Von Januar bis Juli 2025 gab es 172.646 Projektzusagen bei der KfW-Heizungsförderung. Bei den meisten der Projekte ist der Einbau mindestens einer Wärmepumpe geplant.
Im Juli 2025 ist die Nachfrage nach der KfW-Heizungsförderung wieder angestiegen, um 22 % gegenüber dem schwachen Vormonat und um 7 % gegenüber dem Mittelwert im 1. Halbjahr 2025.
Allerdings ergibt sich auf Basis der Zusagen bis Ende Juli 2025 auch drei Monate nach dem Regierungswechsel immer noch kein klares Bild, in welchem Umfang der Anstieg auf echte Nachfrage beruht, oder ob Anträge vorsorglich gestellt werden, um sich die aktuell sehr attraktiven Konditionen mit einem Antrag zu sichern. Denn regelmäßig wird von Mitgliedern der regierungsbeteiligten Parteien die Heizungsförderung insbesondere mit dem Stichwort Wärmepumpe infrage gestellt oder angegriffen. Die letzten Diskussionen gab es allerdings erst im August.

JV / Daten: BMWE
Im Juli 2025 wurden 26.108 „Zusagen ohne Zusatzanträge“ auf die Heizungsförderung erteilt. 22.777 Projektzusagen wurden mit Beteiligung mindestens einer Wärmepumpe und 2083 Projektzusagen mit der Beteiligung mindestens eines Biomasse-Heizkessels erteilt. Da die Zusagen praktisch unmittelbar nach dem Einreichen vollständiger Antragsunterlagen erteilt werden, spiegeln sie das Marktgeschehen zeitnah wider.
Bilanz: 1. Januar bis 31. Juli 2025
Grundsätzlich ist zu beachten, dass bei der „Anzahl der Zusagen ohne Zusatzanträge“ (172.646) bei Wohneigentümergemeinschaften und Mehrfamilienhäusern lediglich die Basisanträge exklusive Zusatzanträgen berücksichtigt sind, die „Anzahl Zusagen mit Zusatzanträgen“ beträgt 205.380.
Zudem erfolgt gebäudebezogen die Zusage für einen einzelnen Wärmeerzeuger oder für mehrere Wärmeerzeuger gleichzeitig. Die Anzahl der Wärmeerzeuger kann dadurch die Anzahl der Zusagen übersteigen. Die „Anzahl der Zusagen ohne Zusatzanträge“ dürfte die dichteste Annäherung an die Anzahl der involvierten Heizungsanlagen sein.
Für den Zeitraum 01.01. bis 31.07.2025 liegen folgende Zahlen vor:
● 172.646 Zusagen ohne Zusatzanträge
● 147.217 Zusagen für Wärmepumpen (WP)
● 117.881 Zusagen mit Effizienzbonus (nur WP)
● 17.074 Zusagen für Biomasse-Heizungen
● 11.369 Zusagen mit Emissionsminderungszuschlag (nur Biomasse)
● 3.037 Zusagen für Solarthermie
● 8.271 Zusagen für Wärmenetzanschlüsse
● 111.740 Klimageschwindigkeits-Bonus-Zusagen
Für die Zusagen (ohne Brennstoffzellenheizungen und ohne innovative Heiztechnik) ergibt sich folgende Wärmeerzeugerstruktur:
● 83,5 % der Zusagen entfallen auf Wärmepumpen
● 9,7 % der Zusagen entfallen auf Biomasse-Heizungen
● 1,7 % der Zusagen entfallen auf Solarthermie-Anlagen
● 4,7 % der Zusagen entfallen auf Wärmenetz-Anschlüsse
● 0,3 % der Zusagen entfallen auf Gebäudenetz-Anschlüsse und
● 0,1 % der Zusagen entfallen auf wasserstofffähige Gas-Heizungen
Zur Einordnung: Pro Jahr werden in Deutschland aktuell etwa 60.000 Heizungs-Wärmepumpen in neu fertiggestellten Gebäuden installiert. Die BEG-EM-Heizungsförderung greift für diese Fälle nicht. Das 500.000-WP-pro-Jahr-neu-installieren-Ziel muss deshalb insbesondere im Bestand umgesetzt werden. Das bedeutet hier durchschnittlich 36.250 WP-Installationen pro Monat. Würden sich die Zusagen auf dem Juli-Niveau (22.777) verstetigen und zeitnah in fertigen Installationen münden, käme man 2025 (simuliert mit 2 Monaten Realisierungszeit nach Zusage) inklusive Neubau auf einen WP-Zubau von etwa 330.000 Wärmepumpen-Anlagen (die Anzahl der Geräte ist durch Kaskadenanlagen höher). Wie viele Heizungs-Wärmepumpen im Bestand zusätzlich ohne die KfW-Heizungsförderung eingebaut werden, ist nicht genau bekannt.

JV / Daten: BMWE
Bilanz: 27. Februar 2024 bis 31. Juli 2025
Für den gesamten Zeitraum der aktuellen Heizungsförderung 27.02.2024 bis zum 31.07.2025 liegen folgende Zahlen vor:
● 365.052 Zusagen ohne Zusatzanträge
● 298.311 Zusagen für Wärmepumpen (WP)
● 226.798 Zusagen mit Effizienzbonus (nur WP)
● 43.881 Zusagen für Biomasse-Heizungen
● 29.789 Zusagen mit Emissionsminderungszuschlag (nur Biomasse)
● 9.953 Zusagen für Solarthermie
● 17.919 Zusagen für Wärmenetzanschlüsse
● 236.226 Klimageschwindigkeits-Bonus-Zusagen
Für die Zusagen (ohne Brennstoffzellenheizungen und ohne innovative Heiztechnik) ergibt sich folgende Wärmeerzeugerstruktur:
● 80,2 % der Zusagen entfallen auf Wärmepumpen
● 11,8 % der Zusagen entfallen auf Biomasse-Heizungen
● 2,7 % der Zusagen entfallen auf Solarthermie-Anlagen
● 4,8 % der Zusagen entfallen auf Wärmenetz-Anschlüsse
● 0,3 % der Zusagen entfallen auf Gebäudenetz-Anschlüsse und
Die Statistik erfasst für bis Ende Juli 2025 zudem 58 Zusagen für Brennstoffzellenheizungen, 541 Zusagen für wasserstofffähige Gas-Heizungen, 1184 Zusagen für Anschüsse an ein Gebäudenetz und 564 Zusagen für innovative Heizungstechnik. Aus der Detaillierung der zugesagten Wärmepumpenarten und den Zusagen für den Effizienzbonus bei Luft/Wasser-Wärmepumpen lässt sich ein sehr hoher Anteil mit natürlichen Kältemitteln ableiten.
Eine Einordnung zu den 541 Zusagen für wasserstofffähige Gas-Heizungen: In Deutschland gibt es (Stand 28. Januar 2025) 10.751 Gemeinden in Deutschland und damit statistisch nur in jeder etwa 20. Gemeinde eine Mehrkosten-Zusage für eine wasserstofffähige Gas-Heizung.

JV / Daten: BMWE
Seit dem 1. September 2024 ist der Antrag in jedem Falle vor Beginn der Arbeiten zu stellen. Verbindlich reserviert sind die Zuschüsse erst nach einer Zusage durch die KfW. Nach einer Zusage haben die Kunden 36 Monate Zeit, den Heizungsaustausch durchzuführen. Wichtig ist jedoch die Einhaltung von Abschnitt 9.5.1 Zuschussförderung der BEG-EM-Förderrichtlinie. Weitere Infos zur Heizungsförderung: www.kfw.de/nachhaltige-heizung ■
Quelle: BMWE / jv
Der Artikel gehört zur TGA+E-Themenseite TGA-Marktdaten
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