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GEG-Novelle

Heizungsaustausch: Wozu Energie­berater jetzt raten

Stockfotos-MG – stock.adobe.com

Die am 8. September 2023 beschlossene Novelle des Gebäude­energie­gesetzes (GEG) wird planmäßig zum Jahreswechsel 2023/24 in Kraft treten. Zu diesem Zeitpunkt soll auch die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) erneuert werden. Was also sollen Haushalte, die ihre Heizung tauschen müssen oder wollen, jetzt tun?

„Was ab 2024 bei jedem Heizungsaustausch zur Pflicht werden soll, ist auch heute schon sinnvoll: Wer vor der Frage steht, welche Heizung für sein Gebäude langfristig die beste Lösung ist, sollte sich unabhängig beraten lassen. Denn qualifizierte Energieberatende erstellen nicht nur verlässliche Empfehlungen, sondern berechnen auch die optimale Förderung“, rät Stefan Bolln, Bundesvorsitzender des Energieberatendenverbands GIH.

Eine entsprechende Fachberatung sei unerlässlich, da die Bedingungen für jedes Gebäude unterschiedlich sind. Wobei sich für Bolln ein Trend klar abzeichnet: „Viele Studien und Wirtschaftlichkeitsberechnungen zeigen, dass der schnelle Neueinbau einer Öl- oder Gas-Heizung meist nicht der richtige Weg ist. Durch steigende CO2-Preise und zunehmende Netzentgelte dürften die Fälle, in denen sich das Heizen mit fossiles Brennstoffen langfristig rechnet, eher rar gesät sein.“

In den meisten Gebäuden sei es deshalb sinnvoll, auf regenerative Alternativen wie Wärmepumpen oder Wärmenetze zu setzen. Bolln: „Wer damit rechnen kann, an ein Wärmenetz angeschlossen zu werden, ist ‚auf der sicheren Seite‘ und kann den Abschluss der kommunalen Wärmeplanung für sein Grundstück abwarten.“

„Die meist sinnvollste Lösung ist eine Wärmepumpe“

Sei allerdings jetzt schon klar, dass es einen solchen Anschluss nicht geben wird – dies betrifft vor allem ländliche und nur schwer erschließbare Regionen – rät Bolln zur schnellen Handlung: „Da sich die Fördersummen 2024 in einigen Fällen deutlich verringern werden, sollte dieses Jahr noch geprüft werden, welche Förderbedingungen für den schnellen Umstieg auf eine CO2-neutrale Heizung vorteilhafter sind.“

Die hier meist sinnvollste Lösung sei eine Wärmepumpe, in schlecht gedämmten Häusern am besten mit einer vorherigen Ertüchtigung der Gebäudehülle. „Grundsätzlich stehen aber auch andere Lösungen wie Holzpellets zur Verfügung. Da jedes Gebäude individuell betrachtet werden muss, gilt ganz klar: Wer die langfristig beste Lösung für seine Immobilie sucht, sollte Schnellschüsse ohne eine fundierte Wirtschaftlichkeits­berechnung vermeiden und sich unbedingt unabhängig und kompetent beraten lassen.“ ■
Quelle: GIH / jv

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