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Wärmepumpen

Eine gute Jahresarbeitszahl geht auch in alten Gebäuden

JV / David Fisher

Die Jahres­arbeits­zahl ist ein In­di­ka­tor für die Effi­zienz einer Wärme­pumpen­an­lage. Vie­le Pa­ra­me­ter ha­ben Ein­fluss, das Al­ter eines Ge­bäu­des eher nicht.

Einer der hartnäckigen Wärmepumpen-Mythen, selbst unter Fachleuten häufig zu hören, ist, dass ein Haus zuerst vollständig saniert werden muss – also unsanierte Gebäude nicht (sinnvoll) über Wärmepumpen beheizt werden können. Tatsächlich zeigen aber viele Installationen, dass dies so nicht stimmt. Jan Rosenow weist hier auf LinkedIn am 13.12.2025 so darauf hin (übersetzt):

„Eine neue Analyse des deutschen Fraunhofer-Instituts [ISE] zeigt, dass Wärmepumpensysteme auch in älteren Gebäuden eine hervorragende Effizienz erbringen können. Es gibt keinen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Alter eines Gebäudes und der Effizienz einer Wärmepumpe. Dies widerlegt die weit verbreitete Annahme, dass nur gut isolierte oder neue Gebäude von elektrifizierter Wärme profitieren. Dies deckt sich auch mit meinen eigenen Erfahrungen mit einer Wärmepumpe in einem viktorianischen Haus aus dem Jahr 1880, das nur über eine mäßige Isolierung verfügt.“

Die Hintergründe:

● Bei festgelegter Wärmequelle (Erdreich, Wasser, Luft) ist die maßgebliche gestaltbare Größe für die Energieeffizienz einer Wärmepumpe die notwendige Vorlauftemperatur, mit der Heizkörper, Heizflächen, Konvektoren etc. im Raum die zur Beheizung erforderliche Wärmeleistung abgeben können.

● Heizkörper sind in älteren Gebäuden oft erheblich überdimensioniert. Dann kann die Vorlauftemperatur abgesenkt werden, eine durchgehende Beheizung unterstützt dies.

● Zumeist liegt bei älteren Gebäuden die Heizgrenze höher als bei Neubauten oder gut sanierten Gebäuden. Dadurch wird ein größerer Anteil der Heizarbeit bei günstigeren Bedingungen erbracht.

● Bei denkmalgeschützter Bausubstanz sind Wärmepumpen oft eine der wenigen vor Ort umsetzbaren Möglichkeiten, die Gebäude zukunftstauglich wirtschaftlich zu beheizen, wenn sich der Wärmebedarf nicht verringern lässt.

Kein neuer Mythos

Und wer sich noch erinnert: Der Mythos begleitete auch lange die Brennwerttechnik, obwohl das schnell widerlegt werden konnte. Für den Brennwerteffekt wird zwar keine niedrige Vorlauftemperatur, aber eine niedrige Rücklauftemperatur benötigt. Bei Heizkörpern sind beide eng gekoppelt.

● Was für Wärmepumpen und Brennwerttechnik gleichermaßen gilt: Eine unpassende Hydraulik und eine von Mythen „inspirierte“ Einstellung der Regelung verringert die Effizienz. Mehrere Felduntersuchungen haben gezeigt, dass oft (nahezu) kein Brennwertnutzen feststellbar war, obwohl die Anlagentechnik dies bei fachgerechter Installation ermöglicht hätte.

● Das zeigt: Ganz unabhängig von der verwendeten Heiztechnik sind eine sorgfältige Planung, Auslegung, Installation und ein Monitoring u.a. der Effizienz für ein günstiges Verhältnis von nutzbarer und aufgewendeter Energie notwendig. ■
Quelle: Jan Rosenow auf LinkedIn / jv

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