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Schwammstadt

Wie Städte mit Re­gen­was­ser­nut­zung resilienter werden

Mall-Lösungen für den Umgang mit Regenwasser gibt es für die Anforderungen im industriellen, kommunalen und privaten Bereich.

Mall

Mall-Lösungen für den Umgang mit Regenwasser gibt es für die Anforderungen im industriellen, kommunalen und privaten Bereich.

Längere Hitzeperioden und geringerer Niederschlag im Sommer sowie häufigere Starkregenereignisse bei zunehmender Versiegelung führen vor allem in Städten zu einem Umdenken im Umgang mit Regenwasser. Klimaresiliente Innenstädte brauchen Regenwasser – um Stadtbäume mit ausreichend Wasser zu versorgen, Überhitzung zu verhindern und den natürlichen Wasserhaushalt so gut wie möglich zu erhalten. Dieser neue Blick auf den Umgang mit Regenwasser stand im Mittelpunkt einer Veranstaltung in Berlin.

Schwammstadt ist praktisch umsetzbar

Erstmals vorgestellt wurde bei diesem Anlass u. a. eine aktuelle Marktbefragung der Mall GmbH [siehe Kasten] zum Umgang mit Regenwasser in Deutschland, Österreich und der Schweiz, an der im Frühjahr 2025 insgesamt 4458 Personen aus Architektur- und Ingenieurbüros, Handwerk, Behörden, Hochschulen und dem Baustofffachhandel teilgenommen haben. Die Befragung stellte Pressesprecher Markus Böll vor.

Die Mall-Umfrage zeigt die beiden Topthemen der Zukunft: Umgang mit Starkregen und die Regenwassernutzung. Den stärksten Anstieg verzeichnete das Thema Trockenheit (von 16 % 2023 auf jetzt 40 %).    

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Die Mall-Umfrage zeigt die beiden Topthemen der Zukunft: Umgang mit Starkregen und die Regenwassernutzung. Den stärksten Anstieg verzeichnete das Thema Trockenheit (von 16 % 2023 auf jetzt 40 %).
 
 
 
 

Mall-Marktbefragung

Für die aktuelle Marktbefragung Umgang mit Regenwasser wurden Antworten von 4500 Teilnehmenden aus Architektur- und Ingenieurbüros, Handwerk, Behörden, Hochschulen und dem Baustofffachhandel ausgewertet. Ziel war es herauszufinden, wie Branchenvertreter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die Zukunftschancen der Regenwasserbewirtschaftung einschätzen, welche die Topthemen der Zukunft sind und wie sich diese Einschätzungen seit der letzten Umfrage 2023 verändert haben.

Die Ergebnisse bestätigen, dass das Umdenken in der Branche weiter voranschreitet, denn 77 % der Befragten sehen die dezentrale Regenwasserbewirtschaftung positiv.

Mit 98 % erwarten wie schon 2023 auch fast alle Teilnehmer der Umfrage eine steigende oder zumindest gleich bleibende Nachfrage bei den Maßnahmen der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung.

Unter dem Eindruck länger werdender Trockenphasen und heftigerer Starkregenereignisse ist der Umgang mit Starkregen zum Topthema der Zukunft geworden, dicht gefolgt von der Regenwassernutzung. Das Thema Trockenheit hat dabei deutlich an Relevanz gewonnen und wurde nach 16 % bei der Umfrage 2023 diesmal von 40 % der Teilnehmer genannt. Die größte Chance sehen die Befragten deshalb auch im Ausgleich von Wasserüberschuss und Wassermangel (75 %).

Dass es auch für die Qualität des Stadtklimas förderlich ist, wenn Regenwasser vor Ort bewirtschaftet und nicht im Kanal abgeleitet wird, sehen 61 % als Chance. Dass dieser Wert gegenüber 2023 nicht gestiegen ist, zeigt aber auch, dass es selbst innerhalb der Branche noch viel zu tun gibt, um die Vorteile des Schwammstadt-Konzepts in den Köpfen zu verankern.

Wie 2023 halten 57 % der Teilnehmer Beton bei Anlagen zur Regenwasser-Bewirtschaftung für das im Vergleich zu Kunststoff geeignetere Material. Beton punktet vor allem durch Stabilität, Langlebigkeit und Nachhaltigkeit. 

→ Hier gehts zur kompletten Marktbefragung

Mall-Geschäftsführer Christoph Schulze Wischeler stellte die strategische Ausrichtung des Unternehmens im Bereich Regenwasserbewirtschaftung und klimarelevanter Infrastruktur vor und betonte, die Schwammstadt sei kein Pilotprojekt mehr, sondern mit den Lösungen von Mall ganz praktisch umsetzbar: unterirdisch und dezentral.

Lösungen für die klimaresiliente Stadt

Dr. Tim Peters von der Provinzial Holding analysierte in seinem Vortrag die Ursachen und Auswirkungen extremer Starkregenereignisse und zeigte auf, wie deren Risiken in Deutschland noch immer unterschätzt werden. Anhand meteorologischer Grundlagen, Schadensdaten und Klimaszenarien verdeutlichte er die wachsende Bedeutung einer präzisen Risikobewertung und einer verbesserten Aufklärung sowie Absicherung gegenüber Naturgefahren, die anhand konkreter Schadenereignisse aus der Vergangenheit und deren versicherungsrelevanter Bewertung untermauert wurde.

Als anerkannter Experte aus dem Bereich der Wasserinfrastruktur stellte Prof. Dr. Heiko Sieker vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Berlin praxisnahe Strategien zur Umsetzung des Schwammstadtprinzips vor, mit Fokus auf den Umgang mit Starkregen, Trockenperioden und steigender Flächenversiegelung. Anhand konkreter Berliner Projekte wie den Buckower Feldern zeigte er, wie multifunktionale Flächen, Baumrigolen und dezentrale Speicher zur klimaangepassten Stadtentwicklung beitragen können und formulierte Handlungsempfehlungen für Planung, Regelwerke und Integration der Infrastruktur.

Dr. Gunter Mann, Präsident Bundesverband GebäudeGrün e. V., präsentierte aktuelle Marktdaten, Trends und Praxisbeispiele zur Dach- und Fassadenbegrünung: So verzeichnete der Gründachmarkt 2023 mit über 10 Mio. m2 neu begrünter Fläche ein deutliches Wachstum, ebenso der Bereich Fassadenbegrünung. Mehr als die Hälfte der Städte über 50.000 Einwohner geben finanzielle Zuschüsse für die Umsetzung von Dach- und Fassadenbegrünungen. Neben kommunalen Förderinstrumenten wurden vielfältige Anwendungen – von Retentionsgründächern über Biodiversitätsflächen bis hin zu Solargründächern – als Lösungen für Klimaschutz und Stadtentwicklung aufgezeigt.

Martin Lienhard, Leiter der technischen Abteilung bei Mall, zeigte praxisbewährte Lösungen für eine klimaresiliente Regenwasserbewirtschaftung, wie u. a. die Baumrigole ViaTree zur Verdunstung und Rückhaltung von Niederschlägen. Ergänzt wurde der Vortrag durch Praxisbeispiele sowie modulare Anlagen zur gezielten Schadstoffbehandlung von Niederschlagswasser, etwa bei belasteten Dach- und Verkehrsflächen.

Referenz-Projekte

Der begehbare Dachgarten des AERA-Bürogebäudes in Berlin als gelungenes Beispiel für Überflutungs- und Hitzevorsorge.

Bundesverband GebäudeGrün

Der begehbare Dachgarten des AERA-Bürogebäudes in Berlin als gelungenes Beispiel für Überflutungs- und Hitzevorsorge.

Realisierte Bauvorhaben aus dem Schwammstadt-Umfeld standen im Mittelpunkt des 2. Tages:

● Das Bürogebäude AERA in Berlin-Charlottenburg hat einen öffentlich zugänglichen Dachgarten mit fünf verschiedenen Baum- und 25 Pflanzenarten. Durch das integrierte Retentionssystem wird Wasser gespeichert, das in Trockenperioden den Pflanzen zur Verfügung steht und bei Starkregen das städtische Überflutungsrisiko reduziert.

● Der Gendarmenmarkt ist seit seiner Sanierung vollständig von der Kanalisation abgekoppelt – das anfallende Regenwasser wird über Substratfilter gereinigt und versickert anschließend über Rigolen im Untergrund. ■
Quelle: Mall / ml

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