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Heizungswende

Neue Eigenheime hei­zen fast immer mit Wärme­pumpen

Im April 2025 wurde für 4106 Ein- und Zwei­familien­häu­ser eine Bau­ge­neh­mi­gung er­teilt. 89 dieser Häu­ser soll eine Gas-Hei­zung und 3518 eine Wärme­pumpe heizen.

Beim Neubau von Eigenheimen ist die Heizungswende praktisch abgeschlossen. Der Weg erfolgte weitgehend ohne konkrete heizungsspezifische Vorgaben. Treiber dürften vielmehr Förderprogramme, Kostenvorteile im Gesamtkontext und auch die sinkende Verfügbarkeit von Gasanschlüssen für Baugrundstücke sein. Vermutlich spielt auch eine Rolle, dass immer weniger Häuser komplett individuell geplant werden, sondern mindestens ihre Basis aus einem Katalog zusammengestellt wird.

Im Zeitraum Januar 2019 bis Dezember 2021 erkennt man in der linken Grafik, dass es bezogen auf den relativen Marktanteil einen sehr stetigen, nahezu vorhersehbaren Anstieg bei der Wärmepumpe und korrespondierend ein Abstieg bei der Gas-Heizung (inkl. LPG und Biomethan) gab. Bei der von Biomasse-Heizungen dominierten Zusammenfassung „Sonstige“ ist der Anteil relativ konstant.

Mitte 2022 ändert sich das Bild: Der Anstieg bei Wärmepumpen flacht ab und die Erosion des Marktanteils der Gas-Heizung verlangsamt sich etwas (was auf einem Niveau von rund 10 % eher typisch als verdächtig ist). Gleichzeitig stieg zu diesem Zeitpunkt die allgemeine Nachfrage nach Wärmepumpen massiv an, wodurch lange Lieferzeiten und hohe Preise bekannt wurden.

Entwicklung des primären Heizsystems mit Differenzierung für Wärmepumpen und Gas-Heizungen in neu genehmigten Ein- und Zweifamilienhäusern, monatlich von Januar 2019 bis April 2025. Datenquelle: Destatis, Daten der amtlichen Statistik

JV

Entwicklung des primären Heizsystems mit Differenzierung für Wärmepumpen und Gas-Heizungen in neu genehmigten Ein- und Zweifamilienhäusern, monatlich von Januar 2019 bis April 2025. Datenquelle: Destatis, Daten der amtlichen Statistik

In der rechten Grafik ändert sich ebenfalls Mitte 2022 das Bild: Vorher ist ein typischer saisonaler Verlauf zu erkennen, der etwa ab Juli 2022 in kontinuierlich sinkende Genehmigungszahlen übergeht. Von August 2022 bis Juni 2024 ist in jedem Monat die Zahl der Ein- und Zweifamilienhäuser mit Gas-Heizung zwischen 61 und 74 % gegenüber dem Vorjahresmonat zurückgegangen. Im Sommer 2022 war die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes im öffentlichen Raum kein Gesprächsthema. Jedoch hat der Beginn des Russland-Ukraine-Kriegs im Februar 2022 mehrere Rahmenbedingungen für das Bauen deutlich verschlechtert oder eine bereits vorher eingesetzte negative Entwicklung beschleunigt.

Von Oktober 2022 bis November 2024 ist auch in jedem Monat die Zahl der Ein- und Zweifamilienhäuser mit Wärmepumpe gegenüber dem Vorjahresmonat zurückgegangen, jedoch deutlich geringer als bei der Gas-Heizung: Der Heizungsstrukturwandeleffekt konnte dem Einbruch bei den Baugenehmigungen wenig entgegensetzen. Seit Dezember 2024 gibt es wieder einen Zuwachs bei der Zahl der Ein- und Zweifamilienhäuser mit Wärmepumpe gegenüber dem Vorjahresmonat. Er korrespondiert mit steigenden Genehmigungszahlen auf einem niedrigen Niveau. Bei Gas-Heizungen setzt sich der Rückgang trotzdem fort.  ■
Quelle: Destatis; eigene Berechnungen / jv

Der Artikel gehört zur TGA+E-Themenseite TGA-Marktdaten

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