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Marktdaten / DAA WärmeIndex

2025-Q3: Bei Wärmepumpen hat die Nachfrage weiter zugelegt

In der zweiten Hälfte des 3. Quartals 2025 gab es bei DAA eine steigende Nachfrage für alle Wärmeerzeuger. Wärmepumpen haben fast kontinuierlich leicht zugelegt.

Die Zahlen von DAA für das 3. Quartal 2025 weisen weiterhin auf ein verhaltenes Interesse am privaten Heizungstausch hin. Dabei zeigen die mit erneuerbaren Energien betriebenen Heizungen die stärksten Werte. Bis zur KW 36 (ab 1. September) dominiert die Nachfrage nach Wärmepumpen, danach sind Holzpellet-Heizungen noch stärker gefragt sind.

DAA WärmeIndex für einzelne Technologien in Q1-, Q2- und Q3-2025.

DAA GmbH

DAA WärmeIndex für einzelne Technologien in Q1-, Q2- und Q3-2025.

Exkurs: Der DAA WärmeIndex normiert die Nachfrage mit einem Wert von 100 für die KW 1 im Jahr 2024. Zur Einordnung: Am 1. Januar 2024 ist die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes mit den im Jahr 2023 heftig diskutierten heizungstechnischen Anforderungen in Kraft getreten, die neue Heizungsförderung wurde am 29. Dezember 2023 veröffentlicht, die Gaspreisbremse lief Ende 2023 aus und ein vorzeitiges Ende der Umsatzsteuerabsenkung auf Gas sowie der zum Jahreswechsel 2023/24 von 30 auf 45 Euro/t (netto) erhöhte CO2-Preis für Kraft- und Brennstoffe wurden diskutiert. Im 1. Quartal 2024 lagen 62 von 65 der sich auf die 1. KW 2023 beziehenden Wochenwerte des DAA-WärmeIndex unter 100 Punkten.

Die Politik beeinflusst auch die Nachfrage

Auffällig ist, dass zeitweise bei Öl-Heizungen die indexierte Nachfrage stärker als bei Gas-Heizungen gestiegen ist. Ab KW 35 (Ende August) verzeichnet die Nachfrage nach Öl-Heizungen mehrere Indexwerte über 50, in der KW 39 sogar 83. Beides steht im zeitlichen Zusammenhang mit dem vom Bundeswirtschaftsministerium am 15. September 2025 veröffentlichten Energiewende-Monitoring. Eine eigene Zusammenfassung des Gutachtens von Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (10 Schlüsselmaßnahmen zum Monitoringebricht) fordert eine Neuausrichtung der Energiewende.

DAA beobachtet immer wieder eine Korrelation zwischen politischen Aussagen rund um die Energiewende und einer verstärkten Nachfrage nach Gas- oder Öl-Heizungen. Das zeigt: Die permanente Unklarheit führt dazu, dass Hauseigentümer ihre finanziellen Mittel und somit größere Investitionen erst einmal zurückhalten. Obwohl es so im zum Ende des 3. Quartals 2025 einen kurzen Aufwind bei Gas- und Öl-Heizungen gab, blieb die Nachfrage nach EE-Heizsystemen über das gesamte Quartal hinweg stark.

DAA WärmeIndex erneuerbar vs. fossil in Q1-, Q2- und Q3-2025.

DAA GmbH

DAA WärmeIndex erneuerbar vs. fossil in Q1-, Q2- und Q3-2025.

Wirtschaftliche Lage belastet den Heizungsmarkt

Laut dem BMWE gab es im 3. Quartal 2025 Anzeichen für eine konjunkturelle Erholung im Unternehmenssektor. Dem gegenüber stand eine erneut schwächelnde Konsumlaune privater Haushalte. Als Faktoren werden die angespannte Arbeitsmarktsituation und geopolitische Unsicherheiten benannt. Allerdings sei davon auszugehen, dass im weiteren Jahresverlauf wirtschafts- und finanzpolitische Maßnahmen der Bundesregierung positive Auswirkungen zeigen werden. Die Inflationsrate werde sich laut Prognose im weiteren Jahresverlauf bei etwa 2 % einpendeln.

Dieser Ausschnitt zeigt: Das derzeitige wirtschaftliche Umfeld ist nicht ideal für private Haushalte, um die trotz Fördermitteln hohe Investition wie einen Heizungstausch zur Wärmepumpe anzugehen. Die weiterhin mäßige, aber stetige Nachfrage nach Fördermitteln zeigt zwar den grundsätzlichen Wunsch und das Bewusstsein um das Thema. Aber wann und wie die praktische Umsetzung auch nach einer Förderzusage stattfindet, steht auf einem anderen Blatt. Ein weiterer limitierender Faktor könnte der schwierige Zugang zum KfW-Ergänzungskredit 358 sein. Den Antrag dafür müssen Hausbesitzer beispielweise bei ihrer Hausbank stellen, die kaum einen Anreiz hat, diese Programme zu vermitteln.

Einordnung der Entwicklungen von DAA:

„Die Indexzahlen von DAA zeigen im zeitlichen Zusammenhang mit der Veröffentlichung des 10-Punkte-Plans von BM Reiche ein steigendes Interesse an Gas- und Öl-Heizungen. Sie spricht darin von ‚Bezahlbarkeit und Kostentragfähigkeit‘ und ‚Pragmatismus und Realismus‘. Möglicherweise hat diese Ausrichtung den einen oder anderen Hausbesitzer dazu motiviert, doch noch einmal auf eine Heizung zu setzen, die mit fossilen Energieträgern betrieben wird. Zumal diese auf den ersten Blick in der Anschaffung bezahlbarer erscheint.

Interessant dabei ist, dass der erstellte Monitoringbericht nicht in eine bestimmte Richtung weist, sondern als Metastudie lediglich eine nüchterne Bestandsaufnahme darstellt. Dass die Energiewende an einem ‚Scheideweg‘ stehe, ist die von politischer Seite daraus gezogene Schlussfolgerung.“ ■
Quelle: DAA / jv

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Der DAA WärmeIndex…

… stützt sich auf die Online-Nachfrage nach sowohl regenerativ als auch fossil betriebenen Heizsystemen und wird von DAA aus Hamburg erhoben. DAA ist einer der größten deutschen Online-Dienstleister und Portalbetreiber für regenerative Energietechnik und ist auf Anfragen zu den Themen Heiztechnik, Photovoltaik, Sanierung und Energieeffizienz spezialisiert. Der DAA WärmeIndex basiert auf den Anfragen nach Heizsystemen, die auf den Portalen von DAA abgegeben wurden. Der DAA WärmeIndex gibt damit Aufschluss über das aktuelle Interesse an erneuerbar und fossil betriebenen Heizsystemen, stellt diese gegenüber und gewährt Einblicke in den Markt.