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Wärmeerzeuger

BVS: Es gibt keinen Grund mehr für neue Öl- und Gas-Heizungen

erikzunec – stock.adobe.com

Der Sachverständigenverband BVS sieht keinen Grund mehr, Öl- oder Gas-Heizungen zu verbauen und plädiert im Neubau und im Bestand für regenerative Systeme. Dabei sollte der Fokus auf dezentraler, regionaler Energieerzeugung in Kombination verschiedener Energiesysteme liegen.

Im Neubau haben Bauherren eine gute Auswahl unter verschiedenen Systemen zur regenerativen Energieversorgung bzw. mit leitungsgebundener Wärmeversorgung, die mittelfristig auf erneuerbare Energien umgestellt wird. Je nach Region und Grundstückslage bieten sich die Versorgung mit Fernwärme, mit dem Erdreich gekoppelte Heizungs-Wärmepumpe oder Luft/Wasser-Wärmepumpe an. Besonders zu empfehlen ist laut BVS eine Kombination mit Photovoltaik-Anlagen bzw. thermischen Solaranlagen.

Ralf Masuch, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Installateur- und Heizungsbauerhandwerk: „Im Kontext der Energiewende rückt die dezentrale und regionale Energieerzeugung in den Fokus. Ein gut geplantes Gebäude kann ohne Gasanschluss auskommen, Sonnenstrom lässt sich sogar vor Ort in Form von Wasserstoff speichern. Die Politik sollte hier massiv in die Förderung gehen und auch die Immobilienwirtschaft in die Pflicht nehmen. Wer im Neubau noch auf Gas-Heizungen setzen will, sollte genau belegen müssen, warum ihm regenerative Systeme vermeintlich nicht möglich sind.“

Auch im Altbau ist der Umstieg möglich

Im Altbau ist der Umstieg auf regenerative Systeme ebenfalls möglich. Eine Luft/Wasser-Wärmepumpen oder eine Erdreich-Wärmepumpe seien in einigen Fällen zwar nicht ohne Weiteres nachrüstbar, so der BVS. Aber eine moderne Kombination aus Pellet- bzw. Biomasse-Heizung mit Solar- bzw. Photovoltaik-Anlagen könne auch im Altbau Öl und Erdgas ersetzen.

Masuch: „Die Holz-Heizung ist als Alternative zu Öl und Gas bereits sehr beliebt und in Kombination mit Sonnenenergie eine nahezu optimale Lösung im Altbau, wenn der Brennstoff aus regionalen Sägewerksabfällen stammt.“

Angesichts der hohen Nachfrage nach Handwerksbetrieben und der teilweise komplexen Planung und Errichtung einer neuen Heizungsanlage empfiehlt sich die Hinzuziehung eines öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen. Der BVS bietet hierzu ein Sachverständigenverzeichnis an. ■

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