Im 1. Halbjahr 2025 gab es 146.739 Projektzusagen bei der KfW-Heizungsförderung. Bei den meisten der Projekte ist der Einbau mindestens einer Wärmepumpe geplant.
Flaut das Interesse ab oder pendelt es sich nach Vorzieheffekten gerade ein? Auch nach dem offiziellen Regierungswechsel ergibt sich momentan noch kein klares Bild bei der KfW-Heizungsförderung. Fakt ist, dass nach einem Zwischenhoch im Februar 2025 die Zusagen relativ gleichförmig abgenommen haben. Und seit dem Jahreswechsel ist im Juni 2025 die Anzahl der Zusagen erstmals unter den Durchschnitt der vorherigen 12 Monate gefallen.
Im Juni 2025 wurden 21.471 „Zusagen ohne Zusatzanträge“ auf die Heizungsförderung erteilt. 18.571 Projektzusagen wurden mit Beteiligung mindestens einer Wärmepumpe und 1861 Projektzusagen mit der Beteiligung mindestens eines Biomasse-Heizkessels erteilt. Da die Zusagen praktisch unmittelbar nach dem Einreichen vollständiger Antragsunterlagen erteilt werden, spiegeln sie das Marktgeschehen zeitnah wider.

JV / Daten: BMWE
Bilanz: 1. Januar bis 30. Juni 2025
Grundsätzlich ist zu beachten, dass bei der „Anzahl der Zusagen ohne Zusatzanträge“ (146.739) bei Wohneigentümergemeinschaften und Mehrfamilienhäusern lediglich die Basisanträge exklusive Zusatzanträgen berücksichtigt sind, die „Anzahl Zusagen mit Zusatzanträgen“ beträgt 174.825.
Zudem erfolgt gebäudebezogen die Zusage für einen einzelnen Wärmeerzeuger oder für mehrere Wärmeerzeuger gleichzeitig. Die Anzahl der Wärmeerzeuger kann dadurch die Anzahl der Zusagen übersteigen. Die „Anzahl der Zusagen ohne Zusatzanträge“ dürfte die dichteste Annäherung an die Anzahl der involvierten Heizungsanlagen sein.
Für den Zeitraum 01.01. bis 30.06.2025 liegen folgende Zahlen vor:
● 146.739 Zusagen ohne Zusatzanträge
● 124.595 Zusagen für Wärmepumpen (WP)
● 99.533 Zusagen mit Effizienzbonus (nur WP)
● 15.007 Zusagen für Biomasse-Heizungen
● 10.001 Zusagen mit Emissionsminderungszuschlag (nur Biomasse)
● 2.644 Zusagen für Solarthermie
● 7.157 Zusagen für Wärmenetzanschlüsse
● 95.672 Klimageschwindigkeits-Bonus-Zusagen
Für die Zusagen (ohne Brennstoffzellenheizungen und ohne innovative Heiztechnik) ergibt sich folgende Wärmeerzeugerstruktur:
● 83,1 % der Zusagen entfallen auf Wärmepumpen
● 10,0 % der Zusagen entfallen auf Biomasse-Heizungen
● 1,8 % der Zusagen entfallen auf Solarthermie-Anlagen
● 4,8 % der Zusagen entfallen auf Wärmenetz-Anschlüsse
● 0,3 % der Zusagen entfallen auf Gebäudenetz-Anschlüsse und
● 0,1 % der Zusagen entfallen auf wasserstofffähige Gas-Heizungen
Zur Einordnung: Pro Jahr werden in Deutschland aktuell etwa 60.000 Heizungs-Wärmepumpen in neu fertiggestellten Gebäuden installiert. Die BEG-EM-Heizungsförderung greift für diese Fälle nicht. Das 500.000-WP-pro-Jahr-neu-installieren-Ziel muss deshalb insbesondere im Bestand umgesetzt werden. Das bedeutet hier durchschnittlich 36.250 WP-Installationen pro Monat. Würden sich die Zusagen auf dem Juni-Niveau (18.571) verstetigen und zeitnah in fertigen Installationen münden, käme man 2025 inklusive Neubau auf einen WP-Zubau von etwa 315.000 Wärmepumpen-Anlagen (die Anzahl der Geräte ist durch Kaskadenanlagen höher). Wie viele Heizungs-Wärmepumpen im Bestand zusätzlich ohne die KfW-Heizungsförderung eingebaut werden, ist nicht genau bekannt.

JV / Daten: BMWE
Bilanz: 27. Februar 2024 bis 30. Juni 2025
Für den gesamten Zeitraum der aktuellen Heizungsförderung 27.02.2024 bis zum 30.06.2025 liegen folgende Zahlen vor:
● 339.145 Zusagen ohne Zusatzanträge
● 275.689 Zusagen für Wärmepumpen (WP)
● 208.450 Zusagen mit Effizienzbonus (nur WP)
● 41.814 Zusagen für Biomasse-Heizungen
● 28.421 Zusagen mit Emissionsminderungszuschlag (nur Biomasse)
● 9.560 Zusagen für Solarthermie
● 16.805 Zusagen für Wärmenetzanschlüsse
● 220.158 Klimageschwindigkeits-Bonus-Zusagen
Für die Zusagen (ohne Brennstoffzellenheizungen und ohne innovative Heiztechnik) ergibt sich folgende Wärmeerzeugerstruktur:
● 79,8 % der Zusagen entfallen auf Wärmepumpen
● 12,1 % der Zusagen entfallen auf Biomasse-Heizungen
● 2,8 % der Zusagen entfallen auf Solarthermie-Anlagen
● 4,9 % der Zusagen entfallen auf Wärmenetz-Anschlüsse
● 0,3 % der Zusagen entfallen auf Gebäudenetz-Anschlüsse und
● 0,2 % der Zusagen entfallen auf wasserstofffähige Gas-Heizungen
Die Statistik erfasst für bis Ende Juni 2025 zudem 55 Zusagen für Brennstoffzellenheizungen, 513 Zusagen für wasserstofffähige Gas-Heizungen, 1086 Zusagen für Anschüsse an ein Gebäudenetz und 539 Zusagen für innovative Heizungstechnik. Aus der Detaillierung der zugesagten Wärmepumpenarten und den Zusagen für den Effizienzbonus bei Luft/Wasser-Wärmepumpen lässt sich ein sehr hoher Anteil mit natürlichen Kältemitteln ableiten.
Eine Einordnung zu den 513 Zusagen für wasserstofffähige Gas-Heizungen: In Deutschland gibt es (Stand 28. Januar 2025) 10.751 Gemeinden in Deutschland und damit statistisch nur in jeder 21. Gemeinde eine Mehrkosten-Zusage für eine wasserstofffähige Gas-Heizung.

JV / Daten: BMWE
Seit dem 1. September 2024 ist der Antrag in jedem Falle vor Beginn der Arbeiten zu stellen. Verbindlich reserviert sind die Zuschüsse erst nach einer Zusage durch die KfW. Nach einer Zusage haben die Kunden 36 Monate Zeit, den Heizungsaustausch durchzuführen. Wichtig ist jedoch die Einhaltung von Abschnitt 9.5.1 Zuschussförderung der BEG-EM-Förderrichtlinie. Weitere Infos zur Heizungsförderung: www.kfw.de/nachhaltige-heizung ■
Quelle: BMWE / jv
Der Artikel gehört zur TGA+E-Themenseite TGA-Marktdaten
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