Hermann – stock.adobe.com (Symbolbild)
Die Stiftung Warentest hat erstmals Luft/Wasser-Wärmepumpen getestet. Vier von sechs der geprüften Wärmepumpen schnitten im Test mit dem Qualitätsurteil „gut“ ab.
Luft/Wasser-Wärmepumpen sind die mit großem Abstand am häufigsten eingesetzten Heizungs-Wärmepumpen. Von den 236 000 im Jahr 2022 in Deutschland verkauften Geräten waren 205 000 (87 %) der Kategorie Luft/Wasser-Wärmepumpe zuzuordnen. Nun hat die Stiftung Warentest erstmals Luft/Wasser-Wärmepumpen getestet – sechs Modelle von Daikin, Mitsubishi Electric, Stiebel Eltron, Vaillant, Viessmann und Wolf. Eine wichtige Kernaussage des Tests: „Luft/Wasser-Wärmepumpen heizen umweltschonend und sind technisch ausgereift.“
Alle sechs Modelle können ein Einfamilienhaus beheizen – mit Einschränkungen auch ein schlecht gedämmtes Haus mit klassischen Heizkörpern als Wärmeübergabesystem. Bei der Beheizung eines Mustergebäudes im mittleren europäischen Klima mit einem Wärmebedarf von 150 kWh/(m2 ∙ a) bei einer Wohnfläche von 140 m2 kamen die effizientesten Luft/Wasser-Wärmepumpen von Viessmann und Wolf mit 4950 bzw. 5000 kWhel/a aus.
Stromverbrauch zwischen 4950 und 6510 kWhel
Der höchste Verbrauch im Testfeld liegt mit 6510 kWhel/a rund 31 % über diesen Werten. Bei einem Strompreis von 30 Ct/kWh macht das einen Unterschied von rund 460 Euro/a. Stiftung Warentest nennt 600 Euro/a bei einem (Haushalts)Strompreis von 40 Ct/kWh, der allerdings deutlich über den Strompreisprognosen der Bundesregierung und auch über aktuellen Tarifangeboten für Heizstrom bei einem eigenen Zählpunkt liegt. In den Verbrauchswerten sind die Stromverbräuche für Heizstäbe und Abtauvorgänge enthalten.
Die vergebenen Qualitätsurteile entsprechen der Reihenfolge des jährlichen Strombedarfs zur Beheizung des Mustergebäudes. Von den vier mit „gut“ bewerteten Geräten verwenden drei das natürliche Kältemittel Propan (R290), die beiden effizientesten Geräte sind Propan-Wärmepumpen.
Geräuschprüfung vs. Herstellerangaben
Für Ärger – auch mit den Nachbarn – können laute Betriebsgeräusche von Wärmepumpen sorgen. Vier der sechs getesteten Wärmepumpen schnitten in der Geräuschprüfung gut ab (Viessmann, Stiebel Eltron, Vaillant und Mitsubishi Electric), zwei befriedigend. Anm. d. Red.: Auf Basis der Herstellerangaben würde man allerdings nicht zu einem identischen Ergebnis kommen.
„Vor dem Einbau sollte man prüfen, wie viel Abstand die Wärmepumpe zum Nachbargrundstück einhalten muss und wie sie ausgerichtet ist“, rät Testleiter Peter Schick. „Schallschutzhauben können Geräusche dämpfen, Standfüße Vibrationen mindern.“
Der vollständige Wärmepumpen-Test findet sich in der Ausgabe 10/2023 der Zeitschrift test und unter www.test.de/waermepumpen ■
Quelle: Stiftung Warentest / jv
Im Kontext:
Heizungswende: Wärmepumpen bieten ganz andere Möglichkeiten
Speed-Bonus für Heizungsmodernisierung 2024: Lohnt warten?
Warum die Beratungspflicht im GEG dringend angezeigt ist
Wärmepumpenbranche fordert Entlastungen beim Strompreis
Hauseigentümer sehen Wärmepumpe als Heizkostendämpfer
