Innovationskraft ist sie ein wichtiger europäischer Standortfaktor.“

Gleichzeitig stärkt die EPBD die Digitalisierung als zentrale Grundlage für Transparenz, Monitoring und gezielte Sanierungen und enthält aus Sicht des VDMA Forum Gebäudetechnik schon jetzt viele positive Aspekte. Dazu zählen neue Vorgaben für die Gebäudeautomatisierung, energetische Inspektionen für TGA-Systeme (Heizung, Klima, Lüftung), die Einführung einer Gebäudedatenbank, das Bewertungsinstrument „Smart Readiness Indicator“ sowie die erstmalige Integration der Innenraumqualität und der Raumluftqualität. ■
Quelle: VDMA / ml

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