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Heizungswende

GEG-Novelle: Deneff warnt vor bedenklichen Streichungen

nmann77 - stock.adobe.com

Die Deneff äußert scharfe Kritik zu einigen der bekannt gewordenen Formulierungshilfen für die Verhandlungen zum Gebäudeenergiegesetz im Bundestag. Diese sähen vor, auch einige Anforderungen zu streichen, die für einen wirtschaftlichen Betrieb von Heizungsanlagen wichtig sind.

Die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (Deneff) warnt vor erheblichem sozialem Sprengstoff: bis zu 100 Mrd. Euro leicht vermeidbare Heizkosten durch den ineffizienten Betrieb von Heizungsanlagen, sollten in den Verhandlungen zum Gebäudeenergiegesetz kommende Woche neben den geplanten Streichungen weitere erwogen werden. 

Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der Deneff äußert Unverständnis: „Achtung Kostenfalle! Maßnahmen wie den Austausch alter Umwälzpumpen oder eine verbesserte Transparenz über die tatsächliche Effizienz von Heizungsanlagen werden vollkommen unbegründet gestrichen. Das sind einfachste und kostengünstige Mittel für die Entlastung des Klimas und der Geldbeutel von Bürgerinnen und Bürgern. Wir appellieren an die Mitglieder des Deutschen Bundestags, diese Streichvorschläge deutlich abzulehnen und weitere Einschnitte gar nicht erst zu erwägen, wenn ihnen der soziale Frieden lieb ist“, so Noll weiter. 

In den vergangen zehn Jahren seien durch den ineffizienten Betrieb bestehender Heizungsanlagen unnötige Energiekosten von über 50 Milliarden Euro entstanden – bei verdoppelten Energiepreisen ein Heizkostenhammer von 100 Milliarden Euro. Besonders besorgniserregend sei laut Deneff, dass diese Kosten Menschen, die in unsanierten Gebäuden leben, bis zu zehnmal härter träfen als jene, die in energieeffizienten Gebäuden wohnen. Die Ampelfraktionen dürften diese Menschen nicht vergessen.

Kabinettsentwurf zu GEG-Novelle zu kurz gegriffen

Zudem verweist die Deneff darauf, dass bereits der Kabinettsentwurf zur Novelle des Gebäudeenergiegesetzes zu kurz gegriffen habe. Maßnahmen zur Heizungsoptimierung würden auf größere Gebäude beschränkt. Ein neues Gutachten der TU Dresden zeigt: Allein der konsequente Austausch von Heizungspumpen könnte so viel Energie einsparen, wie zum Betrieb von etwa 1,4 Mio. Wärmepumpen benötigt werde. Zudem lasse die Novelle Maßnahmen an der Gebäudehülle völlig außen vor. Die Deneff ruft die Politik daher auf, sich klar für die Einführung ambitionierter Mindeststandards zur Modernisierung der energetisch schlechtesten Gebäude auszusprechen und diese schnell vorzubereiten. ■
Quelle: Deneff / ml

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