Enerent baut am Standort Gottmadingen eine individuell geplante mobile Biomasse-Heizzentrale für die Stadtwerke Gießen.

Enerent
Die Planungsabteilung in Gottmadingen entwickelt in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden bedarfsgerechte Energiekonzepte. Der Auftrag der Stadtwerke Gießen zielte darauf ab, den Anteil erneuerbarer Energien in den regionalen Wärmenetzen auf 65 % zu erhöhen, damit ein Neubau angeschlossen werden kann, der von der KfW gefördert wird. Dafür wurde eine mobile Biomasse-Heizzentrale mit 135 kW gebaut, die Pellets als Brennstoff nutzt.
Betrieb mit Pellets
Das Herzstück der mobilen Heizzentrale ist der Pellet-Heizkessel. Im Kessel sind der Pellet-Lagerbehälter mit Saugturbine, Rücklaufanhebung, automatischer Entaschung und die Regelung für Puffer und Warmwassermanagement werksseitig integriert. Der Pellet-Vorrat wird in einer Pellet-Box mit Einpunkt– Entnahmesonde im Freien in der Nähe der Anlage gelagert und ist mit flexiblen Schläuchen (Saugschlauch und Rückluftschlauch) mit der Heizzentrale verbunden.
Der Brenner wurde nach Industriestandard gefertigt. Er funktioniert ähnlich wie ein Förderband für Brennstoff und besteht aus hochlegierten und selbstreinigenden Rostelementen aus Guss. Der Brenner-Rost kann sich durch seinen kontinuierlichen Betrieb vollautomatisch an den Leistungsbedarf anpassen, deshalb wird der Brennstoff stets hocheffizient verbrannt. In der Asche verbleiben keinerlei unverbrannte Rückstände. Der Kessel erkennt selbst, wann welche Menge Brennstoff benötigt wird. Besteht kein Bedarf, erfolgt kein Nachheizen.

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Heizzentrale mit Hybridsystem im Tandemanhänger verbaut

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Die Heizzentrale ist in einem – für den Straßenverkehr zugelassenen – Tandemanhänger verbaut, was einen mobilen Einsatz an unterschiedlichen Orten ermöglicht. Die Anlage besteht aus einem Hybridsystem mit 2 Wärmeerzeugern, einem Pellet-Heizkessel und einem Elektro-Heizgerät mit einer Leistung von 21 kW sowie einem Pufferspeicher mit einem Fassungsvermögen von 1500 Litern und Druckhaltung. Hauptwärmeerzeuger ist der Pellet-Heizkessel mit einer Nennwärmeleistung von 135 kW.
Die beiden Wärmeerzeuger können in einer Kaskade, also parallel, geschaltet werden. Der Vorteil einer Kaskade besteht darin, dass über den gesamten Leistungsbereich eine optimale Anpassung an den Wärmebedarf – ähnlich der Modulation – gewährleistet werden kann. Zusätzlich führt eine Kaskadenlösung zu einer höheren Betriebssicherheit, da im Störungsfall jedes Heizgerät die Funktion eines anderen übernehmen kann.
Die Pelletkessel-Regelung wird durch 4 im Pufferspeicher befindliche Temperaturfühler, gesteuert. Sie ermitteln kontinuierlich den Wärmebedarf. Erreicht das Heizwasser die angegebene Solltemperatur, schaltet sich der Kessel ab.
Der Verbraucherheizkreis verbindet den Pufferspeicher mit der im Gebäude vorhandenen Heizungsanlage. Das heiße Heizwasser aus dem Pufferspeicher wird über Vorlauf in die Heizungsanlage geführt; abgekühltes Wasser kehrt als Rücklauf in den Pufferspeicher zurück und wird durch die Verbrennung der Pellets erneut erwärmt. Für die Verbindung des Verbrauchers mit der Anlage sind am Anhänger 2 Anschlüsse Storz C für Vor- und Rücklauf vorgesehen.
Die nach Kundenwunsch gebaute mobile Heizzentrale stellt die wohnkomfortable Wärmeversorgung in einem Gebäudenetz mit 15 angeschlossenen Gebäuden in Großen Linden, ohne die Verwendung fossiler Brennstoffe, für die nächsten Jahre sicher. ■
Quelle: Enerent / fl