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Markdaten

Heizungsabsatz bis Mitte 2025: Wärmepumpe an der Spitze

BWP

Erstmals rangiert ein Heizsystem auf der Basis erneuer­barer Energien auf dem 1. Platz im Heizungs­markt. Von Januar und Juni 2025 sind von den Geräteher­stellern rund 139.000 Wärme­pumpen abgesetzt worden.

Laut der Statistik des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) lag der Absatz von Wärmepumpen zwischen Januar und Juni 2025 bei rund 139.000 Geräten. Laut BWP liegen zwar die offiziellen Zahlen für Öl- und Gas-Heizungen anders als die Absatzzahlen bei der Wärmepumpe noch nicht vor. Doch ließen Aussagen von Herstellern bereits darauf schließen, dass sich der Trend weg von fossilen Heizungen und hin zur Wärmepumpe verfestigt habe. Seit dem 24. Juli kursiert in der Öffentlichkeit bereits eine Absatzzahl von rund 133.000 Gas-Heizkesseln für das 1. Halbjahr 2025.

Wärmepumpen sind der Favorit

Ob die Wärmepumpe die Spitzenreiter-Position halten kann, hängt nach Einschätzung des BWP signifikant von der neuen Bundesregierung ab. Entscheidende Bedeutung komme der Rolle der Heizungsförderung im Rahmen der aktuellen Haushaltsberatungen zu. BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel: „Hauseigentümer bevorzugen inzwischen eindeutig die Wärmepumpe. Eine Mehrheit hat längst verstanden, dass das Heizen mit fossilen Energien keine Zukunft hat. Es ist klimaschädlich und angesichts der Weltlage mit hohen Risiken hinsichtlich des Preises und der Versorgungssicherheit verbunden.“

Der Zuwachs der Wärmepumpen im 1. Halbjahr 2025 beträgt 55 % gegenüber einem schwachen Vorjahreszeitraum und geht auf ein gutes 1. Quartal (+35 %), vor allem aber auf eine starke Entwicklung seit April (+75 % im 2. Quartal 2025) zurück.

Hinweis: Der Absatz ist ein Indikator für die endkundenseitige Nachfrage, entspricht jedoch für einen bestimmten Zeitraum nicht automatisch den tatsächlichen Installationszahlen. Der Absatz ist nicht vollständig projektspezifisch geordert, sondern ist auch ein Ergebnis von Erwartungen in der Handelskette, von Verfügbarkeiten und von befristeten Einkaufskonditionen. Durch Änderungen im Lagerstand beim Groß- und Einzelhandel kann die nicht erfasste Einbauzahl in beide Richtungen vom sehr genau erfassten Absatz abweichen. Mindestens für die ersten Monate im Jahr 2025 ist anzunehmen, dass ein kleiner Teil der realen Wärmepumpen-Nachfrage noch aus Überbeständen bedient worden ist (was dann den Wärmepumpen-Neuabsatz indirekt verringert hätte).

„Fortsetzung der Heizungsförderung sicherstellen“

Mit Blick auf die laufenden Verhandlungen um den Bundeshaushalt für das Jahr 2026 und den Finanzplan der Legislaturperiode stellt Sabel klar: „Branche und Verbraucher benötigen jetzt die Sicherheit, dass ausreichend Mittel im Klima- und Transformationsfonds (KTF) zur Verfügung gestellt werden, damit die Heizungsförderung auf dem aktuellen Niveau fortgeführt werden kann.“

Es gelte mit dem neuen Haushalt eine Brücke zum Jahr 2027 zu schlagen, wenn der EU-Emissionshandels für Gebäude und Verkehr (ETS II) in Kraft treten soll. Dieser würde zukünftig die Förderung gegenfinanzieren, gleichzeitig werde der CO2-Preis den Betrieb fossiler Heizungen verteuern und damit auch einen wachsenden Bedarf an Unterstützung beim Heizungstausch bewirken, um Hauseigentümern den Wechsel auf klimafreundliche Alternativen zu ermöglichen.

Planungssicherheit sei für potenzielle Investoren essenziell. Man könne nicht erwarten, dass Kommunen öffentliche Einrichtungen sukzessive auf erneuerbares Heizen umstellen, Wohnungsunternehmen ganze Quartiere modernisieren und Stadtwerke Contracting-Programme für Wärmepumpen ausrollen, bevor die Zukunft der Förderprogramme und des Gebäudeenergiegesetzes geklärt sei.

„Der Markt braucht jetzt vor allem verlässliche Rahmenbedingungen, um weiter zu wachsen“, warnt Dr. Sabel vor verunsichernden Eingriffen der Politik. „Der Wunsch nach mehr Dynamik im Heizungskeller darf nicht zu Versuchen führen, die Nachfrage nach Öl- und Gas-Heizungen gegen den Trend wiederzubeleben. Die Zahlen zeigen klar auf, dass die Zukunft in den erneuerbaren Alternativen, vor allem in der Wärmepumpe liegt. Die Branche steht bereit, den weiteren Hochlauf zu stemmen.“ ■
Quelle: BWP / jv

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Der Artikel gehört zur TGA+E-Themenseite TGA-Marktdaten

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