Die Hauseigentümer halten sich beim Heizungstausch weiterhin zurück. Im 2. Quartal 2025 war die Nachfrage nach Wärmepumpen bei DAA im Vergleich zu anderen Heizsystemen stark.
Verhalten und schwankend. So beschreibt DAA die Nachfrage nach gebäudenah zu installierenden Heizungssystemen im 2. Quartal 2025. Nachfragespitzen von über 100 Indexpunkten gab es nur bei Wärmepumpen und bei Solarthermie.
Die wöchentlichen Indexwerte zur Nachfrage nach regenerativen Systemen pendelten im 2. Quartal 2025 zwischen 42 und 95. Das Interesse an fossilen Heizungssystemen bewegte sich zwischen 16 und 39 Indexpunkten. Es bleibt also dabei: Erneuerbar betriebene Heizungen sind bei DAA stärker gefragt.

DAA GmbH
Hausbesitzer sind nach wie vor daran interessiert, ihre Heizung auf eine klimafreundliche Lösung umzustellen. Die Nachfrage nach der BEG-EM-Heizungsförderung ist stetig, aber deutlich verhalten. Möglicherweise warten Hausbesitzer noch ab, bis die neue Regierung mehr Klarheit schafft. Siehe: 1. Halbjahr 2025: Förderzusagen für 124.595 Wärmepumpen
Exkurs: Der DAA WärmeIndex normiert die Nachfrage mit einem Wert von 100 für die KW 1 im Jahr 2024. Zur Einordnung: Am 1. Januar 2024 ist die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes mit den im Jahr 2023 heftig diskutierten heizungstechnischen Anforderungen in Kraft getreten, die neue Heizungsförderung wurde am 29. Dezember 2023 veröffentlicht, die Gaspreisbremse lief Ende 2023 aus und ein vorzeitiges Ende der Umsatzsteuerabsenkung auf Gas sowie der zum Jahreswechsel 2023/24 von 30 auf 45 Euro/t (netto) erhöhte CO2-Preis für Kraft- und Brennstoffe wurden diskutiert. Im 1. Quartal 2024 lagen 62 von 65 der sich auf die 1. KW 2023 beziehenden Wochenwerte des DAA-WärmeIndex unter 100 Punkten.
Regenerative stärker als Fossile
Der Vergleich des Interesses an fossilen und regenerativen Heizungssystemen bei DAA zeigt deutlich die Präferenz für Erneuerbare. Doch auch deren Wert lag in keiner Woche im 2. Quartal 2025 über 100.

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Auch der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hatte für das 1. Quartal 2025 den geringsten Absatz der Startquartale der letzten 10 Jahre gemeldet. Eine Erholung war nur bei Wärmepumpen und Biomasseheizungen zu beobachten. Bei Wärmepumpen stieg der Absatz im 1. Quartal 2025 zwar um 35 %, jedoch gegenüber einem schwachen Vorjahreswert. Insofern passen die Zahlen von DAA und die Ergebnisse des BDH zusammen: Heizungen sind insgesamt im Jahr 2025 wenig gefragt.
Die Absatzschwäche im Jahr 2025 könnte noch durch die Vorzieheffekte aus dem Boom-Jahr 2023 begründet sein. Weitere Gründe für die Zurückhaltung von Hausbesitzern beim Heizungstausch dürfen das Warten auf die Ergebnisse der Kommunalen Wärmeplanung und Signale aus der Politik zum Wärmemarkt und zu Energiepreisen sein. Auch der typische saisonale Rückgang im Heizungssegment während der Frühjahrs- und Sommermonate dürfte eine Rolle spielen. Erst vor dem Beginn der Heizperiode steigt im Herbst die Heizungsnachfrage erfahrungsgemäß wieder an.
Einordnung der Entwicklungen von DAA
Malte Steingrube, DAA Geschäftsführer, blickt wie folgt auf den Markt: „Unsere Zahlen für das 2. Quartal 2025 bestätigen, was die gesamte Branche spürt: Der Heizungsmarkt ist weiter von Verunsicherung geprägt. Zwar zeigt unser WärmeIndex eine klare Präferenz der Verbraucher für erneuerbare Heizsysteme wie die Wärmepumpe, doch die Gesamtnachfrage bleibt auf einem niedrigen Niveau. Die Gründe dafür sind vielschichtig, wie unsere Analyse zeigt. Das Warten auf die kommunale Wärmeplanung spielt ebenso eine Rolle wie die allgemeine Erwartungshaltung gegenüber der neuen Regierung.
Doch diese Zurückhaltung speist sich meines Erachtens nicht nur aus dem Warten auf neue Pläne, sondern auch aus dem Mangel an verlässlichen politischen Signalen. Es reicht nicht, ambitionierte Ziele für den Wärmepumpen-Absatz zu formulieren, wenn gleichzeitig das Vertrauen der Bürger in die Stabilität der Rahmenbedingungen untergraben wird. Die kurzfristig zurückgenommene Senkung der Stromsteuer ist hierfür ein Paradebeispiel. Auch wenn die finanzielle Entlastung überschaubar gewesen wäre, ist das Signal für Hausbesitzer, die eine Investition für die nächsten 20 Jahre planen, problematisch.
Ähnlich kritisch für die langfristige Perspektive ist die aufkeimende Debatte um die technischen Standards für Smart Meter in Form der ‚Smart Meter Light‘. Wärmepumpen werden erst durch intelligente Messsysteme und dynamische Stromtarife wirklich optimal und wirtschaftlich betrieben. Nachdem der Rollout dieser Schlüsseltechnologie nach Jahren der Verzögerung endlich anläuft, riskiert eine neue Diskussion über abweichende Standards genau das, was wir jetzt am wenigsten brauchen: weitere Verzögerungen und neue Unsicherheit bei allen Marktteilnehmern.
Um das Ruder auf dem Heizungsmarkt herumzureißen, braucht es mehr als nur Förderprogramme. Es braucht eine Politik, die Verlässlichkeit ausstrahlt, technologische Weichenstellungen konsequent umsetzt und den Menschen so die nötige Planungssicherheit gibt, um mutig in eine klimafreundliche Zukunft zu investieren. Der Wille der Verbraucher ist da – nun müssen die Rahmenbedingungen stimmen.“ ■
Quelle: DAA / jv
Der Artikel gehört zur TGA+E-Themenseite TGA-Marktdaten
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Der DAA WärmeIndex…
… stützt sich auf die Online-Nachfrage nach sowohl regenerativ als auch fossil betriebenen Heizsystemen und wird von DAA aus Hamburg erhoben. DAA ist einer der größten deutschen Online-Dienstleister und Portalbetreiber für regenerative Energietechnik und ist auf Anfragen zu den Themen Heiztechnik, Photovoltaik, Sanierung und Energieeffizienz spezialisiert. Der DAA WärmeIndex basiert auf den Anfragen nach Heizsystemen, die auf den Portalen von DAA abgegeben wurden. Der DAA WärmeIndex gibt damit Aufschluss über das aktuelle Interesse an erneuerbar und fossil betriebenen Heizsystemen, stellt diese gegenüber und gewährt Einblicke in den Markt.